WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)
Beobachtungen: ab sofort keine ungeplanten Einkäufe und Impulskäufe mehr!
12.
Dinge des täglichen Bedarfs
Beim größten Teil der Artikel, die für den täglichen Bedarf beschafft werden, handelt es sich um Lebensmittel, Gebrauchsgegenstände und Verbrauchsgüter. Im Grunde ist das alles recht gut planbar: Wir sollten eigentlich wissen, was wir benötigen.
Tatsächlich finden wir uns allerdings recht oft in der Situation wieder, dass unser Einkaufswagen alle möglichen Produkte enthält, deren Kauf so gar nicht geplant war. Wir haben uns verführen lassen. Besonders deutlich wird das, wenn wir mit hungrigem Magen und ohne Einkaufszettel in einen großen Supermarkt gehen: Wir sind dann besonders für die Verführungen empfänglich, mit denen uns das Warenangebot lockt.
Eine äußerst sinnvolle Maßnahme ist daher, Lebensmittel und Verbrauchsartikel nicht mehr spontan einkaufen zu gehen, sondern gut geplante Großeinkäufe zu machen, bei denen Sie eine festgelegte Einkaufsliste abarbeiten. Natürlich werden Sie, gerade am Anfang, nicht allen Verlockungen widerstehen können. Aber ein oder zwei unnötige Produkte beim wöchentlichen Großeinkauf sind weniger problematisch als ein bis zwei pro täglichem Einkauf.
Die reduzierte Angebotspalette der Discounter wie Aldi oder Lidl kann helfen, sich auf die wirklich benötigten Produkte zu konzentrieren und weniger ungewollten „Beifang“ einzukaufen. Legen Sie eine Dauereinkaufsliste mit den Produkten an, die Sie regelmäßig benötigen.
Sie werden im Rahmen Ihres neuen Lebensstils bald feststellen, dass die für den Einkauf aufgewendete Zeit ähnlich vergeudet ist wie Ihr Zappen durch die Kanäle, wenn Sie von der Arbeit nach Hause kommen. Tatsächlich schwören viele Minimalism-Anhänger auf Lieferservices für die Alltagsprodukte, die man regelmäßig benötigt. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Man braucht kein Auto, verliert keine Zeit durch den Weg zum Supermarkt, die Produkte kommen zum vereinbarten Zeitpunkt einfach per Lieferservice in die Wohnung.
Die benötigte Zeit reduziert sich auf ein paar Minuten für Bestellplanung und Bestellung sowie fünf Minuten für das Einräumen der Lebensmittel.
Man ist deutlich weniger anfällig für die Verlockungen, die ein regulärer Einkauf bietet.
Die gewünschten Produkte sind genau spezifizierbar und die Lieferbarkeit ist sichergestellt. Im Supermarkt kann es passieren, dass ausgerechnet der Lieblingsjoghurt oder der Schinken von der Einkaufsliste nicht verfügbar ist – und dann beginnt die Suche nach Alternativen in einem unüberschaubaren Sortiment.
Spontankäufe werden vermieden.
Solche Lieferservices werden zum Teil von großen Supermärkten angeboten, aber auch Amazon hat ein interessantes Angebot, bei dem Lebensmittel und Verbrauchsgüter in einer Art Abonnement günstig bezogen werden können.
13.
Kleidung und Schuhe
Brauchen Sie wirklich einen sechstürigen Schrank voll mit Bekleidung? Eine Kommode voller Wäsche? Einen ganzen Schuhschrank voll mit zwanzig, dreißig oder mehr Paar Schuhen, obwohl Sie doch immer nur die gleichen drei, vier, fünf Paar tragen?
Beim Thema Kleidung scheiden sich die Geister. Viele Hardcore-Minimalisten sind überzeugt davon, dass man nur zwei Hosen und eine Handvoll Hemden oder T-Shirts benötigt. Sie stellen sich eine Art persönlicher „Uniform“ zusammen, so dass alle Bekleidungsstücke aufeinander abgestimmt und miteinander kombinierbar sind.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Skala befinden sich die Fashionistas, für die Kleidung zur Stimmung passen und Lebensgefühl ausdrücken soll. Heute schick, am Abend bequem, morgen frühlingshaft und übermorgen „business-like“. Und bloß nicht zweimal pro Monat exakt das gleiche Outfit tragen. Für diese Fashionistas ist ein Uniform-Ansatz undenkbar. Die meisten „normalen“ Menschen befinden sich irgendwo zwischen diesen beiden Extremen.
Doch so ein Uniform-Konzept hat durchaus seine Vorteile:
Die Zahl der Kleidungsstücke im eigenen Besitz wird zweifellos minimiert.
Man gewinnt Zeit, weil man am Morgen nicht unentschlossen vor dem Kleiderschrank steht und sich fragt: Was soll ich heute anziehen?
Impulskäufe werden unwahrscheinlicher, weil sie sich nicht in das Uniform-Konzept integrieren lassen.
Beschaffung und Nachkauf werden vereinfacht, weil man genau weiß, wonach man sucht.
Apple-Gründer Steve Jobs war ein typischer Uniform-Verfechter: Er trat in der Öffentlichkeit stets im gleichen Outfit auf: blaue
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