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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Unterton. »Taylor Winthrop hat ihn überfahren.« Danach schwieg er eine ganze Weile.
    »Erzählen Sie mir etwas darüber.«
    Das Zucken wurde schlimmer. »Es ist an einem Freitagabend passiert. Mr. Winthrops Frau war an diesem Wochenende in London.« Seine Stimme klang angespannt. »Mr. Winthrop war allein unterwegs. Er ist ins Ancienne Belgique gegangen, einen Nachtclub. Ich habe ihm angeboten, ihn zu chauffieren, aber er hat gesagt, er will selber fahren.« Persico stockte, von der Erinnerung übermannt.
    »Was ist danach passiert?«
    »Mr. Winthrop kam spät nach Hause, stockbetrunken. Er erzählte mir, dass ihm ein Junge vor den Wagen gelaufen war. Er – er hat ihn überfahren. Mr. Winthrop wollte einen Skandal vermeiden, deshalb fuhr er weiter. Danach bekam er Angst, dass jemand den Unfall gesehen und der Polizei die Autonummer genannt haben könnte. Als Diplomat genoss er zwar strafrechtliche Immunität, aber er sagte, wenn die Sache rauskäme, würde dadurch das russische Vorhaben zunichte gemacht.«
    Dana runzelte die Stirn. »Das russische Vorhaben?«
    »Ja. Genau das hat er gesagt.«
    »Was ist das russische Vorhaben?«
    Er zuckte die Achseln. »Weiß ich nicht. Ich habe nur gehört, wie er's am Telefon gesagt hat. Er war wie von Sinnen.« Persico schüttelte den Kopf. »Er hat am Telefon nur ständig gesagt: ›Das russische Vorhaben muss durchgeführt werden. Wir sind schon zu weit gegangen, als dass wir uns jetzt noch von irgendetwas aufhalten lassen dürfen.‹«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wovon er gesprochen hat?«
    »Nein.«
    »Können Sie sich noch an irgendetwas anderes erinnern, was er gesagt hat?«
    Persico dachte einen Moment lang nach. »Er hat irgend so was ähnliches gesagt wie ›Alle Einzelheiten sind geregelt‹.« Er blickte Dana an. »Worum es auch immer gegangen sein mag, es klang jedenfalls sehr wichtig.«
    Dana merkte sich jedes einzelne Wort. »Mr. Persico, weshalb sollten Sie die Schuld an dem Unfall auf sich nehmen?«
    Persico kniff den Mund zusammen. »Das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Ich bin dafür bezahlt worden. Taylor Winthrop sagte, wenn ich gestehen würde, dass ich am Steuer gesessen hätte, würde er mir eine Million Dollar geben und sich um meine Familie kümmern, solange ich im Gefängnis sitze. Er hat gesagt, er könnte dafür sorgen, dass ich nur eine kurze Freiheitsstrafe bekomme.« Er knirschte mit den Zähnen. »Und ich Trottel habe ja gesagt.« Er biss sich auf die Unterlippe. »Und jetzt ist er tot, und ich sitze noch jahrelang hier drin.« Aus seinen Augen sprach die schiere Verzweiflung.
    Sprachlos und erschrocken über das, was sie soeben gehört hatte, stand Dana da. »Haben Sie das schon jemandem erzählt?«, fragte sie schließlich.
    »Natürlich«, versetzte Persico bitter. »Sobald ich gehört habe, dass Taylor Winthrop tot ist, habe ich der Polizei von unserer Abmachung erzählt.«
    »Und?«
    »Die haben mich ausgelacht.«
    »Mr. Persico, ich werde Sie jetzt etwas sehr Wichtiges fragen. Denken Sie genau nach, bevor Sie antworten. Haben Sie Marcel Falcon jemals erzählt, dass es Taylor Winthrop war, der seinen Sohn getötet hat?«
    »Selbstverständlich. Ich dachte, er würde mir helfen.«
    »Was hat Marcel Falcon gesagt, als Sie es ihm erzählt haben?«
    »Seine genauen Worte lauteten: ›Möge ihm seine ganze Familie in der Hölle Gesellschaft leisten‹.«
    Mein Gott
, dachte Dana.
Nun sind es schon drei.
    Ich muss unbedingt mit Marcel Falcon in Paris sprechen.
    Der Zauber von Paris war bereits zu spüren, als sie zum Landeanflug ansetzten. Es war die Stadt des Lichts, die Stadt der Liebenden. Hierher sollte man nicht allein kommen. Umso mehr sehnte sich Dana nach Jeff.
    Dana war im Relais des Hotels Plaza Athénée und redete mit Jean-Paul Hubert vom Fernsehsender Metro 6.
    »Marcel Falcon? Natürlich. Den kennt doch jeder.«
    »Was kannst du mir über ihn erzählen?«
    »Er ist eine ziemlich bedeutende Persönlichkeit. Das, was ihr Amerikaner einen ›großen Macher‹ nennt.«
    »Was macht er?«
    »Falcon besitzt ein großes pharmazeutisches Unternehmen. Vor ein paar Jahren wurde er beschuldigt, kleinere Firmen vom Markt zu drängen, aber er hat politische Beziehungen, daher ist nichts dabei herausgekommen. Der französische Premierminister ernannte ihn sogar zum Gesandten bei der Nato.«
    »Aber er ist abgetreten«, sagte Dana. »Wieso?«
    »Das ist eine traurige Geschichte. Sein Sohn wurde in Brüssel von einem betrunkenen Autofahrer

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