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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griehte
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tun, als hier bleiben und mich mit dir beschäftigen. Es geht aber heute nicht. Ich verspreche dir, dass wir das alles heute Abend ausgiebig nachholen werden. Ich muss jetzt wirklich“, drückt er mir noch einen energischen Kuss auf die Lippen, bevor die Tür lautstark hinter ihm ins Schloss fällt.
    Etwas perplex über seinen flotten Abgang, schüttle ich grinsend den Kopf und beschließe mich anzuziehen und noch schnell Zähne zu putzen, um mich dann einem ausgiebigen Shoppingbummel hinzugeben.
     
    Einkaufen und durch die Geschäfte zu streunen ist meine zweitliebste Beschäftigung. Allerdings erst seit kurzem, da sie bisher auf Platz eins war und ganz klar von Sebastian von der Poleposition meiner angenehmsten Leidenschaften vertrieben wurde. Doch da der werte Herr jetzt für mich keine Zeit hat, kann ich mich auch meinen anderen Hobbys widmen und mich in die Innenstadt, mitten in die Geschäftsstraße bringt, wo ich mich nach Herzenslust austoben kann. Und ganz ohne Frage tue ich das natürlich auch. Wobei ich bepackt wie ein Esel einen Laden nach dem anderen stürme und in kaum einem Geschäft nicht fündig werde. Normal achte ich schon sehr darauf alles ein wenig im Rahmen zu belassen, aber heute ist ein Ausnahmetag. Ich bin der glücklichste Mensch auf der Erde und lebe das im Moment auch aus.
    „Oh mein Gott, du bist perfekt“, flüstere ich kichernd, als ich den für heute letzten Laden betreten habe und inzwischen in der Wäscheabteilung angekommen bin. Hinreißend lockt eine Hotpants meine Aufmerksamkeit auf sich und ist ohne lange zu überlegen auf dem Weg ihren Besitzer zu wechseln. Mit diesem Teil werde ich Sebastian in den Wahnsinn treiben, da bin ich mir sicher. Und so wundert es am wenigsten mich selber, dass ich dieses sündige Teil kurz darauf stolz aus dem Geschäft trage, um mich auf den Weg nach Hause zu machen.
    Bepackt bis an die Zähne, versuche ich so gut es geht die vielen Taschen die Treppe zu meiner Wohnung unfallfrei hinaufzutragen und lasse alles schnaufend direkt neben meiner Couch im Wohnzimmer fallen. Doch ehe ich dazu komme dasselbe mit mir zu tun, klingelt es dummerweise an meiner Tür, was mich stöhnend nachsehen lässt, wer mich stört.

„Guten Tag, Herr Leipold. Entschuldigen sie die Störung“, ist es Jeff, dem Chauffeur von Sebastians Vater, sichtlich unangenehm hier zu sein.
     
    „Ist was passiert? Ist was mit Sebastian?“, bringe ich schon fast entsetzt vor Schreck heraus und bemerke wie sich meine Atmung aus lauter Angst drastisch beschleunigt.
    „Nein, nein. Keine Sorge. Dem geht’s gut, soweit ich informiert bin“, lächelt Jeff mich jetzt aufmunternd an und mir fällt regelrecht ein Stein vom Herzen.
    „Frau Teubner schickt mich. Sie bittet um ein Gespräch und möchte, dass ich sie umgehend zu ihr bringe. Es scheint ziemlich dringlich“, erklärt mir Jeff sein Kommen und verblüfft mich ein wenig. Ich hab keine Vorstellung was Sebastians Mutter von mir wollen könnte und auch nicht wirklich das dringende Bedürfnis mich mit ihr zu treffen. Andererseits könnte es ja aber vielleicht zur Verbesserung unseres, ich nenne es mal, angespannten Verhältnisses beitragen. Wenn doch jetzt nur Sebastian hier wäre, dann müsste ich diese Entscheidung nicht alleine treffen. Gerade weil es mir so unsagbar schwerfällt seine Eltern einzuschätzen. Ich weiß nie was für Absichten sie haben. Gute oder schlechte? Was ich allerdings sicher nur erfahre, wenn ich mich auf ihren Wunsch einlasse und mich einem Gespräch mit ihr stelle.
    „Moment, ich hole nur kurz meine Tasche“, wende ich mich von dem Chauffeur ab und flitze in mein Wohnzimmer , um aus dem Tütenhaufen meine Handtasche hervor zu graben und Jeff  anschließend zu dem schwarzen Mercedes folge. Wo er mir wie selbstverständlich die hintere Tür öffnet und sie, nachdem ich eingestiegen bin, schwungvoll schließt, bevor er selbst auf dem Fahrersitz Platz nimmt und mich immer wieder durch den Rückspiegel anlächelt. Es ist ein gutes Gefühl, dass sich mit dem mulmigen, welches das bevorstehende Treffen mit Frau Teubner in mir weckt, vermischt.

Ich hänge ununterbrochen meinen Gedanken nach und überlege fieberhaft was Sebastians Mutter wohl von mir will und warum es so dringend ist. Nachdem sie heute Morgen in der Wohnung ihres Sohnes von meiner Anwesenheit alles
     
    andere als angetan war. Umso mehr verwirrt mich der plötzliche Wunsch von ihr. Zu einer plausiblen Erklärung komme ich jedoch nicht, da

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