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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griehte
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gesagt, es funktioniert nicht. Immer wieder kreisen meine Gedanken um den bevorstehenden Abend und die Angst, ob alles gut gehen wird. Woran ich so meine Zweifel habe. Ich meine, wer kauft uns schon ab ein Paar zu sein, nur weil wir gemeinsam auf dieser Feier auftauchen? Ich würde es ja selber nicht glauben. Aber Sebastian scheint überzeugt davon zu sein. Und da es seine Verwandten und Bekannten sind, verlasse ich mich da einfach auf sein Urteil und hoffe, dass es funktioniert. Allerdings habe ich nicht die geringste Ahnung, wie ich die Stunden in Sebastians direkter Nähe aushalten soll.
    Genauso unwissend bin ich auch einige Stunden später, als ich einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel werfe.
Meine Haare trage ich glatt, aber dennoch wirken sie leicht verwuschelt, was mir einen verruchten Touch gibt. Anfangs war ich etwas skeptisch so vor die Gesellschaft zu treten, aber da Sebastian meinte, das T-Shirt wäre perfekt, finde ich auch meine Haare dazu passend. Ein zarter Lidstrich betont meine Augen und schwarze Wimperntusche lässt meine Wimpern noch um einiges länger wirken. Ich trage einen schwarzen Anzug, sowie ein schwarzes Shirt von Dolche & Gabbana auf dem * IT`S OBVIOUS
     
    EVERYBODY LOVES ME * steht. Dazu einen dreireihigen Gürtel von Dior und schwarze Schuhe. Es ist ein ungewohnter Anblick für mich und doch gefällt mir das von Sebastian ausgewählte Outfit, bei dessen Betrachtung ich leider von meiner Türklingel unterbrochen werde.
    Noch einmal tief durchatmend verlasse ich schließlich meine Wohnung und laufe mit wackeligen Beinen die Treppe hinunter. Ganz deutlich kann ich Sebastians Silhouette durch die Glastür erkennen, wie er mit dem Rücken zu mir, davor steht.

„Auf in den Kampf“, flüstere ich mir selber Mut zu und öffne schwungvoll die Tür, woraufhin sich Sebastian sofort umdreht. Er trägt einen ähnlichen Anzug wie ich, allerdings in weiß mit einem schwarzen Hemd und ich glaube ehrlich, der Kerl kann einfach alles tragen. Ich muss mich geradezu von seinem Anblick losreißen um nicht zu sabbern.
Überrascht mustert er mich und kommt einen Schritt auf mich zu, den ich gleichzeitig automatisch zurückweiche, sodass er mich mit seiner Hand um meine Taille wieder an sich heranzieht und mir direkt in die Augen sieht.

„Du verhältst dich auffällig. Wenn du bei der Party vor mir zurückweichst, dann glaubt uns keiner, dass wir was miteinander haben“, lächelt er und flüstert kaum hörbar „du siehst umwerfend aus“, hinterher, wobei mir mein Herz in die Hose rutscht. Es war eine scheiß Idee, mich auf diese Aktion einzulassen.
    „Na komm“, greift er nach meiner Hand und führt mich zu einem schwarzen Mercedes, an dem uns der Kerl von heute Morgen die Tür aufhält und schmunzelt.
    „Danke, Jeff“, nickt Sebastian ihm kurz zu, woraufhin er sich leicht verbeugt und die Tür hinter uns schließt, um anschließend auf dem Fahrersitz Platz zu nehmen.
    „Jeff ist der Chauffeur meines Vaters seit ich denken kann. Er hat mich früher immer zum Kindergarten und in die
     
    Schule gebracht“, erklärt mir Sebastian und durch den Rückspiegel kann ich sehen, wie dieser Jeff liebevoll zu Sebastian sieht und lächelt. Er scheint ihn sehr zu mögen.

„Sebastian hat mir, als er ein Jahr alt war und seine Nanny die windelfreie Zeit eingeläutet hat, mit Vorliebe auf mein Bein gepinkelt“, dringt die kräftige Stimme von dem Fahrer durchs Auto.
    „Jeff!“, jammert Sebastian aufgebracht und bringt seinen Chauffeur zum Lachen, was mich anstandslos mitreißt.
 
„'Deff, Deff' rufend, kam er immer mit wackeligen Schritten auf mich zu und kaum, dass er auf meinem Schoß saß, wurde es warm an meinem Oberschenkel“, feixt Jeff weiter, was Sebastian gespielt empört schmollen lässt und mir eine weitere Eigenschaft an ihm aufzeigt, der ich bedingungslos erlegen bin.
    „Wir sind da, Sebastian“, teilt uns Jeff kurz darauf wieder in geschäftsmäßigem Ton mit, woraufhin Sebastian sich kurz räuspert und mich eindringlich ansieht. Wobei mir die innere Anspannung, die ihn beherrscht, nicht entgeht. Was für mich damit verbunden seine Eltern, insbesondere seinen Vater, noch weniger sympathisch macht. Ich versuche ihm ein aufmunterndes Lächeln zu schenken und streiche beiläufig über seinen Handrücken, was Bewegung in ihn bringt.

„Wollen wir?“, flüstert er mit einem sanften Lächeln, während er mir seine Hand entgegenstreckt, um mir aus dem Wagen zu helfen.

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