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Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1)

Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1)

Titel: Wenn Blau im Schwarz ertrinkt (Teil 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Andrea Huber
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außer sich zischte Josh: „Gwen, ich will jetzt sofort wissen, was hier los ist! Warum sollst du dein Zeug packen? Was soll der ganze Zirkus?“
    Sie konnte Nikolajs warmen Atem in ihrem Nacken spüren, ebenso wie seinen Oberkörper, der energisch gegen ihren Rücken drückte und immer noch begierig an ihr vorbeizukommen versuchte. Sie tat ihr Bestes, um ihn daran zu hindern.
    „Josh, ich … ich muss eine Weile weg. Ich kann dir nicht sagen, wieso, aber ich muss eine Weile zu Nick. Ich kann dir nicht mehr darüber sagen, aber es ist wichtig. Es wird sich alles klären und dann …“
    Er unterbrach sie: „Du willst zu ihm abhauen und sagst mir nicht mal warum? Du packst dein Zeug und haust ab, ohne mir einen triftigen Grund dafür zu nennen? Bin ich etwa nicht dein Freund? Meinst du nicht, dass du mir eine Antwort schuldig bist?“
    Nikolaj patzte hervor: „Sie ist dir überhaupt nichts schuldig!“
    Abermals lieferte sie sich einen Kampf mit ihm. Er war immer noch genauso unruhig und wäre scheinbar am liebsten ein zweites Mal auf Josh losgegangen.
    „Nick … bitte lass gut sein“, raunte sie ihm beschwichtigend zu, ehe sie sich wieder dem Verletzten zukehrte. „Josh, es tut mir wirklich leid, ich …“
    „Ich hab die Nase voll, Gwen! Du weißt, dass ich es nicht auf mir sitzen lasse, wenn man mich anlügt! Ich lasse dir die Wahl: Du kannst jetzt zusammen mit
ihm
aus dieser Tür gehen. Ich halte dich –
euch
– nicht auf. Aber wenn du jetzt gehst, brauchst du nicht wiederzukommen. Deine Entscheidung. Gehen oder Bleiben.“
    Alle Farbe wich ihr aus dem Gesicht.
    „Josh …“
    „Nein. Entweder oder. Du hast die Wahl. Er oder ich. Dieses Versteckspiel und Schmierentheater tue ich mir nicht mehr länger an.“
    Sie starte ihn an. Den im Anzug steckenden blutenden Mann, dessen Ernsthaftigkeit und Endgültigkeit nicht nur in seinen Worten, sondern auch in seinen Augen lesbar waren.
    Schlagartig ließ das Pressen in ihrem Rücken nach. Stattdessen trat Nikolaj einen kleinen Schritt zurück und ließ ihr mehr Raum. Gerade jetzt, wo sie jemanden brauchte, der ihr Halt gab.
    „Du stellst mich ernsthaft vor die Wahl? Findest du das fair?“, richtete sie sich aufgebracht an Josh. Er gab keine Antwort, sondern sah sie herausfordernd und abwartend an. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. In ihrer Brust überschlugen sich die Gefühle. Sie wünschte, Nikolaj würde wieder einen Schritt nach vorne machen, sodass sie ihn in ihrem Rücken spüren konnte.
    Sie sah Josh in die Augen. Verzweifelt und bittend. Dann neigte sie den Kopf schräg über ihre Schulter, sodass sie Nikolaj ansehen konnte. Er gab nicht Preis, was er dachte oder fühlte. Keinerlei Emotionen, die sie hätte deuten können, lagen in seiner Mimik. Einzig seine Augen blitzten unstet. Sie wandte sich wieder nach vorne zu Josh und sah ihm abermals direkt in die Augen. Ein paar Sekunden verstrichen, dann sackte dessen Gesicht in Unglauben und Unfassbarkeit zusammen.
    Gwen brauchte einige weitere Herzschläge ehe sie verstand, was sein Gesicht ihr spiegelte. Sie hatte ihre Entscheidung bereits getroffen, auch wenn sie sich selbst nicht darüber bewusst gewesen war. Dennoch hatte sie sie getroffen – und Josh konnte sie in ihrem Blick lesen.
    Er schüttelte resignierend den Kopf, stieß die Luft aus und sagte kühl: „Deine Wahl. Pack dein Zeug und verschwinde aus meiner Wohnung. Den Schlüssel kannst du in der Küche liegen lassen. Ich werde euch nicht beim Packen stören.“ Mit diesen Worten griff er sich seinen Mantel von der Garderobe und ging ohne ein weiteres Wort und ohne einen weiteren Blick an ihr und Nikolaj vorbei hinaus aus der Wohnungstür.
    Stille flutete durch die Wohnung.
    Gwen stand immer noch regungslos da und starrte auf die Stelle, an der sich Josh noch einen Augenblick zuvor befunden hatte. Ein paar Herzschläge später, konnte sie erneut die Wärme von Nikolajs Körper an ihrem Rücken wahrnehmen. Ebenso wie seine Hände, die sich sanft um ihre Oberarme legten. Sie hörte, wie er den Mund öffnete, ihn jedoch wieder schloss.
    Im nächsten Moment gab er ihr einen Kuss auf den Scheitel und flüsterte in ihr Haar: „Ich helfe dir packen. Wir sollten wirklich zu mir … und zwar so bald wie möglich. Nicht mehr lange und draußen ist es stockduster.“
    Sie nickte, bewegte sich aber nicht vom Fleck, sondern drückte sich stattdessen etwas näher an ihn heran.
    Er ließ die Arme vor ihre

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