Wenn alle Schranken fallen
Respekt wünschte.
Er bedeckte eine ihrer Brüste mit seinem Mund, zog mit der Zunge Kreise um die aufgerichtete, harte Knospe, die sich deutlich unter der Seide ihres Nachthemds abzeichnete. Lydia stöhnte laut. Da hielt er es nicht mehr aus und schob ihr das Nachthemd bis zur Taille hoch, legte sich auf sie und spreizte ihre Beine mit seinem Knie. Tief drang Gordon in sie ein und bedeckte ihr Gesicht mit kleinen prickelnden Küssen.
Sofort loderten die Flammen des Verlangens hoch auf. Hin- und hergerissen zwischen Leidenschaft und Verzweiflung, klammerte sich Lydia an seine Schultern. Schnell und hart bewegte er sich in ihr. Ihre Lust stieg ins Unerträgliche.
Endlich löste sich die Spannung. Das Gesicht an seiner Schulter verborgen, erstickte Lydia ihren Aufschrei. Ihre ekstatischen Zuckungen lösten seinen eigenen Höhepunkt aus, und heftig drang Gordon ein letztes Mal in sie ein, bevor er erschauernd neben sie in die Kissen sank.
Wohlig erschöpft lagen sie da. Ihr heftiger Atem war das einzige Geräusch, das die Stille unterbrach. Lydia drehte Gordon den Rücken zu, und als er ihre Schulter berührte, rückte sie weiter von ihm fort.
“Du bist immer noch wütend auf mich?”, fragte er ungläubig. Wieso verstand sie nicht, wie viel ihm ihr Liebesspiel bedeutet hatte – wie viel es ihm immer bedeutete?
“Du hast ein paar schreckliche Dinge zu mir gesagt.” Lydia spürte seinen Blick wie einen Dolch in ihrem Rücken. “Du hast Molly Angst gemacht und dich bei Glenn wie ein Tier aufgeführt.”
“Wenn du so verärgert bist, warum zum Teufel schläfst du dann mit mir?” Aufgebracht setzte Gordon sich im Bett auf, packte sie bei der Schulter und drehte sie zu sich um.
“Du hast mir kaum eine Wahl gelassen.” Tränen strömten ihr übers Gesicht. Mit dem Handrücken wischte sie sie ab.
“Soll das heißen, ich habe dich gezwungen?” In seinem Gesicht schienen Gewitterwolken aufzuziehen.
“Nein … Gordon, ich …”
Er sprang aus dem Bett, hob seine Jeans auf und zog sie mit fahrigen Bewegungen an. “Wenn du nicht willst, dass ich dich anfasse, brauchst du nur nein zu sagen.” Er schloss den Reißverschluss. “Ich schlafe in Bens Zimmer.” An der Tür drehte er sich noch einmal um. “Wenn du mit mir schlafen willst, wirst du mich darum bitten müssen.”
“Gordon …”
“Du weißt, wo du mich findest.”
10. KAPITEL
B evor Lydia nach draußen ging, band sie ihr Haar zu einem Pferdeschwanz und nahm den Strohhut vom Küchentisch.
Ihre Schwiegermutter hockte zwischen zwei Reihen von Tomatenpflanzen. Die Nachmittagssonne wärmte bereits. Lydia legte den Kopf in den Nacken und blickte in den wolkenlosen blauen Himmel. Kaum zu glauben, wie sehr sie die Farm inzwischen liebte; den fruchtbaren Boden, die endlosen Hektar gepflügter Felder, das weite Land, das sich schier endlos ausdehnte.
Allmählich kam eine gewisse Routine in ihr Leben. Um fünf Uhr stand sie auf und half Ruth mit dem Frühstück, anschließend benutzte sie das Esszimmer als Büro. Gordon erhob keinerlei Einwände mehr gegen ihren Beruf, aber seine Einstellung ihr gegenüber hatte sich kaum gewandelt. Höflich und aufmerksam erkundigte er sich ständig nach ihrem Befinden, aber nie berührte er sie, und seit er in Bens altes Zimmer gezogen war, schliefen sie auch nicht mehr miteinander. Lydia vermisste die gemeinsamen Nächte. Nicht nur ihre leidenschaftlichen Liebesspiele, sondern einfach Gordons Nähe.
So wie es aussah, würde Gordon seinen Stolz nicht herunterschlucken. Nachgeben aber ließ ihre eigene Selbstachtung nicht zu. Immerhin war er derjenige, der um Verzeihung bitten sollte.
Als Lydia Ruth im Garten Gesellschaft leistete, erhob sich die ältere Frau und wischte sich den Schweiß von der Stirn. “Du hast mit Glenn telefoniert, nicht wahr? Wenn du mich fragst, machst du einen Fehler, wenn du weiterhin mit ihm befreundet bleibst. Falls Gordon es herausfindet, bekommt er mit Sicherheit einen Wutanfall.”
“Glenn hat sich für das Vorgefallene entschuldigt. Das ist mehr, als ich von deinem Sohn behaupten kann.” Lydia blickte über die Reihen von Setzlingen zu den größeren Pflanzen, die dank des gestrigen Regens ordentlich gewachsen waren.
“Es ist nicht gut, dass ihr beide getrennt schlaft.” Seufzend massierte Ruth ihr Kreuz. “Sex hat euch zusammengebracht. Er kann euch verbinden, bis die Liebe gewachsen ist.”
Bei den freimütigen Worten ihrer Schwiegermutter wurde Lydia knallrot. “Ändere
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