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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griehte
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ankommenden Gäste mit Getränken versorgen.

Eine Hand an meinem Rücken, die mir ein angenehmes Kribbeln beschert, lässt mich aufatmen und fast bin ich in Versuchung mich einfach an den warmen Körper hinter mir zu schmiegen.
    „Der schlimmste Teil des Abends ist vorüber. Jetzt können wir uns amüsieren“, haucht Sebastian mir von hinten verschwörerisch ins Ohr und jagt wohlige Schauer über meinen Rücken. Meine Nackenhaare stellen sich auf und ich atme mit geschlossenen Augen seinen ganz besonderen, betörenden Duft tief in meine Lungen, als würde er mich für alles entschädigen.
    „Noch ein Glas Champagner, die Herren?“, reißt mich dabei einer der Bedienungen aus meinem Genuss und lässt mich erschrocken zusammenzucken. Sebastian greift zwei Gläser, von denen er mir eins mit einem charmanten Lächeln reicht, ehe er sie aneinander stößt und mit einem unwiderstehlichen Augenaufschlag über den Glasrand in meine Augen sieht, als er es an seine Lippen führt.
    „Du kannst es ruhig trinken. Ist nicht vergiftet, guck“, feixt er und trinkt zum Beweis einen Schluck, was mich meinen Champagner schneller leeren lässt, als ich den Alkohol vertrage. >>Denk an was ekliges, Julian. Denk an was ekliges, sonst wird’s gleich peinlich<< flötet mir mein Verstand hämisch ins Ohr.
    „Geht’s dir nicht gut, Kleiner?“, kommt Sebastian mit besorgtem Gesichtsausdruck einen Schritt auf mich zu, der mich kopfschüttelnd wieder zurückweichen lässt.
    „Du tust es schon wieder“, raunt er mir grinsend zu und kommt immer näher, bis ich nicht mehr weiter zurückweichen kann. Da ich inzwischen eine Wand in meinem Rücken habe.
    „Was… was denn?“, hake ich, aufgewühlt über seine unmittelbare Nähe zu mir, nach und versuche krampfhaft an etwas wirklich Furchtbares zu denken. Was einem natürlich, wenn man es nötig hat, nicht einfällt.
    „Du weichst vor mir zurück. Das macht ein verliebtes Paar doch nicht“, schmunzelt er und treibt mit seinen Späßchen, die ihn scheinbar köstlich amüsieren, meinen Blutdruck fern ab dem Normbereich.
    „Dein Vater scheint es besser aufgenommen zu haben als deine Mum“, beginne ich ein ablenkendes Gespräch mit Sebastian, was diese Zusammenkunft und unseren Deal betrifft, bevor ich völlig den Verstand verliere oder wir irgendwann dazu kommen über private Dinge zu sprechen, bei denen ich vielleicht in einem unüberlegtem Moment meine Gefühle für ihn verraten würde.
    „Mhh. Für meinen Geschmack zu gut. Da ist was faul. Sie werden es nicht akzeptieren. Da kommt noch was nach. Sie werden mir noch ordentlich ins Gewissen reden. An der Reaktion meiner Mutter hast du gesehen, was sie davon hält und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, sie ist die Gelassenere von beiden. Mein Vater wollte sich nur nicht die Blöße vor seinen Geschäftpartnern geben“, erklärt Sebastian mir seine Skepsis und geht somit glücklicherweise auf meinen Ablenkungsversuch ein.
    „Sie sind ganz schön… wie soll ich es ausdrücken?“, überlege ich, wie ich meinen Eindruck von seinen Eltern am besten verpacken kann, damit es nicht ganz so niederschmetternd klingt.
    „Spießig, arrogant, kaltherzig, berechnend, herrisch?“, hilft mir Sebastian auf die Sprünge und hat wieder diese Verletzlichkeit in seiner Stimme.
     
„Deshalb habe ich es hier nicht mehr ausgehalten und bin vor zwei Monaten in eine eigene Wohnung in Stadtmitte gezogen“, redet er weiter und senkt seinen Blick auf sein Glas. Es tut mir weh ihn so leiden zu sehen, denn wer nur ein kleines bisschen Menschenkenntnis hat und ihn etwas genauer beobachtet bemerkt mit welcher Sehnsucht er seine Erzeuger ansieht. Mit dem drängenden Wunsch nach Liebe und Anerkennung.  
    „Sebastian, kann ich dich vielleicht mal einen Augenblick geschäftlich sprechen?“, wird unsere Unterhaltung von einem der anwesenden Männer mit einem kurzen Räuspern und einem entschuldigenden Blick an Sebastian unterbrochen.

„Entschuldigst du uns einen Moment?“, fragt er mich sanft, bevor er auf ein gehauchtes „natürlich“ von mir mit diesem Mann aus dem Saal geht und ich mir ein neues Glas Champagner von einem vorbeilaufenden Kellner schnappe.

 
     
    „Julian? Könnte ich sie kurz unter vier Augen in meinem
    Büro sprechen?“, steht auf einmal Sebastians Vater wie aus dem Nichts neben mir und läuft, ohne eine Antwort von mir abzuwarten, los. In der Gewissheit, dass ich ihm folgen werde. Und das tue ich.
    Brav durchquere ich in

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