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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Manöver und blieben zunächst abwartend.
    Die H-16 traf nun auf die oberen Schichten der Atmosphäre Omikrons, behielt aber die Höchstgeschwindigkeit bei. Es wäre nun reinster Selbstmord gewesen, auf dem Direktkurs zu bleiben, weil das Schiff wie ein Meteor in der Luft verglüht wäre. Lady A wählte statt dessen einen spiralförmigen Kurs, bei dem die Reibungstemperatur sich innerhalb der Toleranzgrenze des Metalls hielt. So schossen sie an den gegnerischen Schiffen vorüber, die noch immer auf irgendein Trickmanöver warteten. Erst als sie merkten, daß man sie überlistet hatte, nahmen sie die Verfolgung der niedergehenden H-16 auf.
    Lady A schaltete nun auf Autopilot und wandte sich an ihre Besatzung. »Jetzt heißt es Aussteigen«, sagte sie. »Mir nach!«
    Iwanow und Tatiana lösten die Gurte, die sie an die Beschleunigungsliegen fesselten, und folgten ihrer Chefin. Die anderen drei, die keine Ahnung hatten, was jetzt kommen würde, folgten ebenfalls. Lady A war nicht der Typ der Selbstmörderin, und sie hatte ihnen gesagt, daß sie sich immer einen letzten Ausweg offenhielt. Jetzt mußten sie sich alle auf ihren Selbsterhaltungstrieb verlassen.
    Die H-16 nahm willkürliche Tempoveränderungen vor, um dem feindlichen Feuer wenigstens auf diese Weise auszuweichen. Dadurch wurde es der Besatzung erschwert, sich in den Korridoren weiterzubewegen. Bei jedem Schritt mußte man gewärtig sein, durch einen plötzlichen Rück das Gleichgewicht zu verlieren. Wer sich nicht irgendwie festhielt, ehe er den nächsten Schritt machte, wurde wild umhergeschleudert.
    Sie folgten Lady A mühsam ins Heck, wo sie eine spezielle Kammer öffnete. »Das ist unsere Fluchtkapsel«, erklärte sie mit größter Selbstverständlichkeit. »In ihr werden wir das Schiff verlassen.«
    »Und wenn uns der Feind bemerkt und ein paar Kampfschiffe hinterherschickt?« wollte Fortier wissen.
    »Ich habe einen von Wolken überlagerten Landepunkt gewählt, damit wir unentdeckt bleiben. Für die gewöhnlichen Standardsensoren ist diese Kapsel ohnehin unsichtbar. Sie besteht fast gänzlich aus nichtmetallischen Materialien wie Glas, Keramik, Holz und Kunststoff. Die meisten von Menschen benutzten Detektoren würden nicht darauf reagieren. Metall wurde nur im Empfangsschirm verwendet, in winzigen Spuren, die nicht wahrgenommen werden. Wenn es sich natürlich um fremdartige Wesen mit gänzlich anderen Instrumenten handelt, könnten wir in Schwierigkeiten geraten, aber daran glaube ich nicht. Was wir bis jetzt zu sehen bekommen haben, ist unserer eigenen Technologie zumindest vergleichbar.«
    »Wie haben sie einen nichtmetallischen Antrieb herstellen können?« wunderte sich Yvette.
    »Ich habe nichts hergestellt«, erwiderte Lady A mit wachsender Ungeduld. »Diese Kapsel besitzt keinen Antrieb und kann also desto weniger aufgespürt werden.« Sie kam mit einer Handbewegung der nächsten Frage zuvor. »Nein, wir werden nicht wie ein Stein zu Boden fallen. In der Atmosphäre funktioniert diese Kapsel wie ein Gleiter. Und jetzt Schluß mit den Fragen. Wir müssen hinein.«
    Die Fluchtkapsel war für sechs Personen natürlich viel zu klein. Den einzigen Pilotensitz nahm Lady A ein, während für die fünf anderen nur ein bankartiger im Halbkreis verlaufender Wandvorsprung blieb, auf dem sie sich notdürftig zusammendrängten. Iwanow, der als letzter die Kammer betreten hatte, schloß den Eingang und gab das Zeichen zum Start.
    Auf einem Instrumentenbrett unter dem Cockpitfenster beobachtete Lady A einen Monitor, der den Kurs des Schiffes anzeigte. Wie sie vorausgesagt hatte, näherte sich die H-16 auf ihrem Flug zur Oberfläche von Omikron einer dichten Wolkenbank. Geduldig wartete Lady A den richtigen Moment ab. Kaum waren sie in den Wolken, als sie vor sich einen Hebel betätigte.
    Der Hebel wirkte auf eine Sperre, die den Gleiter im Schiffsrumpf festhielt. Sofort sprang vor ihnen eine Öffnung auf, und eine Reihe elastischer Federn trieb die Kapsel hinaus, fort vom niedergehenden Schiff. Jetzt gab es kein Zurück mehr, ihr Schicksal war unwiderruflich mit dem Planeten Omikron verknüpft.
    Die Veränderung der Umgebung war erschreckend. Eben noch hatten sie im Inneren eines Schiffes gesteckt, und im nächsten Augenblick glitten sie durch die Luft. Grauweiße Wolken jagten an ihnen vorüber, Temperatur und Luftdruck sanken rapid. Obwohl sie eng aneinandergedrängt dasaßen, drang ihnen die Kälte eines Gewitters in der oberen Atmosphäre in die

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