WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)
Info- oder Social-Media-Junkie sehen, dann machen Sie eine Internet- und Informationsdiät. Exportieren Sie alle Lesezeichen aus Ihrem Webbrowser in eine externe Datei und löschen Sie sie dann im Browser ebenso wie den Verlauf und die gespeicherten Cookies. Nun müssen Sie jedes Internet-Angebot, das Sie nutzen wollen, manuell ansurfen und sich gegebenenfalls neu einloggen. Legen Sie nur sehr selektiv neue Lesezeichen an. Beobachten Sie sich dabei: Sie werden feststellen, dass viele Websites, die Sie regelmäßig besucht haben, weil sie nur einen Mausklick entfernt waren, plötzlich aus Ihrer Wahrnehmung verschwinden – ohne Ihnen zu fehlen.
Durch die permanente Verfügbarkeit sind Internet, Fernsehen, Computerspiele und besonders soziale Netze für viele zu einer dauernden Ablenkung geworden, ohne dass dies den betroffenen Personen bewusst wäre. Das Minimalism-Konzept hilft nicht nur, sich von materiellem „Müll“ zu befreien, der unsere Wohnungen und Gedanken verstopft, sondern auch von dem „Müll“, den wir tagein, tagaus in Form von Information auf uns einprasseln lassen, ohne daraus einen echten Nutzen zu ziehen.
Damit führt der Minimalism-Ansatz zu einem bewussteren Hinterfragen der eigenen Zeitplanung. Er ist die Basis für eine gezielte Reduktion von Ballast auf allen Ebenen und die gezielte Fokussierung auf die Dinge und Aktivitäten, die wirklich wesentlich für uns sind. Worin dieses „Wesentliche“ besteht, unterscheidet sich für jeden Einzelnen: Für den einen ist es mehr „Quality Time“ mit Familie und Freunden, für den anderen die Suche nach einmaligen, nicht konservierbaren Erlebnissen, für den Dritten die Suche nach Erkenntnis, Abenteuer oder dem eigenen Selbst. Immer geht es aber um das Streben nach Lebenssinn und Zufriedenheit – und diese kann man nicht einfach im nächsten Laden kaufen.
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Mehr Gelegenheit, Träume zu verwirklichen
Sie können sich durch den Verzicht auf unnötige Anschaffungen leisten, Ihre Träume zu verwirklichen. Personen, die einen minimalistischeren Lebensstil bevorzugen, beobachten häufig, dass sich ihre Ausgaben verschieben: Es wird weniger Geld für materielle Güter ausgegeben, dafür mehr für Erlebnisse.
Minimalism bedeutet keinesfalls Askese. Ganz im Gegenteil: Sie dürfen sich etwas gönnen. Aber dieses „Gönnen“ muss nicht in einen Kauf münden. Sie möchten gerne einen Ferrari fahren? Gut. Leihen Sie sich einen übers Wochenende.
Je tiefer Sie sich allerdings auf das Konzept des Minimalism einlassen und es in Ihr eigenes Leben integrieren, desto mehr werden Sie merken, dass sich die Erfüllung der eigenen Träume nicht mit Angeboten von der Stange verwirklichen lässt. Oft ist das wertvollste Gut Zeit – Zeit, die man bewusst mit sich oder mit Personen verbringt, die einem wichtig sind.
Die eigenen Träume zu verwirklichen, mehr Zeit für interessante Dinge zu haben, mehr zu sehen und zu erleben: Das wird durch die Reduktion des Ballastes möglich. Der zweite Schritt besteht allerdings darin, die gewonnene Zeit und Freiheit auch wirklich sinnvoll zu nutzen.
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Der nächste Schritt: Ihre Bucket List
Haben Sie das Konzept des Minimalism eine Zeitlang gelebt und verinnerlicht? Dann werden Sie die wiedergewonnene Freiheit, das eingesparte Geld und vor allem die gewonnene Zeit nicht nur genießen, sondern auch viel gezielter nutzen wollen. Erstellen Sie eine Bucket List und setzen Sie Prioritäten.
Als Bucket List bezeichnet man eine Liste von Dingen, die man vor seinem Tod unbedingt machen oder erleben möchte. Die Bezeichnung stammt von der Phrase „to kick the bucket“, die umgangssprachlich so viel bedeutet wie „den Löffel abgeben“. Viele Menschen erstellen ihre persönliche Bucket List, wenn sie mit einer schweren Erkrankung konfrontiert sind. Der Anlass für die Erstellung ist dann angst- und schicksalsgetrieben. Aber Sie können Ihre gewonnene Freiheit zum Anlass nehmen und müssen sich bei der Erstellung nicht Ihren nahenden Tod vor Augen halten.
Eine solche persönliche Bucket List erfüllt mehrere Aufgaben:
Die Erstellung zwingt Sie, sich Gedanken darüber zu machen, was Ihnen wirklich wichtig ist.
Die Liste zeigt Ihnen jederzeit, wofür Sie die Mühen des Alltags auf sich nehmen und welche Ziele Sie haben.
Jedes erreichte Ziel ist Motivation und Befriedigung zugleich: Motivation, auf dem Weg weiterzugehen, und Befriedigung, Dinge getan oder erlebt zu haben, die noch vor einiger Zeit in unerreichbarer Ferne
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