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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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ihr.
    »Ich bin Tim Drew. Tut mir Leid, dass ich zu spät komme. Der Verkehr da draußen ist der reinste Albtraum.«
    Tim Drew war um die vierzig, ein großer, rothaariger Mann mit einem freundlichen Lächeln. »Mein Wagen steht draußen. Matt sagt, dass Sie nur ein, zwei Tage bleiben wollen.«
    »Stimmt.«
    Sie holten Danas Gepäck vom Förderband und begaben sich nach draußen.
    Die Fahrt in die Innenstadt kam Dana vor wie eine Szene aus
Doktor Schiwago
. Ganz Moskau, so schien es, lag unter einer dicken Schneedecke.
    »Das ist ja herrlich!«, rief Dana. »Wie lange sind Sie schon hier?«
    »Zwei Jahre.«
    »Gefällt es Ihnen?«
    »Es ist ein bisschen unheimlich. Jelzin kriegt nichts mehr auf die Reihe, und keiner weiß, was er von Wladimir Putin erwarten soll. Das reinste Tollhaus.« Er trat abrupt auf die Bremse und ließ ein paar Fußgänger vorbei, die einfach die Straße überquerten, ohne nach links oder rechts zu blicken. »Sie sind im Hotel Sewastopol untergebracht.«
    »Ja. Wie ist es dort?«
    »Eins der typischen Intourist-Hotels. Sie können davon ausgehen, dass irgendjemand auf Ihrer Etage Sie ständig im Auge behält.«
    Die Straßen waren voller Menschen mit Pelzmützen, dicken Pullovern und Wintermänteln. Tim Drew warf Dana einen kurzen Blick zu. »Sie sollten sich lieber ein paar wärmere Klamotten besorgen, sonst frieren Sie hier fürchterlich.«
    »Ich komme schon klar. Morgen, spätestens übermorgen will ich wieder auf dem Heimweg sein.«
    Vor ihnen lag der Rote Platz, und daneben, auf einer Anhöhe über dem linken Ufer der Moskwa, ragten die Türme des Kreml auf.
    »Mein Gott, ist das eindrucksvoll«, sagte Dana.
    »Ja. Wenn diese Mauern sprechen könnten, würden einem vor lauter Geschrei die Ohren klingeln. Es ist eins der berühmtesten Bauwerke der Welt«, fuhr Tim Drew fort. »Er wurde auf dem Borowizkij-Hügel am nördlichen Ufer der Moskwa erbaut und...«
    Dana hörte gar nicht mehr zu.
Und wenn Antonio Persico gelogen hat?
, dachte sie.
Wenn er sich die ganze Geschichte, dass Taylor Winthrop den Jungen überfahren hat, nur zusammengereimt hat? Wenn dieses ganze russische Vorhaben nichts als ein Hirngespinst ist?
    »Dort, vor der östlichen Kremlmauer, befindet sich der Rote Platz. Am Kutafja-Turm dort ist der Eingang für Besucher an der Westmauer.«
    Aber wieso wollte dann Taylor Winthrop unbedingt nach Russland? Der Posten als Botschafter kann ihm doch nicht so viel bedeutet haben.
    »Von hier aus ist Russland jahrhundertelang regiert worden«, sagte Tim Drew gerade. »Hier haben Iwan der Schreckliche und Stalin residiert, desgleichen Lenin und Chruschtschow.«
    Alle Einzelheiten sind geregelt. Ich muss herausfinden, was er damit gemeint hat.
    Sie hielten vor einem riesigen Hotel. »Da wären wir«, sagte Tim Drew.
    »Danke, Tim.« Eisige Luft schlug Dana entgegen, als sie aus dem Wagen stieg.
    »Gehen Sie schon mal rein«, rief Tim. »Ich bringe Ihnen Ihre Koffer. Übrigens, falls Sie heute Abend noch nichts vorhaben sollten, würde ich Sie gern zum Essen ausführen.«
    »Ich danke Ihnen vielmals.«
    »Es gibt da einen Privatclub, der eine ziemlich gute Küche hat. Ich glaube, der wird Ihnen gefallen.«
    »Fein.«
    Das prunkvolle Foyer des Hotels Sewastopol war riesengroß und voller Menschen. Etliche Portiers waren an der Rezeption im Einsatz. Dana ging zu einem von ihnen.
    »Ich bin Dana Evans. Ich habe ein Zimmer reservieren lassen.«
    Der Mann blickte sie einen Moment lang an. »Ah, ja. Miss Evans«, sagte er dann nervös. Er reichte ihr die Anmeldekarte. »Wenn Sie die bitte ausfüllen möchten. Und außerdem bräuchte ich Ihren Pass.«
    Als Dana sich einschrieb, warf der Hotelbedienstete einem Mann, der am anderen Ende des Foyers stand, einen Blick zu und nickte. Dana reichte ihm die Anmeldekarte.
    »Ich lasse Sie von jemandem auf Ihr Zimmer bringen.«
    »Vielen Dank.«
    Das Zimmer kündete von einstiger Pracht und Größe, auch wenn das Mobiliar zerschrammt und abgewetzt war und ein muffiger Geruch in der Luft hing.
    Eine stämmige Frau in einer unförmigen Kluft brachte Danas Gepäck. Dana gab ihr ein paar Dollar Trinkgeld, worauf die Frau einmal kurz schniefte und sich verzog. Dana griff zum Telefon und wählte die Nummer 252-2451.
    »Amerikanische Botschaft.«
    »Botschafter Hardy bitte.«
    »Einen Moment.«
    »Botschaftsbüro.«
    »Hallo. Dana Evans hier. Könnte ich den Botschafter sprechen?«
    »Botschafter Hardys Büro.«
    »Hallo. Hier ist Dana Evans. Kann ich den

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