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Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie

Titel: Wen die Erinnerung trügt - Crombie, D: Wen die Erinnerung trügt - Where Memories Lie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Khan und dem anschließenden Besuch bei Giles Oliver. »Wir mussten mit ihm aufs Revier fahren, um ihm Fingerabdrücke abzunehmen und seine Aussage zu protokollieren, aber ich hatte ihm versprochen, dass ich ihn heute Abend wieder nach Hause bringen würde, damit er sich um seinen Hund kümmern konnte. Sonst hätte ich Mo hierher mitnehmen müssen.«
    »Gott bewahre. Da wäre sicher die Hölle los gewesen. Und du bist bei diesem Riesenbaby natürlich sofort schwach geworden«, fügte sie streng hinzu, doch sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Also, glaubst du, dass er es war?«
    Kincaid seufzte, und sein Atem kitzelte sie am Ohr. »Oliver? Ich kann mir zur Not vorstellen, dass er Kristin aus reiner Rachsucht etwas angetan haben könnte, wenn er die Mittel zur Hand gehabt hätte, aber ich halte es für äußerst unwahrscheinlich, dass er die Chuzpe hatte, ein Auto zu stehlen und sich einen Plan zurechtzulegen, sie zu überfahren. Und mir will beim besten Willen kein plausibler Grund einfallen, warum er Harry Pevensey ermordet haben sollte.
    Und ich glaube nun mal, dass ein und derselbe Täter sie beide auf dem Gewissen hat.«
    »Und Khan?«
    »Auch der hatte ein Motiv für den Mord an Kristin und sogar ein stärkeres als Oliver, falls sie hinter seine Undercover-Aktivitäten gekommen war und gedroht hat, ihn zu verraten. Aber warum sollte er denken, dass Kristin es Harry Pevensey erzählen würde?«
    »Na, immerhin besitzt er einen SUV. Könnte Giles Oliver einenVolvo mit einem Landrover verwechselt haben? Ich meine, sogar ich kenne ja den Unterschied.«

    »Du bist in mehr als einer Hinsicht im Vorteil gegenüber Giles Oliver, Schatz«, erwiderte er mit einem leisen Lachen, das ihr gleich wieder ein Kribbeln über die Haut jagte. Er fuhr die Rundung ihrer Hüfte nach und legte die hohle Hand um ihre Brust, während er nachdenklich hinzufügte: »Aber morgen dürften wir schon schlauer sein, wenn wir den Bericht über Khans Wagen bekommen. Und wir werden feststellen, ob an dem gestohlenen Wagen irgendwelche Faserspuren oder Fingerabdrücke von Giles Oliver sind.«
    »War das auch ein SUV?«
    »Ja, allerdings einToyota. Und der Film aus der Überwachungskamera legt nahe, dass das Tatfahrzeug ein Landrover war – obwohl auf der Aufnahme nur zu sehen ist, wie der Wagen auf die Kreuzung zurast. Das beweist noch nicht, dass es auch das Fahrzeug war, mit dem sie überfahren wurde.«
    »Das ist doch Haarspalterei«, erwiderte Gemma schläfrig. »Das heißt, Oliver war entweder nur Tatzeuge, oder er hat ein anderes Auto gestohlen, einen Landrover, der nicht als gestohlen gemeldet wurde. Und wenn das der Fall ist, wieso sollte er dann behaupten, einen Landrover gesehen zu haben?« Sie drehte den Kopf und suchte mit den Lippen seine Halsbeuge. »Ich drehe mich irgendwie im Kreis.«
    »Stimmt auffallend.« Er lachte und strich ihr mit dem Finger von oben nach unten über den Bauch. »Und jetzt erzähl mir von Erika.«
    Aber Gemma stand der Sinn schon längst nicht mehr nach Konversation.
     
    Als Gemma am nächsten Morgen erwachte, musste sie feststellen, dass Kincaid recht gehabt hatte. Der Himmel war bleigrau, und ein unangenehmer, schneidender Wind pfiff um die Häuserecken. Sie zog eine Hose und einen Pullover an und darüber die lange beigefarbene Wildlederjacke, von der sie geglaubt
hatte, dass sie sie bis zum Herbst nicht mehr aus dem Schrank nehmen würde. Nachdem Kincaid zum Yard und die Kinder in die Schule aufgebrochen waren, rief sie noch rasch im Krankenhaus an und ging dann an ihrer eigenen Dienststelle vorbei zur U-Bahn, um nach South Kensington zu fahren.
    Der Weg von der U-Bahn-Station zum Lucan Place war ihr inzwischen vertraut, und der diensthabende Polizist begrüßte sie mit einem Lächeln, als er sie erkannte. Sie fragte nach Inspector Boatman, und nach wenigen Minuten wurde sie in Kerry Boatmans Büro gebracht.
    »Gemma«, rief Boatman. Sie lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück und nahm die Brille ab, die schon eine Kerbe in ihrem Nasensattel hinterlassen hatte. »Haben Sie gestern gefunden, wonach Sie gesucht haben?«
    »Ja und nein.« Gemma erklärte, dass ein Teil von David Rosenthals Fallakte zu fehlen schien. »Der zuständige Kriminalbeamte war sehr gründlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er die Ermittlungen so schnell eingestellt haben soll.«
    Boatman runzelte die Stirn und rieb sich die Nase. »Ich wüsste nicht, wo Sie sonst noch suchen könnten.Wenn ein Teil der Akte irgendwo

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