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Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Wen das Feuer verbrennt (German Edition)

Titel: Wen das Feuer verbrennt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Winter
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Statur. Ein paar Jahre jünger als
der Duke, schätzte Ravenna. Beide, der Count und die Countess, gaben
ein hübsches Paar ab.
    Zwischendurch verfolgte
Ravenna immer wieder einmal das Tischgespräch. John Fielding hatte
das Rede-Zepter übernommen und erklärte lang und breit sein
Bauvorhaben.
    Ravenna vermied es den
Duke anzuschauen. Auch wenn sie wußte, dass er sie nicht sehen
konnte, so ruhten seine Augen oft und lange auf ihr. Sie spürte
seine Blicke so intensiv, als würde er sie mit der Hand berühren.
Um sich abzulenken, schenkte Ravenna ihre Aufmerksamkeit verstärkt
Charles Cunningham.
    Dieser trank fröhlich
ein Glas Wein nach dem anderen und sah Ravenna mit immer intensiveren
Blicken an. Irgendwann zwinkerte er ihr verschwörerisch zu und
plötzlich spürte Ravenna, wie jemand unter dem Tisch ihr Bein
berührte. Sie schaute kurz nach und als sie wieder aufsah, zwinkerte
ihr der Count verheißungsvoll zu.
    Ravenna wurde siedend
heiß. Das ist jetzt nicht wahr, dachte sie nur. Der Count zwinkert
mir zu!
    Sie schaute nochmals
hinüber, um sich zu vergewissern, dass sie ihn nicht missverstanden
hatte. Die wasserblauen Augen zwinkerten erneut entzückt und
Ravennas Beine bekamen unter dem Tisch wieder Besuch von ihrem
Gegenüber.
    Hastig griff sie nach
ihrem Glas Wein und nahm einen kräftigen Schluck. Charles Cunningham
lachte erfreut, beugte sich weit über den Tisch und stieß heftig
mit ihr an. Er war in bester Laune. Dieser Baronet war so erfrischend
jung und unverbraucht. Er hatte schon lange keinen so knusprigen,
jungen Hahn mehr in seinem Bett gehabt, dachte der Count beschwingt
und bekam feuchte Augen vor Vorfreude.
    Ravenna schaute sich
unauffällig um, ob die anderen etwas bemerkt hatten. Die Countess
interessierte sich überhaupt nicht für ihren Mann. Sie hatte nur
Augen für den Duke. Vermutlich wußte sie um die wahren Vorlieben
ihres Mannes. Sie war soweit wie möglich zum Duke aufgerückt. Ihre
Hand berührte fast die seine und ihr Blick sagte mehr als Worte. Sie
ist ein Raubtier auf Beutejagd, schoss es Ravenna unwillkürlich
durch den Kopf.
    Müde fuhr sie sich mit
der Hand über die Augen. Ich will hier nur noch weg, dachte sie
verzweifelt.
    Hilfesuchend schaute sie
sich um und sah plötzlich direkt in die dunklen, unergründlichen
Augen des Dukes. Er hatte die Stirn gerunzelt und wirkte ungehalten.
    Meine Güte, was habe ich
denn jetzt schon wieder getan, fragte sich Ravenna nervös. Sie war
froh, dass sie bereits beim Dessert angekommen waren. Gleich würde
sie sich unter irgendeinem Vorwand entschuldigen und in ihr Bett
verschwinden. Sie hatte wirklich genug für heute. Sie wollte nur
noch ihre Ruhe.

    Kapitel
16

    Ravenna wusch sich
zufrieden die letzten Ascherechte aus dem Gesicht. Sie hatte sich
direkt nach dem Dessert entschuldigt und sich sofort in ihr Zimmer
zurückgezogen. Sorgfältig schloss sie das Fenster und zog die
Samtvorhänge zu. Sie schloss ihre Zimmertür, die Badezimmertür und
die Verbindungstür zu den Räumlichkeiten des Dukes ab. Sie drehte
jeden Schlüssel zweimal um. Die Warnung von Eliza klang ihr noch im
Ohr. Wenn die Countess weder Privatsphäre noch geschlossene Türen
akzeptierte, dann tat dies ihr aufdringlicher Ehemann vielleicht auch
nicht! Ravenna hatte keine Lust diese wasserhellen, blauen Augen
nachts an ihrem Bett stehen zu sehen. Der Count hatte ihr zum
Abschied ein unmissverständliches „Bis später“ zugeraunt und
sie dabei verführerisch angeblitzt.
    Ravenna hatte die
Schnauze voll von unliebsamen Überraschungen. Sie überprüfte ob
ihre Brustbinde noch richtig saß, schlüpfte dann in ein frisches
Unterhemd und zog sich eine Nachtmütze auf, bevor sie in ihr
schönes, weiches Bett kroch. Augenblicklich schlief sie ein.
    Sie hatte das Gefühl
gerade eben erst eingeschlafen zu sein, als sie leise Klopfzeichen an
ihrer Zimmertür vernahm. Eine Stimme rief flüsternd ihren Namen.
Wie Ravenna es bereits vermutet hatte, stand der Count of Rutland vor
ihrer Tür und begehrte Einlass. Ravenna zog sich die Decke über den
Kopf und ignorierte seine widerlichen Lockrufe. Nach einigen Minuten
gab er schließlich auf. Doch kurz darauf hörte Ravenna wie es an
der Badezimmertür kratzte. Sie verdrehte entnervt die Augen und zog
sich erneut die Decke über den Kopf. Auch hier kehrte nach wenigen
Minuten wieder Ruhe ein. Sie schloss zufrieden die Augen und dämmerte
langsam wieder in den Schlaf, als sie es plötzlich an ihrem Fenster
klopfen hörte. Wieder

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