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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griehte
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Davor, hier völlig außer Kontrolle zu geraten.
    „Liebe, mh?“, flüstert sie mit einem mitfühlenden Blick, der mich nur nicken lässt und so drehe ich mich einfach um und betrete meine eigenen vier Wände, die mir bisher fast immer den benötigten Trost spenden konnten. Aber das ist ja seit ich Sebastian kenne eh alles anders.
    „Danke Frau Wegener“, verabschiede ich mich schließlich von meiner Nachbarin und drücke die Tür zu, um auf dem Weg ins Badezimmer achtlos meine Klamotten zu verlieren, da ich beschlossen habe eine ausgiebige Dusche zu nehmen. Denn eigentlich ist mir, auch wenn ich es bis gerade jetzt nicht erkennen wollte, klar was ich tun werde. Ich muss ihn haben.

Wenigstens für eine Nacht.
    Kapitel 15
    Eine halbe Stunde später bin ich frisch geduscht und lenke mich mit dem Auspacken meiner Einkäufe ab, die ja immer noch achtlos in den zahlreichen Tüten vor meiner Couch herumliegen, als plötzlich mein Handy klingelt und mir anzeigt, eine neue Kurzmitteilung erhalten zu haben. Deshalb rapple ich mich schwerfällig auf, um mein Telefon aus der Handtasche im Flur zu holen und zu lesen wer sich gemeldet hat.
    **Hey Süßer. Hab grad meine Vorlesung rum und vermisse dich total. Sehen wir uns heute Abend im `Extraordinary`? Hdl Sebastian**.
     
    Sofort steigen mir wieder fiese Tränen in die Augen und verursachen ein unangenehmes Brennen, sodass ich sie energisch wegwische, während ich Sebastians Nummer wähle, damit ich ihm sagen kann, dass das `Extra` die nächsten Tage ja nicht auf hat, weil das irgendwie in der ganzen Hektik gestern ein wenig untergegangen ist. Und so lausche ich dem Tuten im Hörer, als auch schon Sebastians samtige Stimme an mein Ohr dringt.
    „Hey Kleiner. Ich wusste nicht, ob du grad telefonieren kannst. Deshalb hab ich dir 'ne SMS geschrieben“, begrüßt er mich weich und treibt erneut meinen verzweifelten Tränenfluss an, der mich daran hindert ihm zu antworten ohne mich zu verraten, oder meine momentane Verfassung preiszugeben. Energisch versuche ich die Tränen herunterzuschlucken und mich halbwegs zu sammeln, was mehr als schwierig ist, wenn man die Stimme der Person hört die man liebt und man weiß, dass ab morgen alles anders sein und man nicht mehr zu seinem Leben gehören wird.

„Julian? Bist du da? Ist alles okay? Hey Kleiner, jetzt sag doch was“, klingt Sebastian inzwischen etwas besorgt und macht es mir damit nicht gerade einfacher, weil doch das letzte was ich will, ist, ihm Sorgen zu bereiten.
     
    „Ich… ja, hi. Tut mir leid“, bringe ich stockend heraus und versuche dabei so erfreut wie möglich zu klingen. Das mir scheinbar nicht überzeugend gelingt.
    „Julian, wo bist du? Was ist los?“, kommt es mehr als misstrauisch von Sebastian und ich muss hastig meine Hand gegen meine Lippen pressen, um ein unkontrolliertes Schluchzen zu unterdrücken.
    „Okay, das reicht. Sag mir sofort wo du bist“, duldet er keinen Widerspruch, doch selbst jetzt kann ich ihm nicht antworten und so redet er einfach weiter. Und mit jedem einzelnen Wort zerreißt mein Herz noch mehr.
    „Bist du zuhause? Ich komme jetzt vorbei. Warum sagst du denn nichts, Kleiner? Du machst mir Angst“, dringen seine verzweifelten Worte wie durch eine Nebelschwade zu mir durch. Gemischt mit den Geräuschen einer sich öffnenden und wieder schließenden Autotür und dem darauf folgenden Starten eines Motors , was mich aus meiner Starre reißt und mich endlich handeln lässt.
    „Nein Sebastian! Ist schon okay. Mir… mir geht’s gut“, bemühe ich mich, obwohl es kaum möglich ist überzeugend zu klingen.
    „Du weinst“, ist es eine simple Feststellung, die mich in größte Schwierigkeiten bringt, da ich ganz dringend eine plausible Erklärung dafür benötige. Denn leugnen wäre eh zwecklos.

„Ja… ehm… es ist schon okay, Sebastian. Es geht wieder. Bernds Oma liegt im Sterben und das nimmt mich etwas mit, aber es ist schon wieder gut. Deshalb rufe ich eigentlich auch an. Das `Extra` hat ein paar Tage zu, weil Bernd zu seiner Familie gefahren ist“, erkläre ich ihm mit überraschend fester Stimme und ernte ein deutlich hörbares Seufzen am anderen Ende der Leitung.
     
     
    „Das tut mir leid. Bist du sicher, dass alles okay ist? Ich
    komme sofort vorbei, wenn ich dir irgendwie helfen kann. Das ist kein Problem, Süßer“, bietet er mir aufrichtig seine Hilfe an und ich würde unter anderen Umständen nichts lieber tun, als sie annehmen.
    „Nein, nein. Es geht

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