Wen die Goetter strafen
getötet, und Falcon konnte das nicht verwinden. Er verließ die Nato und kehrte nach Paris zurück. Seine Frau erlitt einen Nervenzusammenbruch. Sie ist in einem Sanatorium in Cannes.« Jean-Paul blickte sie an. »Dana«, sagte er ernst, »sei sehr vorsichtig, wenn du vorhast, eine Story über Falcon zu machen. Er gilt als ausgesprochen nachtragend.«
Es dauerte einen Tag, bis Dana einen Termin bei Marcel Falcon bekam.
»Ich habe mich bereiterklärt, Sie zu empfangen«, sagte er, als sie schließlich in sein Büro geführt wurde, »weil ich Ihre Arbeit bewundere,
mademoiselle
. Ihre Beiträge vom Krieg auf dem Balkan waren sehr couragiert.«
»Vielen Dank.«
Marcel Falcon war ein imposanter Mann, stämmig, mit markanten Zügen und stechenden blauen Augen. »Bitte nehmen Sie Platz. Womit kann ich Ihnen dienen?«
»Ich möchte Sie etwas über Ihren Sohn fragen.«
»Ah ja.« Tiefe Trauer sprach aus seinen Augen. »Gabriel war ein prächtiger Junge.«
»Der Mann, der ihn überfahren hat –«, setzte Dana an.
»Der Chauffeur.«
Dana blickte ihn erstaunt an.
Denken Sie genau nach, bevor Sie antworten. Haben Sie Marcel Falcon jemals erzählt, dass es Taylor Winthrop war, der seinen Sohn getötet hat?
Selbstverständlich. Ich dachte, er würde mir helfen.
Was hat Marcel Falcon gesagt?
Seine genauen Worte lauteten: »Möge ihm seine ganze Familie in der Hölle Gesellschaft leisten.«
Und jetzt tat Marcel Falcon so, als wüsste er von nichts.
»Mr. Falcon, als Sie bei der Nato waren, war auch Taylor Winthrop dort.« Dana musterte Falcons Gesicht, achtete auf jedes Mienenspiel. Er zeigte keine Regung.
»Ja. Wir sind uns begegnet.«
Ist das alles?
, fragte sich Dana.
Ja. Wir sind uns begegnet. Was hat er zu verbergen?
»Mr. Falcon, ich würde gern mit Ihrer Frau sprechen, falls –«
»Die ist derzeit leider verreist.«
Seine Frau erlitt einen Nervenzusammenbruch. Sie ist in einem Sanatorium in Cannes.
Entweder wollte sich Marcel Falcon die Wahrheit einfach nicht eingestehen, oder er schützte aus irgendeinem finsteren Grund Unwissenheit vor.
Dana telefonierte von ihrem Zimmer im Plaza Athénée aus mit Matt.
»Dana, wann kommen Sie wieder zurück?«
»Ich muss noch einer Spur nachgehen, Matt. Taylor Winthrops Chauffeur hat mir in Brüssel erzählt, dass Winthrop von irgendeinem geheimen russischen Vorhaben gesprochen hat, das nicht zunichte gemacht werden dürfte. Ich will sehen, ob ich herausfinden kann, was er damit gemeint hat. Ich möchte mit ein paar seiner Bekannten in Moskau sprechen.«
»Na schön. Aber Cromwell möchte Sie so schnell wie möglich wieder hier im Studio sehen. Tim Drew ist unser Korrespondent in Moskau. Ich sage ihm, dass er Sie in Empfang nehmen soll. Er kann Ihnen sicher weiterhelfen.«
»Danke. Vermutlich bin ich nicht länger als ein, zwei Tage in Russland.«
»Dana?«
»Ja?«
»Ach, nichts weiter. Wiederhören.«
Danke. Vermutlich bin ich nicht länger als ein, zwei Tage in Russland.
Dana?
Ja?
Ach, nichts weiter. Wiederhören.
Ende der Aufnahme.
Dana rief zu Hause an.
»Guten Abend, Mrs. Daley – besser gesagt, guten Tag.«
»Miss Evans! Ist ja großartig, dass Sie sich melden.«
»Wie läuft alles?«
»Einfach wunderbar.«
»Wie geht's Kemal? Gibt es irgendwelche Schwierigkeiten?«
»Ganz und gar nicht. Aber er vermisst Sie ganz schön.«
»Ich ihn auch. Geben Sie ihn mir mal kurz.«
»Er macht gerade ein Nickerchen. Soll ich ihn aufwecken?«
»Er macht ein Nickerchen«, sagte Dana erstaunt. »Als ich neulich angerufen habe, hat er ebenfalls geschlafen.«
»Ja. Der Junge kam aus der Schule und war müde, deshalb hab ich gedacht, ein kleines Nickerchen würde ihm gut tun.«
»Aha... Na ja, bestellen Sie ihm alles Liebe von mir. Ich rufe morgen wieder an. Sagen Sie ihm, dass ich ihm aus Russland einen Bären mitbringe.«
»Einen Bären? Na, da wird er aber begeistert sein.«
Dana rief Roger Hudson an.
»Roger, ich belästige Sie nur ungern, aber ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
»Wenn ich irgendetwas tun kann.«
»Ich fliege morgen nach Moskau und möchte dort mit Edward Hardy sprechen, dem amerikanischen Botschafter. Ich hatte gehofft, dass Sie ihn vielleicht kennen.«
»Das ist tatsächlich der Fall.«
»Ich bin gerade in Paris. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir ein Empfehlungsschreiben zufaxen könnten.«
»Ich weiß etwas Besseres. Ich rufe ihn an und bereite ihn auf Ihren Besuch vor.«
»Vielen Dank, Roger. Ich bin
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