Wenn das Herz heimkehrt: Mittsommerträume (German Edition)
nicht.”
Sie verzog das Gesicht. “Ach, du Ärmster.”
“Lass mich erst ausreden, es ging nämlich noch weiter. Als ich Marie sagte, dass ich mir nicht vorstellen kann, mit ihr zusammen zu sein, gab sie in ihrer Wut zu, mit deinem Freund, diesem Amerikaner, gemeinsame Sache zu machen. Ich weiß nicht genau, um was es sich handelt, aber die beiden haben irgendetwas inszeniert, um uns auseinanderzubringen.” Er zögerte. “Ist er … Ist dieser Mann wirklich dein Verlobter?”
Katrina schaute ihn verständnislos an. “Wer hat dir denn dieses Märchen erzählt?” Sie seufzte. “Es gab einmal eine Zeit, da hätte ich mir gewünscht, dass er mir einen richtigen Heiratsantrag macht, aber mehr als leere Versprechungen habe ich von ihm niemals bekommen. Und rückblickend kann ich nur sagen, dass ich mich darüber wohl glücklich schätzen muss.”
“Du kannst dir nicht vorstellen wie froh ich bin, das zu hören. Nicht nur, weil ich Andrew Carson zusammen mit der Tochter seiner Wirtin in flagranti erwischt habe.”
“Er hat etwas mit Astrid Valmqvist angefangen?” Fassungslos schüttelte Katrina den Kopf. “Dieser Schuft! Wenn du wüsstest, was er alles angestellt hat, um mich dazu zu bringen, mit ihm nach New York zurückzukehren. Er mich sogar erpresst!”
“Womit denn das?”
Sie senkte den Blick. “Mit dir. Er drohte, dir die Galerie wegzunehmen.”
“Das war also der Deal, von dem Marie sprach.” Lars nickte. “Wahrscheinlich hat sie dem Amerikaner von dem Kredit erzählt, den ich bei ihren Eltern aufgenommen habe, und …” Er verstummte, als ihm plötzlich klar wurde, was Katrina gesagt hatte. “Du wolltest nur so plötzlich nach New York zurückkehren, um mich zu schützen?”
Nach kurzem Zögern nickte sie. “Vielleicht ist es albern, nach allem, was passiert ist, aber ich fürchte, ich liebe dich immer noch.”
“Was hast du gerade gesagt?”
“Du hast schon richtig verstanden.” Sie schaute ihm tief in die Augen. “Ich liebe dich, Lars Persson. Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben.”
“Soll das heißen, du verzeihst mir, dass ich dir damals nichts von den finanziellen Problemen deiner Eltern gesagt habe?” Er senkte verlegen den Blick. “Ich muss gestehen, dass ich dir nicht die ganze Wahrheit gesagt habe. Ich habe nämlich damals mit deinem Vater gesprochen, und daher wusste ich, dass es Geldschwierigkeiten gab. Ich habe es also nicht bloß vermutet. Aber dein Vater bat mich, dir nichts zu sagen. Ich weiß, das war falsch, aber …”
Katrina lächelte. “Das gehört der Vergangenheit an, und ich möchte jetzt nur noch an eines denken: die Zukunft – hier in Kronsfjället, zusammen mit dir, sofern du das auch willst.”
“Ob ich das will? Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mit dir hier zu leben.” Auf seiner Stirn erschien eine Sorgenfalte. “Aber was ist mit deiner Immobilienagentur in New York? Du kannst nicht hier leben und gleichzeitig deinen Geschäften in den Staaten nachgehen.”
“Darum kümmern wir uns, wenn es so weit ist. Vorerst möchte ich nur eines.” Sie lächelte verschmitzt. “Die vergangenen fünf Jahre in möglichst kurzer Zeit nachholen.”
Lars umarmte sie stürmisch und verschloss ihren Mund mit seinen Lippen. Niemals wieder, das schwor er sich in diesem Augenblick, würde sich jemand zwischen sie beide stellen.
Dann versank die Welt um ihn herum in Bedeutungslosigkeit, und es gab nur noch Katrina und ihn.
Ein paar Tage später stand Katrina am Grab ihrer Eltern. Die Sonne schien, und es war angenehm warm. Ganz anders als damals, nach der Beerdigung.
Lars hatte ihr angeboten, sie auf den Friedhof zu begleiten, doch das wollte sie nicht. Diesen Gang musste sie allein hinter sich bringen.
“Ich vermisse euch”, flüsterte sie, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. “Und es tut mir leid, dass ich damals einfach davongelaufen bin. Ich hätte euch Gelegenheit geben sollen, mir alles zu erklären. Aber ich wusste ja nicht …” Ihre Stimme stockte. “Ich weiß jetzt, dass ihr mich immer geliebt habt, und dafür möchte ich euch danken. Übrigens, ihr freut euch bestimmt zu hören, dass Lars und ich jetzt wieder zusammen sind. Ich werde nicht wieder zurück nach New York gehen.”
Es war ein seltsam befreiendes Gefühl, mit ihren Eltern zu sprechen. Selbst wenn sie ihr nicht antworten konnten, so spürte sie doch, dass sie noch immer in ihrer Nähe waren und ihr zuhörten.
Als sie knapp eine Stunde später durch das
Weitere Kostenlose Bücher