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Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)

Titel: Wenn das Dunkle erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhyannon Byrd
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der Ort, wo er hingehörte. Er hielt ihr Gesicht in seinen heißen Händen, küsste sie fest, sie schlang die Beine um ihn.
    „Ich kann immer noch nicht fassen, dass dieser Dickschädel schließlich doch noch nachgegeben hat“, keuchte sie mit einem neckenden Lächeln auf den Lippen.
    „Zu deinem Glück“, murmelte er, „ist der Schädel nicht das Einzige, das dick ist.“
    Als er wieder in sie eindrang, so hart und heiß, blieb ihr fast die Luft weg. Er war zu groß, um jemals leicht hineingleiten zu können, aber hatte das nicht auch Vorteile? Sie fand es großartig, wie er sich anstrengen, seine ganze Kraft und sein Können einsetzen musste, und sie bäumte sich auf unter ihm, das Gefühl des Ausgefülltseins war schöner, als sie es sich je erträumt hatte. Perfekte Glückseligkeit. Es fühlte sich an, als würde sie nur dafür existieren, Quinn in sich zu spüren, ein Teil von ihr, der sie erst vollkommen machte. Er füllte all die leeren Stellen in ihr aus. Ihres Körpers, ihres Herzens und ihrer Seele.
    In den stillen Stunden dieser Nacht nahm er sie wieder und wieder, zeigte ihr, wie ungeheuer verlangend und gierig er sein konnte. Von hinten, auf ihren Händen und Knien, mit den Zähnen besitzergreifend in ihrem Nacken. Einmal fielen sie bei ihrem wilden Liebesspiel sogar aus dem Bett, und er nahm sie auf dem Fußboden. Sie hatte keine Ahnung, wie er das anstellte, aber mit jedem Mal spürte sie noch mehr, ihre Lust schwang sich zu ungeahnten Höhen auf, brachte ihre Knochen zum Schmelzen. Er ließ keinen Teil ihres Körpers unberührt, aber er machte ihr keine Angst mehr. Er war ja auch alles, was sie je begehrt hatte.
    „Weißt du“, flüsterte sie, als sie einander wieder erschöpft in den Armen lagen, „nach dem, was meine Mutter mir über unsere Vorfahren erzählt hat, ist es meine Bestimmung, einen männlichen Merrick zu finden, nachdem ich erwacht bin.“
    „Na ja“, meinte er mit tiefer Stimme und hielt sie fester, „das ist wirklich Pech, denn jetzt hast du mich.“
    Saige lächelte und schloss die Augen. Aber insgeheim fragte sie sich doch, wie lange es wohl andauern mochte.

19. KAPITEL
    Donnerstag, fünf Uhr morgens
    Saige zog die Decke fester um ihre nur von einem T-Shirt bedeckten Schultern und trat im Wohnzimmer ihrer Suite vor die Fensterfront. Ihr Körper glühte noch von den Nachklängen der Lust, als sie hinaus in die ersten Streifen der Dämmerung blickte. Die morgendliche Kälte hier oben in den Bergen von Colorado passte zu ihrer Stimmung. Ohne Quinns Wärme war ihr kalt, aber eine seltsame Ruhelosigkeit hatte sie aus seinen Armen getrieben.
    Die Nacht war unbeschreiblich gewesen und hatte ihr einige Stunden alle Sorgen genommen, aber jetzt kreisten ihre Gedanken wieder und wieder um Jamison. Sie fragte sich, wo er wohl sein mochte, und ihre Schuldgefühle wurden mit jeder Sekunde schlimmer. Da verbrachte sie die glücklichsten Momente ihres Lebens mit einem Mann, in den sie sich hoffnungslos verliebt hatte, aber irgendwo da draußen war ein Freund, der Gott weiß welche Qualen ertragen musste.
    Ihr Handy lag neben ihr, und sie wollte bei Inez und Rubens anrufen, nur um sicherzugehen, dass bei ihnen alles in Ordnung war. Sie tippte gerade die internationale Vorwahlnummer für Brasilien ein, als das Handy plötzlich zu vibrieren anfing. Schnell drückte sie auf den grünen Knopf und hob es mit klopfendem Herzen ans Ohr.
    „Hallo?“, flüsterte sie, das kleine Gerät so fest umklammernd, dass sie befürchtete, es zu zerbrechen.
    „Hier ist Seth“, hörte sie eine vertraute Stimme. „Wir haben ein Problem.“
    Saige sank auf ein Sofa, ihr war ganz schlecht vor Angst.
    „Was für ein Problem?“
    „Sie wissen, dass ich mit euch geredet habe.“ Bevor sie etwas erwidern konnte, fuhr er fort: „Hat Haley einen Siegelring getragen?“
    Sie hatte Javiers verstümmelte Hände vor Augen und musste ein Schluchzen unterdrücken. „Ja“, hauchte sie. „An der linken Hand. Sein Familienwappen. Ein Löwe mit Pfeil und Bogen.“
    „Ich bin erledigt“, murmelte er. „Vor ein paar Minuten habe ich ein Paket vor der Tür meines Motelzimmers gefunden. Da war der Ring drin.“
    Mit Jamisons Finger, dachte sie und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Das kann ich nicht glauben.“ Sie schloss ihre Augen, als könnte sie die schrecklichen Bilder vertreiben, die durch ihren Kopf schwirrten.
    „Saige.“ Sie hörte an seiner Stimme, dass er noch schlechtere Nachrichten hatte.

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