Weniger arbeiten, mehr leben
sollten Sie realistischerweise in Zukunft rechnen? Was natürlich ebenfalls dazu kommt, sind eventuell vorhandene Schulden, ausstehende Zahlungen, Hypotheken – jeder Punkt, der Ihre Bilanz belastet.
Versuchen Sie bei der gesamten Aufstellung möglichst schon jetzt, alle Posten abzutrennen, die irgendwie mit Ihrer Arbeit zu tun haben, und die sich folglich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch verringern, wenn Sie erst einmal Ihren Lebens- und Arbeitsstil verändert haben.
Schritt 2: Ihre Einnahmen und Aktivposten
Im zweiten Schritt machen Sie eine Momentaufnahme Ihrer finanziellen Einkommens- und Lebenssituation, unabhängig davon, was Ihnen für die Zukunft an finanziellen Verschiebungen vorschwebt. Dafür addieren Sie zunächst sämtliche laufenden Einnahmen. Darunter fällt natürlich in erster Linie Ihr Gehalt abzüglich aller Steuern, genauso wie regelmäßige Einkünfte, die Sie anderweitig erzielen – Zinseinkünfte, Vermietung, eben all das, was Sie auch aus Ihrer Steuererklärung kennen.
Der nächste Punkt betrifft alle weiteren Dinge, die auf Ihrer Habenseite stehen. Das sind Aktivposten wie Haus/Wohnung, sämtliche Ersparnisse und Rücklagen, das oder die Autos und alle weiteren langlebigen Konsum- und Luxusgüter – ganz gleich, ob es um Ihre Segeljacht oder die Briefmarkensammlung geht. Was allerdings nicht darunter fällt, sind alle Dinge, die mit einem »Vielleicht« oder »Irgendwann« behaftet sind: Erbschaften oder erhoffte Wertsteigerungen zum Beispiel.
Schritt 3: Ermitteln Sie Ihren aktuellen Finanzstatus
Jetzt geht es ans Bilanzieren: Stellen Sie zunächst Ihre laufenden Einnahmen den laufenden Ausgaben gegenüber. Notieren Sie diese Ziffer. Und damit gleich zur ersten einfachen Wahrheit: Wenn Sie kontinuierlich |91| mehr einnehmen als Sie ausgeben, stehen Sie netto im Plus. Das wäre schon einmal gut. Umgekehrt hätten Sie allerdings zunächst ein Problem. Wenn Sie mehr ausgeben, als Sie einnehmen, ist dies ein ungünstiger Ausgangspunkt für einen Downshifting-Plan. Ihn umzusetzen dürfte dann schwierig werden, aber nicht unmöglich. Dasselbe tun Sie nun mit Ihrem Vermögen und Ihren Schulden. Damit folgt die zweite einfache Wahrheit:Wenn Sie netto mehr besitzen, als Sie Schulden haben (unabhängig von der Größenordnung), stehen die Zeichen auf »Go«. Wenn auf der Sollseite mehr steht als auf der Habenseite, gilt auch hier wieder: Die Ausgangsvoraussetzungen sind zumindest verbesserungswürdig.
Mit dieser ersten Rechnung stellen Sie auf einfache Weise fest, ob Sie in Ihrer jetzigen Situation einen Einkommensverlust überhaupt verkraften, und wenn ja, wie hoch dieser maximal ausfallen könnte. Die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, lauten:
Wenn Sie netto im Plus stehen, können Sie im Prinzip auch ohne Kürzungen beim Haushalts-Budget sofort darangehen, Ihr Arbeitspensum und damit Ihr Gehalt zu reduzieren – abhängig natürlich davon, wie groß die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben ist.
Wenn Sie netto im Minus sind, wird es höchste Zeit, nicht nur Ihren Lebens-, sondern auch Ihren Finanzstil zu ändern.
Wenn Sie mehr Vermögen als Schulden besitzen, könnten Sie einen Teil dieses Guthabens nutzen, um Ihren Downshifting-Plan voranzutreiben und umzusetzen.
Wenn Sie Schulden haben, wäre der erste und wichtigste Schritt, diese Schulden zu beseitigen.
Ein wichtiges Stichwort. Es kann sein, dass Sie bei dieser Analyse feststellen, dass Sie auf beträchtlichen Schulden sitzen – eine auf den ersten Blick hoffnungslose Situation. Begehen Sie jedoch nicht den Fehler, in Resignation zu verfallen und für die Misere irgendwelche äußeren Umstände verantwortlich zu machen. Dass das nicht stimmt, dürften Sie mittlerweile wissen. Auch wenn Sie unter einer hohen Schuldenlast ächzen, ist es möglich, einen klaren und strukturierten Neuanfang durchzuführen. In diesem Falle sollten Sie als Erstes eine professionelle Schuldnerberatung aufsuchen und mit fremder Hilfe einen fundierten und auf Ihre persönliche |92| Situation zugeschnittenen Plan zur Reduzierung Ihrer Schulden anfertigen und auch durchführen. So viel bereits vorweg: Im Großen und Ganzen gibt es drei Möglichkeiten, mit Schulden aufzuräumen:
Reduzieren Sie Ihre Ausgaben!
Erhöhen Sie Ihre Einnahmen!
Machen Sie Aktivposten zu Geld!
Meist ist es sinnvoll, nicht nur eine dieser Möglichkeiten auszuwählen, sondern alle drei miteinander zu kombinieren. Fast noch wichtiger, als sich von einer Schuldenlast zu befreien,
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