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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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mir.«
    »Ich wußte gar nicht, daß es hier private Klubs gibt«, sagte Karen.
    »Nun ja, sie machen nicht viel Aufhebens von sich. Auf diese Weise gelingt es ihnen, privat zu bleiben. Solche Menschenansammlungen wie hier wollen sie tunlichst vermeiden.«
    »Und wie sehen diese Privatklubs aus?« wollte Nils wissen.
    »Viel kleiner und intimer. Ein paar Dutzend Menschen, nicht mehr. Die Atmosphäre ist natürlich viel entspannter. Die Einsätze sind verschieden hoch – es hängt natürlich davon ab, wohin man geht.«
    »Glauben Sie, daß wir eine Chance hätten, in einen Privatklub hineinzukommen?« fragte Nils. »Hier kommen wir mit Sicherheit nicht zum Zug.«
    Der Fremde zögerte. »Wissen Sie, eigentlich sind diese Klubs nur für Mitglieder zugänglich ...«
    »Sie sind doch sicher irgendwo Mitglied, oder?«
    »Nils! Du kannst dem Herrn doch nicht zumuten ...«, mahnte Karen.
    »Ach, keine Spur. Ich wollte eben sagen, daß die Klubs für Mitglieder und deren Gäste zugänglich sind. Ich wollte ohnehin meinen Bekannten dorthin mitnehmen, aber«, er warf einen Blick auf seine Ring-Uhr, »er hat sich bereits um eine halbe Stunde verspätet. Wie ich ihn kenne, hat er sich eines der Tanzmädchen aufgegabelt und mich völlig vergessen. Und ich gehe so ungern allein aus. Ehrlich gesagt, wollte ich Sie beide eben einladen, mit mir zu kommen.«
    »Ja, das ist schon mehr nach meinem Sinn«, sagte Nils und rieb sich freudig erregt die Hände. Es war nicht zu übersehen, daß er einen ruhigen, gediegenen Abend mit einem gepflegten Spielchen der zügellosen Atmosphäre im Golden Crater vorzog.
    »Klingt ja wundervoll«, beeilte sich Karen hinzuzufügen.
    »Na fein, dann wäre ja alles geregelt. Ich hole rasch meinen Umhang und dann geht's los.« Lessin lächelte ihnen zu und durchquerte den Raum.
    »Ein Glück, daß wir ihn kennengelernt haben«, flüsterte Karen ihrem Mann zu. Er konnte sie kaum hören, so laut ging es wieder zu. »Er scheint sich hier auszukeimen.«
    »Netter Kerl«, meinte Nils darauf.
    Nach drei Minuten war ihr neuer Bekannter wieder zur Stelle. Das bodenlange Cape trug er elegant über seine große, schöne Gestalt drapiert. »Gehen wir?« fragte er.
    Als sie hinaustraten und die Tür sich hinter ihnen schloß, bedeutete das plötzliche Absinken des Lärmpegels eine immense Erleichterung. Sie standen jetzt an einer der breiten Verkehrsadern, auf denen sich das öffentliche Verkehrsgeschehen von Vesa abspielte. Da es sich bei Vesa um einen Satelliten ohne Atmosphäre handelte, spielte sich das gesamte Leben auf Vesa unterirdisch, in den riesigen, ausgehöhlten Kammern und Tunnels ab, die den Mond durchzogen. Dieser Tunnel hier gehörte zu den ›Hauptarterien‹, und mit jeder Minute sausten Dutzende von Elektrofahrzeugen an ihnen vorbei.
    »Gott sei Dank«, sagte Karen, als sie in dem verhältnismäßig ruhigen Tunnel standen. »Ich dachte schon, mir platzt das Trommelfell.«
    »Die Fahrt zum Klub dauert nicht lange«, sagte Lessin. »Ich sehe mal, ob ich einen Jit kriegen kann.« Er stellte sich an den Rand des Gehsteiges und winkte einem der Fahrzeuge zu.
    Endlich kam eines auf sie zugeholpert. Es war ein Bus oder ›Jit‹ – auf Vesa das beliebteste Fortbewegungsmittel. ›Jits‹ waren Privatfahrzeuge, die eine Kombination von Taxi und Bus darstellten. Jits konnten Fahrgäste nach Belieben aufnehmen und überall auf Vesa absetzen, ohne Rücksicht auf Fahrpläne. Kleine eingebaute Computer berechneten das Fahrgeld von der Abfahrtstelle bis zum Ziel.
    Dieser Jit vor ihnen war offenbar ein altes Exemplar, denn die Farbe blätterte überall an seinen sechs Metern Länge ab. Das Glas der vier Fensterscheiben wies lange Sprünge auf. Als das Fahrzeug vor ihnen schließlich anhielt, sah die kleine Gruppe am Gehsteig die Insassen – ein halbes Ehitzend schäbiger Typen in schmutzigen Lumpen. Die meisten unrasiert. Sie grinsten das gutgekleidete Trio schadenfroh an.
    Lessin winkte dem Jit ab. »Da Sie das erste Mal hier sind, ist es besser, man schenkt Ihnen reinen Wein über das Problem ein«, erklärte er. »Privatautos sind hier sehr rar. Fast alle benutzen die Jits, weil man dadurch flexibler ist. Aber gewisse kriminelle Elemente machen sich dies zunutze und haben es besonders auf Neuankömmlinge wie Sie abgesehen. Jemanden niederzuschlagen und auszurauben, ist für sie eine Kleinigkeit. Kaum eine Woche vergeht, ohne daß man in den Nachrichtenrollen liest, wie Touristen in einem Privat-Jit ausgeraubt

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