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Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin
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Die einzig interessante Frage lautete: Ist das ein geschickter Spieler, hatte er heute das Glück auf seiner Seite gehabt?
    Doch so gutbesucht und elegant das Golden Crater auch war, es stellte im Vergleich mit anderen ›Etabüssements‹ nur Durchschnitt dar, denn der Mond Vesa, auf dem sich das Kasino befand, hatte sich die Bezeichnung ›Spielplatz der Galaxis‹ zugelegt -und Zyniker hatten dafür noch eine Vielzahl anderer Bezeichnungen zur Hand.
    Nils Bjenden, ein Bankier vom Planeten Lindstrom, stand seitlich von einem Eingang und blickte angewidert in den überfüllten Raum. Hier war es so voll, daß er kaum die andere Seite sehen konnte. Die Decke wölbte sich hoch über ihm, angestrahlt von einer darauf projizierten, kaleidoskopartigen Licht-Show, die im Zusammenspiel mit dem jeweils sich verändernden Lärmpegel im Raum ständig die Farbe wechselte. Aber er war schließlich nicht gekommen, um die Decke anzustarren, er wollte spielen, doch die Menschen drängten sich hier so dicht, daß er keinen einzigen Spieltisch sehen konnte.
    »Ich sagte ja, wir hätten viel früher hier sein müssen«, sagte er zu seiner Frau Karen, die neben ihm stand und sich so verwirrt umschaute, wie er sich fühlte. Nils mußte schreien, um sich mit seiner Frau verständigen zu können, obwohl sie dicht neben ihm stand. »Aber du wolltest ja unbedingt zuerst essen geben. Wir hätten früher aufbrechen müssen.«
    »Ich wußte doch nicht, daß es hier so voll sein würde«, sagte sie beschwichtigend.
    Ein Fremder, der hinter ihnen stand, kam der Frau zu Hilfe. »Ihre Frau trifft keine Schuld, Gospodin. Das Golden Crater ist rund um die Uhr gesteckt voll. Sie kennen ja den Slogan: ›Vesa ist der Mond, der nie zur Ruhe geht.‹ Die Kasinos sind der beste Beweis dafür.«
    Nils brummte etwas vor sich hin und wollte weggehen, doch Karen stürzte sich in ein Gespräch mit dem Mann, der sie vor einem Ehekrach bewahrt hatte. »Sie scheinen sich hier auszukennen? Leben Sie auf Vesa?«
    Der Fremde lachte. Er war groß und dünn, sein Blick war nachdenklich, die Haut dunkel. Gekleidet war er fast so konservativ wie Nils: leichte braune Jacke, weite Hosen, steifer weißer Kragen und um die Hüften eine goldene Schärpe.
    »Nein, Gospoza, darauf lege ich keinen Wert. Mir ist es hier viel zu hektisch und betriebsam. Nach vierzehn Tagen würde ich glatt überschnappen. Ich bin viel unterwegs und komme ziemlich oft hierher, mindestens alle zwei Monate.«
    »Wir sind zum ersten Mal da«, schwärmte Karen. »Ich hatte es mir seit Jahren schon gewünscht – nicht, daß wir es uns nicht leisten könnten. Aber Nils, mein Mann, ist Bankier und steckt bis oben in Geschäften. Man möchte meinen, der ganze Planet würde in Stücke fallen, wenn er nicht auf dem Posten ist. Schließlich mußte ich ihm ordentlich zusetzen. Ich sagte ihm, entweder wir fahren zur Vesa oder du wirst mich kennenlernen!«
    »Hm, ja«, brummte ihr Gatte, während er sich den Hals verrenkte, um die Schar der Spieler zu überblicken. »Einen komischen Urlaub nenne ich das. Seit wir da sind, keinen Augenblick Ruhe. Immer nur Menschen, Menschen und wieder Menschen. Wie war doch gleich Ihr Name?«
    »Lessin«, gab der Fremde zurück. »Aber wenn Sie das hier schon als übervölkert ansehen, dann müßten Sie erst mal sehen, wie es auf Chandakha zugeht.«
    Karen brauchte einen Augenblick, bis sie begriff, was er meinte.
    Der Mond Vesa war so berühmt, daß man meist den Planeten vergaß, den er umkreiste. »Ach ja, ich erinnere mich. Auf der Fahrt hierher las ich darüber. Die haben dort Probleme mit dem Bevölkerungszuwachs.«
    »Milde ausgedrückt.« Lessin schloß die Augen und imitierte ein Schaudern, als hätte ihn ganz persönlich ein Alptraum überfallen. »Dort steht es so schlecht, daß die Menschen beinahe wie Tiere leben.«
    Der Ton seiner Stimme hatte zur Folge, daß auch Karen ein Schaudern überfiel. »Nun, da bin ich aber froh, daß ich hier bin, inmitten zivilisierter Menschen.«
    »Ich nicht«, brummte Nils. »Ich hätte nicht von Lindstrom weggehen sollen, noch dazu, da wir kurz vor einem großen Geschäft stehen. Mir gefällt es gar nicht, daß ich mich durch all die Menschen durcharbeiten muß, nur um an einen Tisch ranzukommen und ein Spielchen zu machen.«
    »Da gebe ich Ihnen recht«, sagte Lessin liebenswürdig. »Ich selbst ziehe die Privatklubs vor. Wenn ich hier nicht eine Verabredung mit einem Bekannten hätte, wäre ich jetzt anderswo, glauben Sie

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