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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Problem sein. Also...« Kincaid streckte die Beine aus, um bequemer nachdenken zu können. »Wenn Oliver und Khan beide nicht infrage kommen, was bleibt uns dann noch?«
    »Wir wissen – oder wir glauben jedenfalls zu wissen -, dass Harry Pevensey Kristin Cahill die Brosche zum Verkauf überlassen hat. Das ist bis jetzt die einzige Verbindung zwischen den Opfern, die wir entdecken konnten …«
    »Abgesehen von Dominic Scott«, warf Kincaid stirnrunzelnd ein. »Dom Scotts Beziehung zu Kristin mag ja ganz unverdächtig sein – Typ aus reichem Haus trifft hübsches Mädchen in der Bar und beschließt, sich zur Abwechslung mal mit einer aus dem gemeinen Volk einzulassen.Aber wenn wir davon ausgehen, dass der Barkeeper vom French House eine zuverlässige Quelle ist, dann hat uns Dom Scott nicht die Wahrheit darüber gesagt, wie er Harry Pevensey kennengelernt hat. Da ist also etwas, was wir übersehen haben, aber ich kann mir Dominic Scott trotzdem nicht als Mörder vorstellen, ganz gleich, mit welchem Motiv. Und das alles erklärt nicht, woher Harry Pevensey die Brosche hatte, falls er sie nicht tatsächlich auf einem Flohmarkt erstanden hat, wie Khan angedeutet hat.«
    Cullen zuckte mit den Achseln. »Wenn Amir Khan so ein guter Schauspieler ist – ich bin immer noch nicht hundertprozentig von seiner Unschuld überzeugt -, dann ist Dominic Scott vielleicht auch nicht ganz so hilflos, wie er zu sein scheint. Könnte er die Brosche gestohlen haben? Er hat immerhin Zugang zu den Häusern der Reichen und Berühmten, nehme ich an.«

    »Sie hören sich an wie ein Kommissar aus dem Fernsehen«, meinte Kincaid grinsend. »Aber Sie könnten recht haben. Mal angenommen, Dom Scott ist stark drogenabhängig und braucht dringend Geld, um seine Lieferanten zu bezahlen. Da eröffnet sich ihm die Riesenchance in Gestalt einer Freundin, die in einem Auktionshaus arbeitet. Also stiehlt er die Brosche – vielleicht bei einem Freund der Familie – und spannt dann Harry ein, wie auch immer er an ihn herangekommen sein mag, um das Stück zum Verkauf anzubieten, weil er schließlich nicht mit Diebesgut in Verbindung gebracht werden möchte …«
    »Aber Kristin dürfte Bescheid gewusst haben, denn er musste sie ja mit Harry bekanntmachen. Und als Gemmas Fragen dann Zweifel an der Herkunft der Brosche aufwarfen, versuchte er zu verhindern, dass man ihn mit der Sache in Verbindung brachte, indem er sie beide ermordete.«
    »Das löst immer noch nicht das Problem des Tatfahrzeugs. Aber genau wie Oliver könnte er eines gestohlen oder ausgeliehen haben.« Kincaid fuhr sich mit der Hand durchs Haar, eine nervöse Angewohnheit beim Nachdenken, die er nie ganz hatte ablegen können. »Und«, fuhr er fort, »wenn wir erst einmal annehmen, dass Scott nicht so naiv ist, wie er sich gibt, und einen Diebstahl plus zwei eiskalte und ziemlich riskante Morde geplant haben könnte, müssen wir uns fragen, ob er Kristin tatsächlich rein zufällig begegnet ist.«
    »Zeit, ihn noch mal ein bisschen zu grillen?«, fragte Cullen.
    »Ich denke …« Kincaids Handy klingelte, und als er sah, dass es Gemma war, nahm er den Anruf an.
    Doch bevor er sich melden konnte, sagte Gemma schon: »Duncan, ich muss mit dir reden.«
    »Wir wollten gerade zum Cheyne Walk fahren und uns noch einmal mit Dom Scott unterhalten. Wie wär’s, wenn wir uns dort treffen?«

    »Nein.« Erika starrte den Superintendent an, der in weite Ferne zu entschwinden schien. »Das kann …« Ihre Stimme war nur ein Flüstern. Sie setzte erneut an. »Das kann ich nicht glauben. Er kann nicht tot sein. Ich habe doch erst mit ihm gesprochen.Vor zwei Tagen. Er sagte, er habe eine … eine Spur. Und der wollte er nach…«
    »Mrs. Rosenthal, er hat seine Arbeit getan«, versetzte Superintendent Tyrell mit demonstrativer Geduld. »Das heißt nicht, dass alles in bester Ordnung war. Im Vertrauen«, fügte er hinzu, »es gab da private … Probleme. Und dann der Krieg. Er war an der Front, müssen Sie wissen, und bei manchen Männern genügt schon eine Kleinigkeit, um das Fass zum …«
    Zorn wallte in ihr auf und füllte die Leere in ihrer Brust. »Ich glaube nicht eine Sekunde lang, dass Gavin Hoxley derTyp Mann war, der sich das Leben genommen hätte.« Sie stand auf, sodass sie auf Tyrell hinabschauen konnte. »Es muss eine andere Erklärung geben.«
    Tyrell verschränkte die Finger vor der Wölbung seines Bauchs, und der Blick, mit dem er sie musterte, war so durchdringend und wissend, dass

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