WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)
in der Wohnung herum? Kündigen Sie Ihre Abos – sollte es wirklich eine Ausgabe geben, die Sie interessiert, so können Sie sie auch als Einzelheft erwerben. Das mag zwar auf den ersten Blick teurer sein, aber dafür konsumieren Sie bewusster.
Eine Alternative sind digitale Abonnements. Hier liegen zumindest keine Ausgaben ungelesen in der Wohnung herum, sondern warten im Web oder auf Ihrem Tablet darauf, gelesen zu werden. Wenn Sie den Minimalism-Gedanken allerdings einige Zeit leben, dann werden Sie vermutlich feststellen, dass auch die ungelesenen, digitalen Ausgaben, die auf Sie warten, zur Belastung werden und Stress erzeugen können. Wenn Sie dieses Gefühl verspüren, ist das ein sicheres Anzeichen dafür, dass Sie sich auch von dem digitalen Abo trennen sollten.
Zusammenfassend sollten Sie sich von zwei überholten Vorstellungen verabschieden:
Es geht bei Unterhaltung und Bildung nicht mehr unbedingt um physische Produkte. Was für Sie wichtig ist, sind die Inhalte – und die meisten sind heute auch digital verfügbar. So beanspruchen sie keinen wertvollen Platz in der Wohnung mehr, sondern warten auf Sie im Internet oder als Datei auf Ihrem Computer/Reader.
Bildungs- und Unterhaltungsinhalte muss man heute nicht mehr besitzen, man muss nur bei Bedarf rasch darauf zugreifen können.
Natürlich ist der Wechsel hin zu digitalen Inhalten für einen minimalistischeren Lebensstil nicht verpflichtend. Kritiker könnten zudem einwerfen, dass man von zusätzlichen Geräten abhängig wird, um digitale Inhalte überhaupt nutzen zu können. Und zweifellos gibt es durchaus Situationen, in denen ein klassisches Buch Vorteile gegenüber einem E-Book hat. Aber die Entwicklungen in diesem Bereich schreiten so rasch voran, dass viele Argumente, die heute noch zutreffen, morgen schon überholt sein können. Halten Sie sich also die Optionen offen, bleiben Sie technischen Entwicklungen gegenüber aufgeschlossen und entscheiden Sie sachlich, was wann in welcher Situation für Sie am praktikabelsten ist.
16.
Sonstige Anschaffungen
Ganz allgemein sollten Sie zunächst hinterfragen:
Wie häufig werden Sie den Gegenstand tatsächlich nutzen? Nur Dinge, die Sie wirklich regelmäßig nutzen wollen, sollten Sie auch besitzen.
Welche Vorteile durch den Besitz stehen welchen Nachteilen beim Verzicht auf den Gegenstand gegenüber?
Welche Alternativen zum persönlichen Besitz bieten sich an und welche Vor- und Nachteile sind damit verbunden?
Prinzipiell dürfen und sollen Sie sich alles leisten, was Ihnen wichtig ist. Doch mit Erwerb geht auch dauerhafte Verantwortung einher. Statt ein Produkt zu kaufen, können Sie es unter Umständen mieten. Oder Sie weichen auf Alternativen aus: Heute benötigen Sie kein separates Diktiergerät mehr, um Sprachnotizen aufzunehmen, denn die Funktionalität ist in Ihr Handy integriert. In anderen Fällen können Sie einen Dienstleister beauftragen: Schließlich müssen Sie keine Fluglinie besitzen, um in Urlaub fliegen zu können, und Sie brauchen keinen eigenen Pizzaofen, um gute Pizza genießen zu können, sondern können dafür in eine gute Pizzeria gehen.
Wenn es keine Alternative zum Kauf gibt, Sie den Gegenstand allerdings in Wirklichkeit nur temporär benötigen, dann setzen Sie sich zum Ziel, den Gegenstand schnellstmöglich wieder zu verkaufen.
17.
Wohnungseinrichtung
Nachdem Sie sich von überflüssigem Besitz getrennt haben, werden Sie feststellen, dass deutlich mehr Platz in Ihrer Wohnung vorhanden ist und mehr Ordnung herrscht. Manche Schrankfächer und Schubladen sind jetzt leer und eigentlich ebenfalls überflüssig. Wenn Sie mögen, dann verabschieden Sie sich auch von einem Teil Ihrer Einrichtungsgegenstände.
Übrigens: Je weniger geschlossenen, blickdichten Stauraum (Schrankfächer, Schubladen, Kisten ...) Sie in der Wohnung haben, umso besser für die bewusste Umsetzung eines minimalistischen Lebensstils: Sie können sich dann nicht selbst beschummeln, indem Sie unnötige Dinge vor sich selbst verstecken oder das Chaos hinter geschlossenen Schranktüren einsperren. Zugleich leben Sie bewusster mit Gegenständen, die Sie täglich offen vor sich sehen.
Überlegen Sie für einen Moment: Wie oft ist es Ihnen in der Vergangenheit passiert, dass Sie beim Aufräumen oder bei der Suche nach einem Gegenstand auf einen ganz anderen gestoßen sind, von dem Sie verblüfft feststellten: „Ach ja, das habe ich ja auch noch!“ Eine solche Situation ist typisch dafür, dass Sie
Weitere Kostenlose Bücher