Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)
waren nicht mehr da, als Saige und ich wieder rauskamen. Was immer Westmore und seine Leute sein mögen, Menschen sind es nicht“, überlegte Quinn.
Shrader kratzte sich träge die Brust. „Das ist uns auch aufgefallen.“
„Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl bei der Sache“, murmelte Ian und steckte die Hände in die Hosentaschen.
„Na ja, was immer er ist, solange er frei herumläuft, werde ich als Verräter gesucht.“ McConnell schien sich mit dieser Tatsache abgefunden zu haben. „Aber ich werde mal sehen, was ich über ihn herausfinden kann.“
„Pass auf dich auf, Mann, und lass uns wissen, was du in Erfahrung bringen kannst.“ Erstaunlicherweise war Quinn etwas blass um die Nase geworden. „Und wir tun dasselbe. Wer weiß, vielleicht können wir zusammen dahinterkommen.“
Der Mann, der einmal sein Todfeind gewesen war, nickte, und Shrader verdrehte die Augen. „Na toll. Also, sollen wir uns jetzt alle umarmen, oder verschwinden wir von hier?“
McConnell kicherte vor sich hin und betrachtete Quinn mitleidig. „Wie haltet ihr es nur mit diesem Typen aus?“
„Da haben wir keine andere Wahl.“ Quinn seufzte. „Wir können ihn schließlich nicht umbringen.“
Noch immer lachend verabschiedeten sie sich von McConnell, machten sich auf den Heimweg und tauschten Geschichten darüber aus, was sie alles erlebt hatten. Quinn berichtete, wie Saige Royce mit dem Dark Marker getötet hatte. Dann musste sie natürlich erzählen, wie Quinn ihr dabei geholfen hatte. Es war so viel passiert, wahrscheinlich würden sie den ganzen nächsten Tag darüber reden und ihre nächsten Schritte planen. Da war die merkwürdige Tatsache, dass Westmores Männer anscheinend von den Toten auferstanden waren und flüchten konnten. Außerdem war Gregory noch irgendwo da draußen, gierig nach dem Blut der Buchanans. Und Westmores beunruhigende Prophezeiung, unter den Clans würde Anarchie ausbrechen. Sie begriffen immer noch nicht, was es damit auf sich haben mochte. War das nur eine Lüge gewesen, mit der er das Kollektiv hinters Licht führte … oder ein weiteres Element dieses bizarren Albtraums, der sie immer weiter in die Tiefe riss? Und schließlich waren da noch die Karten, die Saige entschlüsseln musste. Sobald sie wussten, wo der nächste Dark Marker zu finden war, konnten sie die nächsten Schritte planen.
Es würde also ein langer, anstrengender Tag werden, aber nach allem, was sie hinter sich hatten, war Saige einfach nur froh, überhaupt noch am Leben zu sein. Kaum in Ravenswing angekommen, erkundigte sie sich bei Kierland nach Jamison. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als sie erfuhr, dass alles wieder in Ordnung kommen würde. Kierland glaubte sogar, Jamisons abgeschnittene Finger könnten nachwachsen, sobald er sich zum ersten Mal in einen Werwolf verwandelte, was aber vermutlich erst in einigen Wochen passieren würde. Im Augenblick, berichtete er, stand Jamison unter Beruhigungsmitteln und brauchte Ruhe.
Als Saige und Quinn in ihr Zimmer traten, hätten sie eigentlich vor Erschöpfung sofort ins Bett fallen müssen, aber zuerst stiegen sie gemeinsam unter die Dusche. Unter dem heißen Wasserstrahl zog er sie an sich und ließ seine liebkosenden Hände über ihren Körper gleiten.
„Mein Gott, Saige, was haben wir für ein Schwein gehabt. Das hätte alles auch ganz anders ausgehen können.“ Er strich ihr das nasse Haar aus dem Gesicht und fuhr mit den Daumen über ihre Wangen. „Versprich mir, dass du mir so was nie wieder antust.“
„Ich verspreche es“, flüsterte sie. Er küsste sie wild, bis sie kaum noch stehen konnten. Augenblicke später taumelten sie ins Bett.
Saige hatte ein sanftes Glühen in ihren dunkelblauen Augen, als sie zu ihm aufblickte – und Quinn wollte sie schon wieder nehmen, auf jede mögliche Art seinen Besitzanspruch geltend machen. „Ich will dir ja keine Angst einjagen“, meinte er, „aber ich bin nicht sicher, ob ich mich heute Nacht noch unter Kontrolle halten kann.“
„Ich finde es toll, wenn du die Kontrolle verlierst“, wisperte sie mit einem scheuen, zärtlichen Grinsen. „Was immer auch passiert, Quinn, ich werde nie wieder Angst vor dir haben.“
Er konnte das Glühen des Merricks in ihren Augen erkennen und wusste, dass sie die Wahrheit sagte. Sie würde seine dunkelsten Bedürfnisse befriedigen und ihre eigenen einfordern, ein Gedanke, bei dem er erschauerte. Sie war in jeder Hinsicht seine perfekte Ergänzung, und er konnte sein Glück kaum
Weitere Kostenlose Bücher