WENIGER! So entmüllen Sie Ihr Leben (German Edition)

Reparaturen, TÜV, Parkplatz und so weiter einsparen. Auf der täglichen Fahrt zum Arbeitsplatz mit den öffentlichen Verkehrsmitteln können Sie überdies endlich ein paar Romane lesen, die Sie schon immer mal lesen wollten – digital auf Ihrem E-Book-Reader oder dem Smartphone.

29.
Mehr verfügbares Einkommen
    Wenn Sie konsequent auf den Kauf unnötiger Produkte verzichten und es schaffen, Impulskäufe zu vermeiden, die sich in Wahrheit nur als kurze Ersatzbefriedigungen erweisen und keinen nachhaltigen Nutzen für Sie haben, können Sie natürlich Geld sparen, das Sie anderweitig sinnvoller einsetzen können.  
    Aber neben den direkten Kosten für die Beschaffung fallen auch indirekte Kosten an: Ihr Besitz will verstaut, gepflegt, versichert und abgestaubt werden. Unter Umständen sind mit dem Kauf Ratenzahlungen und damit Zinsen verbunden. Und manches Schnäppchen erweist sich als besonders kostspielig, weil es teure Verbrauchsmaterialien benötigt oder zur Anschaffung von Zubehör verleitet.  
    Wenn es Ihnen gelingt, Ihren Besitz so weit zu reduzieren, dass Keller, Speicher und das nur für die Lagerung von Kram genutzte Hobby- oder Gästezimmer nicht mehr mit unnützen Dingen vollgestellt sind, können Sie prinzipiell sogar den Umzug in eine kleinere Wohnung in Betracht ziehen und Ihre Mietausgaben reduzieren.
    Je bewusster es Ihnen gelingt, ins Auge gefasste Anschaffungen vorab im Hinblick auf Relevanz, Nutzwert und Folgekosten zu bewerten und somit unsinnige Ausgaben zu vermeiden, umso größer wird der Effekt in der Summe sein und überdies zu mehr verfügbarem Einkommen führen.

30.
Mehr verfügbare Zeit
    Viele Frustkäufe dienen in Wirklichkeit nur dazu, uns von unserem langweiligen und uninspirierten Alltag abzulenken. Da die meisten käuflich zu erwerbenden Produkte dies nicht oder nur kurzzeitig ohne unsere aktive Mitwirkung schaffen, gehören Fernsehen und Online-Angebote wie Facebook zu den beliebtesten Möglichkeiten, Zeit totzuschlagen.
    Minimalism führt uns drastisch vor Augen, wie und womit wir unsere Zeit verbringen. Und womit nicht. Diesen Effekt können Sie noch verstärken, indem Sie während der 30 Tage, in denen Sie „aus dem Karton“ leben, möglichst genau Buch darüber führen, wie Sie Ihre Freizeit verbringen. Dabei sollten Sie nicht nur die jeweiligen Tätigkeiten protokollieren, sondern auch die jeweilige Dauer notieren und auch, wie sinnvoll, nützlich oder befriedigend Sie diese Aktivität empfanden. Am Ende des Beobachtungszeitraums können Sie dann nach Häufigkeit, Gesamtdauer und Grad der empfundenen Befriedigung und Sinnhaftigkeit sortieren. Verzichten Sie künftig auf solche Tätigkeiten, die sich vor allem als Zeitfresser erweisen und Ihnen wenig bringen.
    Auf diese Weise können Sie gleich zweifach Zeit „sparen“: Weniger unnötiger Besitz bedeutet weniger Gelegenheit für uninspirierte Ablenkung. Außerdem eliminieren Sie die Zeitfresser aus Ihren Freizeitaktivitäten. Anders als Geld können Sie Zeit aber natürlich nicht wirklich sparen, sondern nur sinnvoller nutzen. Es ist also Ihre Aufgabe, die gewonnene Freizeit besser zu nutzen.
    Hinzu kommt, dass Sie weniger hart arbeiten müssen, um sich den gewohnten Lebensstil zu leisten. Viele Menschen arbeiten ein bis zwei Tage pro Woche faktisch nur, um Kredite abzahlen zu können, sich Statussymbole zu leisten, die nichts zu ihrer Lebensqualität beitragen, und um den Status quo aufrechtzuerhalten. Immer mehr Menschen benötigen sogar mehrere Jobs, um sich das gewohnte Leben leisten zu können. Überstunden und Stress im Job führen zu Frust, der wiederum dadurch kompensiert wird, dass man sich durch den Kauf unnötiger Produkte belohnt.
    Minimalisten sind in der Lage, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Sie können sich leichter entscheiden, weniger zu arbeiten und auf einen Teil des Einkommens zu verzichten, ohne tiefgreifende Einschnitte in ihre Lebensqualität befürchten zu müssen. Vielmehr schätzen sie die so gewonnene Freizeit, um an der Realisierung ihrer Träume zu arbeiten.

31.
Weniger „Müll“, Reduktion auf das Wesentliche
    Minimalism ist auch eine Form von Konsum-Diät. Wenn Sie sich weniger mit unnützen Dingen umgeben, tritt das, was wesentlich für Sie ist, deutlicher zutage. Was genau wesentlich für Sie ist, hilft die Karton-Methode mit der 30-Tage-Frist herauszufinden. Aber Sie müssen nicht dabei stehenbleiben, nur den persönlichen Besitz zu entrümpeln.
    Wenn Sie sich selbst als einen