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Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sitzen. Mit einem Händedruck verabschiedeten wir uns von Ellen Long und gaben ihr das Versprechen, alles in unserer Kraft stehende zu tun. Dann verließen wir das Zimmer. Die Olsons kamen mit. Ich hatte es auch gewollt und schnappte mir Pete. »Sagen Sie mal, Mr. Olson, ihre Antwort zum Grab hat mich nicht so sehr befriedigt.«
    »Wie meinen Sie?«
    »Da gibt es doch irgendein Geheimnis oder eine Geschichte, die man sich darüber erzählt, oder?«
    Er wand sich wie ein Wurm. »Schon, Mr. Sinclair, aber das sind Ammenmärchen.«
    »Die mich schon immer interessiert haben.«
    »Wollen Sie das wirklich hören?«
    »Ich bitte darum.«
    Er führte uns in einen Nebenraum. Der Sergeant hatte uns verlassen. Wir waren mit den Olsons allein. »Es geht die Legende um, dass vor langer Zeit hier die Nordvölker gehaust haben sollen.«
    »Die Wikinger?« fragte Bill.
    »Kann möglich sein. Jedenfalls besaßen sie in den Hügeln eine Kultstätte, und als ihr Zauberpriester starb, hat man ihn nicht mehr mit auf das Schiff genommen, sondern hier begraben. Die Legende berichtet von einem sehr mächtigen Mann, der sich mit dem beschäftigt hat, was man heute Seelenwanderung nennt.«
    »Wissen Sie Genaueres darüber?«
    »Nein, Sir. Ich weiß nur, dass dieses Grab über eintausend Jahre alt ist und alle Stürme der Zeiten überdauert hat. Sie können mich steinigen, aber ich weiß nichts mehr.«
    »Das reicht uns schon«, lächelte ich.
    Pete Olson war überrascht. »Wollen Sie denn auf meine Aussagen hin Ihre Ermittlungen aufbauen?«
    »Natürlich.«
    »Sie sind der Polizist. Ich kann den alten Geschichten kaum Glauben schenken, wenn ich ehrlich sein soll.«
    »Das brauchen Sie auch nicht, Mr. Olson«, erwiderte ich lächelnd. »Ich möchte nur eines von Ihnen. Sagen Sie mir bitte genau, wie ich von hier aus an das Ziel gelange.«
    »Jetzt?«
    »Ja, noch in der Nacht.«
    »Wenn Sie das Risiko nicht scheuen, bitte. An sich ist es ganz einfach. Sie brauchen nicht einmal durch den Wald zu gehen, Sir…« Er ließ sich von seiner Frau Bleistift und Papier geben. Dann begann er damit, eine Skizze anzufertigen. Bill, Suko und ich schauten genau zu. Olson zeichnete sehr sicher. Er kam mir so vor, als hätte er dies schon einige Male getan.
    »Haben Sie alles verstanden?« fragte er, als er mir die Skizze in die Hand drückte.
    »Das habe ich.« Ich steckte das Papier weg.
    »Und wir kommen natürlich mit«, sagte der Reporter. »Allein lassen wir dich nicht in das komische Hügelgrab gehen.«
    »Das ist sehr nett von euch, ich bedanke mich auch für eure Sorge, nur möchte ich das nicht.«
    »Und weshalb nicht?« fragte Suko.
    »Wir können nicht alle drei aus dem Verkehr gezogen werden. Es ist besser, wenn zwei die Gegend und Umgebung im Auge behalten.« Ich spreizte zwei Finger an. »So viele Monstren haben wir bisher erwischt. Wer von euch kann denn sagen, dass es die einzigen gewesen sind, die die Umgebung unsicher gemacht haben?«
    »Aber John, das sind Theorien«, beschwerte sich Bill, bis Suko ihm die Hand auf den Arm legte. »Wirf das nicht so weit weg. John kann recht haben.«
    Der Reporter reagierte heftig. »Dann stehst du auf seiner Seite?«
    »Eigentlich ja.«
    Bill atmete tief ein. »Ihr beide seid ja noch schlimmer als Sheila, meine Frau.«
    Ich grinste. »Manchmal muss man dich eben zu deinem Glück zwingen, mein lieber Bill.«
    »Dann geh doch in dein Grab!«
    Suko schaute auf die Uhr. »Wie viel Zeit sollen wir dir geben, John?«
    »Kann ich den Wagen nehmen?« fragte ich Olson.
    »Ja, es gibt Wege. Keine guten Straßen, aber Sie können fahren, ohne im Schlamm stecken zu bleiben.« Das war wichtig.
    »Die Zeit«, erinnerte mich Suko.
    Ich blickte auf die Uhr. »Reichen zwei Stunden?« fragte ich.
    »Ist das nicht ein wenig viel?«
    »Gut, sagen sie 90 Minuten.«
    Damit waren meine beiden Freunde einverstanden. Bill zog auch dann noch ein böses Gesicht, als ich mich von ihm verabschiedet hatte.
    »John, das kann teuflisch für dich enden«, sagte er.
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    Ich hob die Schultern und ging. Anmerken lassen wollte ich es mir ja nicht, aber der Reporter konnte mit seinen pessimistischen Voraussagungen genau ins Schwarze getroffen haben…
    ***
    Mich schluckte eine Landschaft, die aus brettflachen Feldern, Weiden und Wiesen bestand. Hin und wieder unterbrochen durch ein Waldstück, das man kurzerhand in das Gelände gesetzt zu haben schien. Ich musste dem guten Pete Olson ein Kompliment machen. Er hatte seine

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