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Wen die Goetter strafen

Titel: Wen die Goetter strafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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Schlimmeres mitteilen. Wegen der Wirtschaftslage in Russland ist kein Geld für die Wissenschaftler und Ingenieure vorhanden, die hier arbeiten. Sie haben seit Monaten keinen Lohn erhalten. Die schönen Wohnungen, die man ihnen vor Jahren zugeteilt hat, sind mittlerweile heruntergekommen, aber es ist kein Geld für die notwendigen Reparaturen vorhanden. Von der einstigen Vorzugsbehandlung ist nichts geblieben. Die Menschen hier sind verzweifelt. Begreifen Sie den ganzen Widersinn? Das Plutonium, das hier gelagert wird, ist wer weiß wie viele Milliarden Dollar wert, doch die Menschen, die es herstellen, wissen nicht mehr, wovon sie leben sollen.«
    »Und Sie glauben, sie könnten möglicherweise einen Teil dieses Plutoniums ins Ausland verkaufen?«, sagte Dana bedächtig.
    Er nickte. »Bevor Taylor Winthrop zum Botschafter ernannt wurde, berichteten ihm Freunde von Krasnojarsk-26 und fragten ihn, ob er ein gutes Geschäft machen möchte. Nachdem er mit einigen Wissenschaftlern gesprochen hatte, die sich von ihrer Regierung verraten vorkamen, war Winthrop einverstanden. Aber die Sache war komplizierter, als er dachte, und so musste er warten, bis alle Einzelheiten geklärt waren.«
    Er war wie von Sinnen. Er hat irgend so was ähnliches gesagt wie »Alle Einzelheiten sind geregelt.«
    Dana bekam kaum noch Luft.
    »Kurz darauf wurde Taylor Winthrop amerikanischer Botschafter in Russland. Winthrop und sein Kompagnon wurden mit einigen aufbegehrenden Wissenschaftlern handelseinig und begannen Plutonium ins Ausland zu schmuggeln, unter anderem nach Libyen, in den Iran und Irak, nach Pakistan, Nordkorea und China.«
    Nachdem alle Einzelheiten geregelt waren! Der Botschafterposten war für Taylor Winthrop nur deshalb so wichtig gewesen, weil er vor Ort sein musste, um das ganze Unternehmen zu leiten.
    »Es war einfach«, fuhr der Kommissar fort, »weil eine etwa tennisballgroße Menge an Plutonium für den Bau einer Atombombe ausreicht. Taylor Winthrop und sein Kompagnon verdienten Milliarden von Dollars. Sie stellten sich sehr schlau an, sodass niemand Verdacht schöpfte.» Es klang verbittert. »Russland ist zu einem Krämerladen geworden – nur dass man hier keine Seife oder Süßigkeiten kaufen kann, sondern Atombomben, Panzer, Kampfflugzeuge und Raketen jedweder Reichweite.«
    Dana versuchte all das, was sie gehört hatte, zu verarbeiten. »Weshalb wurde Taylor Winthrop umgebracht?«
    »Weil er zu gierig wurde und das Geschäft allein über die Bühne bringen wollte. Als sein Kompagnon erfuhr, was Winthrop vorhatte, ließ er ihn liquidieren.«
    »Aber – wieso wurde die ganze Familie ermordet?«
    »Nachdem Taylor Winthrop und seine Frau bei dem Brand umgekommen waren, versuchte sein Sohn Paul den Kompagnon zu erpressen. Deshalb musste Paul über die Klinge springen. Und weil womöglich auch die anderen Kinder etwas von dem Plutoniumgeschäft wussten, beschloss dieser Kompagnon, keinerlei Risiko einzugehen, ließ sie ebenfalls ermorden und sorgte dafür, dass es so aussah, als wären sie verunglückt beziehungsweise bei einem missglückten Einbruch umgekommen.«
    Dana blickte ihn entsetzt an. »Wer war Taylor Winthrops Kompagnon?«
    Kommissar Schdanoff schüttelte den Kopf. »Das muss Ihnen vorerst genügen, Miss Evans. Ich werde Ihnen den Namen nennen, wenn Sie mich außer Landes bringen.« Er schaute auf seine Uhr. »Wir müssen aufbrechen.«
    Dana wandte sich um und warf ein letztes Mal einen Blick auf den Reaktor, der nicht abgeschaltet werden konnte, der fortwährend neues Plutonium erzeugte. »Weiß die Regierung der Vereinigten Staaten über Krasnojarsk-26 Bescheid?«
    Schdanoff nickte. »O ja. Und man hat eine Heidenangst davor. Ihr Außenministerium bemüht sich nach Kräften darum, gemeinsam mit uns eine Lösung zu finden, wie man diese Atommeiler umbauen könnte, ohne dass dieses tödliche Nebenprodukt anfällt. Bis es soweit ist...« Er zuckte die Achseln.
    »Kennen Sie die FRA?«, fragte Kommissar Schdanoff, als sie wieder im Aufzug waren.
    »Ja«, sagte Dana vorsichtig und musterte ihn.
    »Die haben ebenfalls die Finger drin.«
    »Was?« Und dann wurde ihr mit einem Mal alles klar.
Deshalb hat mich General Booster ständig vergraulen wollen.
    »Ich habe hier eine Wohnung«, sagte Schdanoff, als sie oben angelangt und aus dem Fahrstuhl stiegen. »Wir werden uns dorthin begeben.«
    Als sie die Straße entlanggingen, fiel Dana eine Frau auf, die so ähnlich gekleidet war wie sie und sich bei einem Mann

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