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Wenn auch nur fuer einen Tag

Wenn auch nur fuer einen Tag

Titel: Wenn auch nur fuer einen Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Moser
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Wahnsinnsanblick, einen Aussetzer. Janas tiefblaue Augen funkeln mir im Schein der Kerzen entgegen und ihr blondes Haar, das sie vorhin noch hochgesteckt hatte, fällt jetzt schimmernd wie fließendes Gold über ihre Schultern. Als sie mich schüchtern anlächelt, sieht sie beinahe aus, als würde sie von innen heraus leuchten. Ich lächle schwach zurück und komme mir hilflos wie ein Schuljunge vor.
    Che magnifica, ich glaube, ich sehe sie in diesem Moment zum ersten Mal richtig an. Jana ist … schön, stelle ich mit Erstaunen fest. Nicht auf die Art, wie die anderen aufgemotzten und überschminkten Frauen, die mich bisher gereizt haben, sondern wirklich schön.
    Dass sie mir hier gegenübersteht, in meinem kleinen, einfachen Zimmer, kommt mir vor wie ein kostbares Geschenk. Ich traue mich noch nicht einmal zu blinzeln, aus Angst, plötzlich aufzuwachen und zu merken, dass alles nur ein Traum war.
    Ich weiß, ich sollte mich von ihr abwenden oder irgendetwas Belangloses sagen, um wieder auf den Boden zu kommen, aber mein Gehirn ist wie lahmgelegt. Ich kann sie einfach nur anstarren und mich insgeheim für meine Gedanken verfluchen, die mir durch den Kopf schießen, während meine Blicke sie von oben bis unten abtasten und ich mir vorstelle, wie samtig weich sich ihre Haut und wie wunderbar sich jede Kurve, jede Wölbung und Mulde ihres Körpers unter ihren Kleidern anfühlen muss.
    Jana macht einen leisen, vorsichtigen Schritt auf mich zu und nimmt meine Hand. Ich zucke zusammen, ziehe sie aber nicht zurück. Ich kann einfach nicht.
    »Jana …«
    Scheiße, die Kleine hat ja keine Ahnung, was gerade in mir abgeht und was sie mit dieser harmlosen Berührung anrichtet. Sie zündet damit einen Funken in meinem Körper, der droht, sich jeden Augenblick zu entflammen. Oder weiß sie ganz genau, dass sie mit dem Feuer spielt?
    »Was … tust du da?« Meine Stimme klingt heiser.
    Jana antwortet nicht. Stattdessen führt sie meine Hand jetzt langsam zu ihrem Gesicht. Sie schließt ihre Augen und schmiegt ihre Wange daran. Der Boden unter mir schwankt. Dio, was stellt dieses Mädchen mit mir an? Sie sieht aus wie ein Engel, aber sie lässt meinen Körper brennen, als käme sie direkt aus der Hölle.
    Janas Wimpern streifen meine Handfläche, dann öffnen sich ihre weichen Lippen einen kleinen Spalt und gleiten darüber, als wollten sie so jede Linie ertasten. Ihr warmer, samtiger Atem auf meiner Haut lässt mich erschauern.
    Ich bin unfähig, irgendetwas zu tun oder zu sagen, weiß nicht, wohin mit meinen Armen, meinen Händen, meinen Gedanken. Ich habe schon so gut wie alles mit Frauen ausprobiert und sie mit mir, aber so etwas … hat noch keine in mir ausgelöst. Janas hauchzarte Berührungen lassen tausend kleine Blitze durch mich hindurchschießen und ich habe das Gefühl, ihre Wimpern und Lippen streifen nicht nur meine Hand, sondern jeden Millimeter meines Körpers. Als sie die Spitzen meiner Finger küsst und sie mit ihrer Zunge umspielt, ist es komplett um mich geschehen. Mir entfährt ein leiser Seufzer, und als wäre dies eine Aufforderung, schmiegt sich Jana nun noch enger an mich. Mein Atem geht schwer, ich vermeide jede Bewegung, aus Angst, mich dann zu vergessen. Ich versuche krampfhaft, bei Verstand zu bleiben und gegen das immer größer werdende Verlangen meines Körpers anzukämpfen. Oh Mann, was Jana hier mit mir anstellt, ist mit Abstand das Erotischste, was ich bisher erlebt habe, aber es raubt mir auch jegliche Kontrolle, und das jagt mir eine Scheißangst ein. Ich kann nicht zulassen, dass ich mich willenlos dazu hinreißen lasse, mehr mit ihr anzustellen.
    »Jana …« Ich fasse sie fest bei der Schulter und bringe sie dazu, mich anzusehen. Ihre Stirn kräuselt sich leicht und sie lässt meine Hand los. Ihre Augen spiegeln leise Verunsicherung wider. »Ich dachte, es gefällt dir. Willst du lieber, dass ich … aufhöre?«
    »Nein, Jana, ich …« Ich schüttle den Kopf, weiß nicht, was ich ihr sagen soll, ohne sie zu verletzen. Mein Körper schreit danach, ihre Berührungen zu erwidern, aber irgendeine Stimme in mir sagt, dass es nicht richtig wäre.
    In ihren Augen liegt derselbe unverständliche Ausdruck wie gestern, als ich sie plötzlich abgewiesen habe. Ich will sie nicht wieder enttäuschen, aber ich will auch nichts überstürzen, was ich kurz darauf bereue. Ich hebe meine Hand und lasse meine Finger ihre Augenbrauen nachzeichnen, den Bogen ihrer Nase, ihre Lippen, auf die sich ein

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