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Wen das Grab ruft

Wen das Grab ruft

Titel: Wen das Grab ruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihn zucken, danach lag er still und rührte sich nicht mehr. Das gleiche Phänomen hatten wir bei dein Monstrum erlebt, das aus dem Tümpel an der Kiesgrube gestiegen war, und ich fragte mich, ob es nicht doch Parallelen zwischen den einzelnen Fällen gab. Hinter uns hörten wir Sergeant O'Sullivan scharf atmen. Er betrat das Zimmer und blieb kopfschüttelnd stehen. »Verdammt, was ist das denn?« hauchte er als er den endgültig Toten zwischen Bett und Schrank liegen sah.
    »Es war der Handgranatenschleuderer«, erklärte ich.
    Der Ire war blass geworden. »Und Sie haben geschossen?« fragte er. Man merkte ihm an, wie sehr er mit den Worten zu kämpften hatte.
    »Ja.«
    »War er denn nicht tot?«
    »Nein«, erwiderte ich ebenso knapp und erlebte das gleiche wie bei dem Wassermonster.
    Die Leiche begann zu qualmen. Von innen her brannte sie aus, so dass der Rauch aus den Poren dringen konnte und sich im Zimmer träge verteilte. Er kroch auch über das Bett und wallte zum Fenster hin. Wir warteten ab.
    Von der Straße her hörten wir Stimmen, unten im Haus Schritte, wenig später war Bill da. »Was ist das denn?« fragte er, blieb abrupt stehen und wurde ebenfalls bleich.
    »Das war ein Zombie«, erklärte ich.
    Bill gab ein Geräusch von sich, als wollte er lachen. »Der… der war ein Zombie?«
    »Leider.«
    Der Reporter hob die Schultern. Er war sprachlos und schaute zu, wie die Gestalt von ihnen her allmählich verbrannte. Der gleiche Vorgang wie in der Kiesgrube.
    Da musste es einfach Zusammenhänge geben.
    Nach einigen Minuten hatte sich der Rauch verflüchtigt. Wir schauten nach und stellten fest, dass es bei der Leiche eine Veränderung gegeben hatte. Die Verletzungen waren leider geblieben, dennoch sah der Tote aus wie ein Mensch. Wir schauten nicht mehr auf einen zur Hälfte skelettierten Schädel, und das beruhigte uns. Dennoch steckte dieser Fall voller Rätsel. Wie war es möglich, dass sich ein Monstrum wie dieses nach seinem Ableben verwandelte? Welch eine Magie mochte in seinem Körper gesteckt haben - und wenn sie vorhanden gewesen war, woher war sie dann gekommen? An den gleichen Problemen knackte auch Suko. Ich sah ihm an, wie er darüber nachdachte und sein Denkmodell mit der gleichen Bewegung des Schulterzuckens beendete wie auch ich.
    »Kennt man überhaupt den Namen?« fragte Bill.
    O'Sullivan gab darauf eine Antwort. »Ja, der Mann hieß Kevin Long. Er und seine Familie haben hier gewohnt. Das konnte ich noch erfahren.«
    »Dann hat er versucht, Frau und Kinder zu töten?« folgerte ich weiter.
    »Ja, Sir!« knirschte der Ire. »So schlimm es sich auch anhört. Wir können uns den Tatsachen nicht verschließen.«
    Es war wirklich ein starkes Stück was wir da zu hören bekommen hatten. Wenn jemand so reagierte wie Kevin Long, konnte man ihn nicht mehr als einen Menschen bezeichnen.
    »Wir sollten mit der Frau sprechen«, schlug Suko vor und traf bei mir ins Schwarze.
    Daran hatte ich ebenfalls gedacht. »Ist sie überhaupt vernehmungsfähig?« wandte ich mich an den Sergeanten.
    »Keine Ahnung, Sir. Die Ereignisse haben sich überstürzt. Ich konnte meine Fragen leider nicht stellen.«
    Das wollten wir aber und verließen das Haus. Unseren Gesichtern war anzusehen, mit welch schweren Gedanken wir uns beschäftigten. Noch wussten wir nicht, was für ein grauenhafter Fall hier auf uns zurollte…
    ***
    Das Ehepaar Olson hatte sich um Ellen Long und ihre beiden Söhne rührend gekümmert. Die Kinder waren in ein Zimmer gebracht worden, man hatte sie mit Spielzeug versorgt, und sie verhielten sich zum Glück ruhig, während ihre Mutter im Wohnraum der Olsons auf einer Couch lag, blass war, überhaupt nicht sprach und nur gegen die Decke starrte. Pete Olson hatte ein paar Mal versucht, sie anzureden, doch keine Antwort bekommen, deshalb ließ er es bleiben. Und seine Frau Wilma hatte ebenfalls kein Glück gehabt.
    Die beiden saßen am Tisch und schauten sich über die Platte hinweg an. Sie hatten auch die erneute Detonation vernommen, waren aus dem Haus gelaufen und hatten den Wagen brennen sehen.
    »Der läuft Amok!« flüsterte Pete. »Vielleicht sollten wir fliehen.«
    »Nein, Wilma, das müssen wir durchstehen, aber ich frage mich, wie er dazu kommt, so etwas zu tun?« Pete schaute seine Frau an. »Er war ihr Mann, verstehst du, und es waren ihre Kinder. Der kann doch nicht seine ganze Familie ausrotten.«
    »Und doch gibt es so etwas«, flüsterte die Frau. Sie hob die Schultern, »Ich begreife

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