Wenn das Dunkle erwacht (German Edition)
mir scheißegal, was Westmore will. Er wird mit diesen blöden Karten schon selber klarkommen.“ Er grinste Saige anzüglich an, und Quinns Krallen kamen mit einem Zischen zum Vorschein. Wut stieg in ihm auf, er wollte ihnen die Kehle rausreißen. Mit den geschärften Sinnen des Biests in ihm konnte er das Blut der Casus riechen. Diese Kerle bedrohten seine Frau, und Quinn hatte noch nie solch eine Mordlust in sich gespürt wie in diesem Augenblick.
„Was immer passiert, Saige“, sagte er ganz ruhig, „lass auf keinen Fall zu, dass sie dich hier rausschleppen.“
Im selben Moment griff Gregory an. Er sprang auf Quinn zu, und beide fielen auf den Betonboden. Quinn hatte das Gefühl, von einem Laster überfahren worden zu sein. Er rang um Atem, schaffte es aber dennoch, Gregory mit der Handkante die Nase zu brechen. Blut spritzte, der Casus riss den Kopf zurück und entblößte lange tödliche Reißzähne.
Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie Royce sich Saige näherte. Das Schwein sagte etwas, das er nicht hören konnte, aber Saige fletschte nur die Zähne, und Quinn brüllte ihren Namen, als der Kerl ihr mit der Rückhand einen schweren Haken versetzte.
Saige hatte den metallischen Geschmack ihres eigenen Blutes im Mund, hörte Quinn schreien und spürte gleichzeitig, wie das Monster aus ihr herausbrach wie eine Fontäne in einem klaren Teich.
Sie starrte den Casus an und wischte sich das Blut von den Lippen. „Das wird dir noch leidtun.“
„Ha, du bist diejenige, der es noch leidtun wird, du großmäulige Schlampe.“
„Nicht wenn ich deinen Arsch zurück in die Hölle geschickt habe.“ Sie lächelte furchtlos.
„Weißt du, Kleine, es wird ein richtiger Spaß, dir das freche Maul zu zertrümmern. Falls du überhaupt so lange durchhältst.“ Er fuhr ihr mit der Hand an die Kehle, wo ihr Puls raste. Er drückte zu, wartete auf ihr angstvolles Aufschreien, aber den Gefallen wollte Saige ihm nicht tun.
Er legte den Kopf zur Seite und musterte sie neugierig. „Da sollte ich wohl besser meine Klauen ausfahren, was?“
„Von mir aus“, flüsterte sie. „Das wird dir auch nichts nutzen.“
„Ist das wahr?“ Er zog die Hand zurück und trat einen Schritt näher. Er war ihr jetzt so nahe, dass sie den Kopf zurücklegen musste, um ihm in die Augen zu sehen. Bei seinem ekelhaften Körpergeruch drehte sich ihr der Magen um. „Westmore hat deinem Freund den ersten Dark Marker abgenommen, und Spark sagte, den zweiten hättest du nicht mitgebracht.“
„Tja, du solltest vielleicht besser nicht auf solche Dummköpfe hören, meinst du nicht?“ Sie lachte, machte einen Schritt zurück und holte das Kreuz aus ihrem rechten Stiefel, wo es versteckt war. Sie schlang die Samtkordel um ihr Handgelenk und richtete sich wieder auf. „Ups, da hat sie wohl falschgelegen. Stell dir das vor.“
„Du kannst doch nicht so blöd sein, den richtigen Dark Marker mitzubringen“, schnaubte er und starrte das Kreuz an. „Nicht, nachdem du den anderen schon verloren hast.“
„Das schien eigentlich eine ganz gute Idee zu sein“, teilte sie leise mit, „da ich vorhabe, dich damit umzubringen.“
„Du lügst“, stieß er ärgerlich hervor. „Das kann gar kein echter Dark Marker sein.“
Saige bemerkte sein wachsendes Unbehagen, blickte in seine hellen Augen und wusste, dass sie ihn besiegen konnte. „Das glaubst du nicht wirklich. Ich kann die Angst in deinen Augen sehen. Bestimmt spürst du schon seine Macht, genau wie ich.“ Sie sprang los und traf den Casus mit einem mächtigen Tritt auf die Brust. Obwohl ihr Körper sich nicht so sehr verändert hatte wie der von Ian, war sie doch wesentlich stärker als eine normale Frau. Stark genug jedenfalls, um Royce umzuschmeißen.
Sie umfasste das Kreuz mit beiden Händen. „Jetzt wirst du gleich rausfinden, wie echt dieses Ding in Wirklichkeit ist.“
Obwohl Quinn alle Hände voll damit zu tun hatte, Gregorys tödliche Klauen und Reißzähne abzuwehren, konnte er die Augen nicht von Saige lassen, die das Kreuz an ihre rechte Handfläche drückte, so wie Ian es ihr gezeigt hatte. Sie stöhnte, der Dark Marker brannte auf ihrer Haut, schien damit zu verschmelzen, während er ihren Arm in eine tödliche Waffe verwandelte.
Das Blut, das sie letzte Nacht von ihm getrunken hatte, gab ihrem Merrick die Kraft, die sie jetzt benötigte. Ihre Augen glühten, ihr Körper bewegte sich geschmeidig wie der einer Katze im Dschungel.
Sie schlich auf Royce zu, der jetzt
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