Weniger arbeiten, mehr leben
veränderten Lebensstil vielleicht doch zu sehr am Herzen liegen. Beginnen wir deshalb also nicht mit einem konkreten Sparplan, sondern mit einer Einschätzung Ihres persönlichen Konsum- und Finanzstils.
Test: Das Bewertungsschema ist wieder das gleiche wie im vorigen Abschnitt
2 Punkte für jedes Statement, das Sie guten Gewissens bejahen können,
1 Punkt für »teils, teils«,
0 Punkte für ein klares Nein.
Aussage
Ihre Punktzahl
Konsumverhalten: Sie konsumieren generell weniger als beispielsweise Ihre Freunde und Bekannten. Auf teure Urlaube oder auch Restaurantbesuche können Sie gut verzichten; Ihren Ausgleich zum Berufsstress suchen Sie stattdessen in Aktivitäten, die wenig oder kein Geld kosten. Mit einem Satz: Sie legen wenig Wert darauf, Dinge zu besitzen, mit denen sich angeben lässt.
Jetziges Einkommen: Wenn Sie selbst über die Höhe Ihres Gehaltes entscheiden könnten,wäre ein Einkommensverlust für Sie verkraftbar.
Zukünftiges Einkommen: Sie haben bereits eine Vorstellung davon, wie und womit Sie in Zukunft Geld verdienen können und möchten.
Rücklagen und Ersparnisse: Sie sind schuldenfrei und verfügen über finanzielle Rücklagen, auf die Sie in Notfällen zurückgreifen könnten.
Summe:
|86| Auflösung: Aus den Antworten auf diese Statements ergeben sich die wichtigsten Anhaltspunkte für Ihr persönliches »Einsparpotenzial« und für die konkrete Summe, um die es in den nächsten Abschnitten gehen wird.
Wenn Sie sich insgesamt 3 oder weniger Punkte gegeben haben, sind Ihre finanziellen Möglichkeiten eindeutig eingeschränkt. Sie sollten vorsichtig sein bei der Aufstellung Ihres Downshifting-Finanzierungsplans und die Kürzungen zunächst bewusst niedrig ansetzen. Dies muss natürlich keine Zielsetzung für die Ewigkeit sein. Wenn sich nach einem halben Jahr herausstellt, dass Ihr Nachdenken über Downshifting auch in finanzieller Hinsicht viel weitreichendere Konsequenzen hatte, als Sie ursprünglich planten, können Sie problemlos weitere Streichungen vornehmen.
Wenn Sie zwischen 4 und 6 Punkten liegen, gehören Sie in puncto Haushaltsplanung zur größten Gruppe, dem guten Mittelfeld. Ihre Voraussetzungen |87| , Einschnitte vorzunehmen, sind eine gute Basis für einen moderaten Downshifting-Kurs, der Ihnen in alle Richtungen viel Spielraum lässt. Kandidaten, die mindestens drei Statements guten Gewissens bejahen konnten und bei denen die Gesamtpunktzahl zwischen 7 und 8 liegt, gehören zur Spitzengruppe in Sachen finanzieller Entfaltungsmöglichkeiten. Auch ein tieferer Einschnitt bei den Konsumausgaben sollte für diese Menschen kein Problem sein.
Für die Hotel-Managerin Nadine B. waren teure Beschäftigungen in der knappen,
verbleibenden Freizeit vor allem eine Art Treibstoff, um die Maschine am Laufen
zu halten. Der Preis: Üppige Mitgliedsbeiträge für diverse Fitness-, Golf- und
Country-Clubs sowie Ausgaben für eine ganze Batterie von privat finanzierten
Hilfskräften, von der Schülernachhilfe bis hin zur Gartenarbeit. Je mehr sie verdiente
, desto mehr gab sie auch wieder aus. Bittere Konsequenz: Irgendwann verlor
sie den Überblick.
Ihr Downshifting-Tipp:
Die persönliche Bilanz vor allem im Hinblick auf
die typischen »Ersatzbefriedigungen« durchforsten.
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Die magische Summe: der Preis für Ihr neues Leben
Von irgendetwas müssen Sie leben – jetzt und in Zukunft, ob als normaler Angestellter mit reduzierter Arbeitsbelastung, als »Luxus-Privatier« mit Vermögen im Hintergrund oder auch als Totalaussteiger, der auf einem Bauernhof sein Gemüse selbst zieht. Auch wenn Downshifting mit einem finanziellen Polster im Hintergrund leichter umzusetzen ist, können Sie sicher sein, dass es prinzipiell für jeden eine realistische Perspektive ist. Wie eingangs schon gesagt: Es geht auch ohne die Million. Allerdings wäre es zu diesem Zeitpunkt noch zu früh, über Ihr neues Einkommen zu spekulieren – dieses wird von vielen, völlig unterschiedlichen Faktoren abhängen: Was werden Sie in Zukunft arbeiten? Wo und wie möchten Sie in Zukunft leben? Alle diese Dinge entscheiden sich erst in späteren Phasen.
Trotzdem sollten Sie sich schon jetzt die mehr oder weniger einfache Frage nach dem »Wie viel?« stellen: Auf welchen Teil Ihrer bisherigen, |88| materiellen Besitztümer könnten Sie verzichten? Wie könnte Ihr zukünftiges Lebensniveau aussehen? Anders gesagt: Wie viel Geld geben Sie gegenwärtig wofür aus – und welche Posten in dieser
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