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Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert 6-10 - Letzter Einsatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smith & Stephen Goldin
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Ziele. Als erstes versuchte sie Vokabelsammlung und Grammatik aufzubauen, indem sie die Bedeutung neu auftauchender Wörter anhand des Zusammenschlusses mit bereits bekannten erriet. Zweitens suchte sie Schlüsselwörter oder -sätze, die auf ein Dokument von besonderer Wichtigkeit schließen ließen. Es mußte etwas in dieser Informationsvielfalt geben, das ihnen Aufschluß über die Invasoren, ihren Hintergrund und ihre zukünftigen Pläne gab.
    Jules und Lady A konnten mit der fremden Sprache nichts anfangen, blieben aber nicht untätig. Sie mußten ständig auf der Hut sein und Tatiana einen ausreichenden zeitlichen Spielraum verschaffen. Auch weiterhin schlichen sie auf eigene Faust durchs Hauptquartier auf der Suche nach Dingen, die sie selbst deuten konnten, beispielsweise einen größeren oder besser eingerichteten Raum, der einem Offizier gehören mochte. Die Wahrscheinlichkeit, dort etwas Wertvolles zu finden, war hier größer als auf den Schreibtischen untergeordneter Chargen.
    Bei der Durchsuchung eines Raumes stieß Jules auf einen Toten, an dem ihm etwas Sonderbares auffiel. Er beugte sich über ihn, um ihn näher zu untersuchen.
    Er war von einem Strahl getroffen worden. Das zeigte das versengte Loch in der Uniform und das verkohlte Fleisch auf der Brust. Seltsamerweise sah man keine Blutspuren. Nun war bekannt, daß Strahlenwunden sich bedingt durch die Natur des Energiestrahls von selbst wieder schlössen, selten allerdings so, daß überhaupt kein Blut austrat. Eine Spur Blut oder Lymphflüssigkeit war normal. Aber hier war gar nichts, und wenn Jules jetzt an die anderen Toten zurückdachte, konnte er sich nicht erinnern, Blut an ihnen gesehen zu haben.
    Er spürte, daß Lady A neben ihm stand. »Seit wann ist Xenobiologie Ihr Hobby?« fragte sie eisig.
    »Sie bluten nicht«, erklärte Jules, ihren Sarkasmus gar nicht beachtend. »Nirgends ein Tropfen Blut.«
    Die Frau kniete neben ihm nieder und starrte den Toten an. »Sie haben recht. Ein sonderbares Phänomen. Wir werden es in unserem Bericht anführen. Vielleicht können die Fachleute etwas damit anfangen. Könnte ja sein, daß die Wunden dieser Wesen sich besser schließen als unsere, oder aber sie verfügen über gar kein Kreislaufsystem.«
    Lady A richtete sich auf. »Spekulationen sind müßig. Keiner von uns ist Experte in vergleichender Anatomie. Natürlich sind alle Informationen im gegenwärtigen Stadium von großem Nutzen, aber wir sollten doch lieber nach militärischen Fakten als nach wissenschaftlichen Ausschau halten. Wenn es zu einem allumfassenden Krieg kommt, wird es jede Menge Tote geben, die dann von den Wissenschaftlern seziert werden können.«
    Sie hat recht, mußte Jules zugeben, als er sich aufrichtete und seine Suche fortsetzte. Trotzdem weigerte sich seine Neugierde, die seltsamen Fakten und bruchstückhaften Informationen auszuklammern. Deshalb drehte und wendete er sie ununterbrochen. In seinem Gehirn tickte etwas, das ihm sagte, dies könne eine wichtige, zum Geheimnis der Invasoren führende Spur sein, nur konnte er sie im Moment noch nicht richtig interpretieren. Als eine sofortige Erleuchtung auf sich warten ließ, überließ er diese Gedanken seinem Unterbewußtsein, das damit nach Belieben herumspielen mochte.
    Gleich darauf stieß er gegen die Gebäudemitte zu auf einen Raum, der von Wichtigkeit schien. Jules wußte gar nicht, was ihn zu dieser Meinung veranlaßte. Dieser Raum war vielleicht eine Spur geräumiger, der Schreibtisch aus besserem Holz, der Stuhl etwas größer, alles in allem höchst triviale Einzelheiten.
    Doch der Eindruck, es handle sich hier um das Büro einer wichtigen Persönlichkeit, blieb. Er rief Lady A herbei, um ihre Reaktion zu testen.
    Ihr Instinkt fühlte sich sofort angesprochen. »Ich glaube, hier sollten wir uns genauer umsehen«, meinte sie. »Tatiana, wenn Sie im Moment nichts Wichtigeres zu tun haben, könnten Sie herüberkommen und es hier mit diesem Zeug versuchen.«
    Das Albinomädchen kam herüber und begann mit der Durchsicht der Papiere auf dem Schreibtisch. War die Zeit für das Studium der Invasorensprache nur sehr kurz gewesen, so hatte sie sich dank ihres computergestützten Gehirns immerhin schon einige Kenntnisse angeeignet, die es ihr nun ermöglichten, die Papiere zu überfliegen und diejenigen auszusondern, die unwichtig waren.
    Während sie das Material sichtete, stürmte eine Handvoll feindlicher Soldaten von draußen ins Gebäude. Jules hatte keine Ahnung,

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