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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griehte
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Umgehend legt er seinen linken Arm um meine Taille und startet damit einen Aufruhr in meinem Bauch, der sich von dort aus über meinen gesamten Körper ausbreiten wird. Da bin ich mir sicher.
    Mein Blick schweift fasziniert über die riesige Villa vor uns und mit jedem Schritt, den wir uns dem Eingang nähern, scheint Sebastians Griff um meine Taille fester zu werden. Weshalb ich kurz stoppe und ihn besorgt ansehe.
     
    „Alles okay?“, wispere ich, damit die junge Frau in der Haustür uns nicht hören kann und lege sanft meine Hand an seine Wange, wobei ich fühle, dass er seine Kieferknochen angespannt hat und sie langsam löst, als ich zart mit meinem Daumen über seine weiche Haut streiche.
    Kapitel 5
    „Geht schon“, erwidert er kratzig und versucht mir ein Lächeln zu schenken, was ihm nicht wirklich überzeugend gelingt. Er hat wahrscheinlich genauso wenig Bock auf diesen Empfang zu gehen wie ich. Nur mit dem Unterschied, dass er muss.
    „Hey, so schlimm wird’s schon nicht“, versuche ich ihn ein wenig aufzumuntern, woraufhin er seufzend nickt und nach meiner Hand greift.
    Mit wenigen Schritten sind wir an der Eingangstür angekommen und werden von einer jungen freundlichen Dame in einem schwarzen Kostüm begrüßt und mit einer einladenden Geste gebeten durchzutreten. Wieder regiert die innere Unruhe über mich und meine Hände fangen an zu schwitzen. Instinktiv verstärkt sich der Griff meiner Finger an Sebastians Hand, was er lächelnd erwidert und mir somit ein wenig Kraft gibt. Wir stehen das jetzt gemeinsam durch und irgendwie fühlt es sich gut an. Beruhigend.
    Vor uns erstreckt sich eine riesige Halle aus weißem Marmor. Überall an den Wänden sind goldene Verzierungen angebracht und lassen das ganze für meinen Geschmack ein wenig protzig wirken. Vor einer weit geöffneten Doppeltür steht ein junger Mann im Frack, mit einem Tablett in der Hand. Höflich bietet er uns ein Glas Champagner an, als wir dort ankommen. Bevor wir den Raum, der schon einem Saal gleicht, betreten
    Zirka zwanzig Personen tummeln sich und sind in diverse Unterhaltungen vertieft, während sie hin und wieder an ihren
    Gläsern nippen. Die Damen tragen aufwändige Abendkleider, die Herren durchweg schwarze Anzüge und ich muss schmunzelnd feststellen, dass keiner auch nur annähernd so atemberaubend aussieht, wie der Mann rechts an meiner Hand.
    „Sebastian!“, durchdringt plötzlich eine weibliche Stimme das Gemurmel der Leute und lässt sie auf der Stelle verstummen. Alle blicken sich suchend um und richten sich schließlich interessiert auf uns, was mir das Gefühl vermittelt vor Nervosität umzukippen.
    „Jetzt geht’s also los, Kleiner“, sieht Sebastian mich eindringlich aber ernst an, was mich nur ganz leicht nicken lässt, obwohl ich viel lieber meinen Kopf schütteln und weglaufen würde. Ganz kurz nur überlege ich, wie groß meine Chancen wären, wenn ich jetzt verschwinde. Doch ich kann es Sebastian einfach nicht antun. Ich hab es versprochen und werde ihm zur Seite stehen. Weil ich ihn viel zu sehr mag. Mehr als für mich gut ist.
    „Mutter“, begrüßt Sebastian die blondierte Dame, die inzwischen mit ausgebreiteten Armen vor uns steht. Musternd inspiziert sie Sebastian von oben bis unten, als wolle sie austesten, ob sein Aussehen für die Party tauglich sei und zieht ihn schließlich in eine steife Umarmung. Meine Hand lässt er dabei nicht los, als bräuchte er den Halt.
    „Du bist spät. Und … wieso hast du nicht gesagt, dass du einen Freund mitbringst?“, kommt es maßregelnd von Sebastians Mutter, die nun ihr Augenmerk auf mich legt und dabei ihre Abneigung gegen mich nicht verhehlen kann. Ich bin hier nicht erwünscht und das zeigt sie mit aller Deutlichkeit. Noch nie in meinem Leben habe ich mich unbehaglicher gefühlt, als unter ihren abwertenden Blicken.

„Mum, dass ist Julian. Mein Freund“, antwortet Sebastian und betont dabei 'mein' ganz besonders, woraufhin seine Mutter kurz hektisch nach Luft schnappt. Völlig entgeistert sieht sie zwischen Sebastian und mir hin und her, ehe sie sich wieder fängt und ein künstliches Lächeln aufsetzt.
    „Es ist ja sehr nett, dass du uns deine Freunde vorstellst, Sebastian. Aber findest du es nicht etwas unpassend für diesen Abend?“, redet sie tadelnd auf ihn ein, was Sebastian dazu veranlasst, sich von meiner Hand zu lösen, um seinen Arm um meine Taille zu schlingen. Provokativ zieht er mich etwas dichter an sich heran und haucht mir einen

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