Wenn Das Leben Dir Eine Zitrone Gibt, Frag Nach Salz Und Tequila
puncto Sinn nicht besonders viel Auswahl. Die Antwort lautete schlicht »Überleben«. Der Wille zu überleben motivierte zum anstrengenden Fulltime-Job, die Frage »Wozu das alles?« war geklärt. Und wer eben keinen Sinn darin sah, für den hieß es bald »Game over« durch Hungersnot, Säbelzahntiger oder Kältewelle. So ein Urzeitmensch wusste, wofür er Mammuts erlegte, Angriffe von wilden Tieren abwehrte und sich mit dem Feuerstein in der Höhle abmühte. Wir können nur raten, wie unsere Urahnen sich bei ihrem kräftezehrenden Leben gefühlt haben, wenn sie abends nach dem »Job« am Lagerfeuerchen an der Mammutkeule knabberten. Vermutlich waren sie euphorisch wie ein Fußballteam nach dem Gewinn der Champions League: War zwar mal wieder ganz schön anstrengend, aber, hey, immer noch nicht gefressen worden. High Five! Überleben ist übrigens immer noch das oberste Ziel. Wenn wir das allerdings heute in unser Psycho-Navi eintippen, meldet das Ding, bevor wir uns überhaupt in Bewegung gesetzt haben:
Achtung, Achtung! Sie haben ›Überleben‹ erreicht: Zentralheizung ist an, Kühlschrank ist voll, Angriffe durch wilde Tiere in Apartmentsiedlung unwahrscheinlich. Geben Sie bitte eine neue Destination ein.
Wir menschlichen Wesen sind leider ein ziemlich undankbarer Haufen. Statt einfach mal zufrieden zu sein, dass wir nicht täglich ums nackte Überleben kämpfen müssen, brauchen wir einen »Ersatzsinn«, sonst laufen unsere Systeme heiß. Viele Depressive sind bekanntlich aus dem Grund depressiv, weil sie »alles sinnlos« finden. Lassen wir es nicht so weit kommen!
Wenn man ohne Flügel geboren wurde,
darf man sie nicht am Wachsen hindern.
COCO CHANEL
Macht Sinn: Die Suche nach dem Turbowunsch!
Herzenswünsche erkennen wir vor allem an einem besonders hervorstechenden Merkmal:
Ein Herzenswunsch ist selbst mit den rationalsten Überlegungen nicht totzukriegen. Und er kommt gern auch nach Jahren immer wieder und lässt uns nicht los.
Und genau aus diesem Grund sollte man ihn auch ernst nehmen. Egal ob das die Reise durch den Nord-Ostsee-Kanal im Ruderboot, ein selbst renoviertes Bauernhaus in Schleswig-Holstein, das Schreiben eines erotischen Romans, das eigene Café, ein Domizil an einem klaren Bergsee, die Weltumsegelung, ein rosaroter Cadillac, das Hegen einer Großfamilie, die Meisterschaft im Pfahlsitzen, die Teilnahme am New-York-Marathon ist und so weiter und so fort. Herzenswünsche können alle Lebensbereiche betreffen, den Job, die Familie, Hobbys, unsere Umgebung, es können verrückte Ideen sein, Herausforderungen, einfach irgendetwas, was man unbedingt verwirklichen möchte. Dinge, die – »rational« und »objektiv« gesehen – möglicherweise großer Quatsch, der Familie ein Dorn im Auge oder die zumindest nicht (über)lebensnotwendig sind. Trotzdem klebt dieser Wunsch wie Zweikomponentenkleber in unseren Gehirnwindungen fest. Natürlich steht es uns frei, ihn zu ignorieren. Ich rate allerdings dringend davon ab. Denn:
Wie viele Leben haben wir, um uns unsere Träume zu erfüllen? Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich tippe mal: vermutlich nur eins. Nutzen wir es!
Herzenswunsch, Traum – klingt ja alles schön und gut? Aber Sie haben keine Ahnung, was das sein sollte? Immer mit der Ruhe! Selbst wenn uns auch bei intensivstem Nachdenken erst mal nix einfällt: Ich bin davon überzeugt, dass wir alle irgendwo tief in unserem Seelchen wissen, was uns glücklich machen kann. Aber manchmal sind die Wünsche so lange ignoriert worden, dass der Zugang verloren gegangen ist. Wenn Sie gerade nicht wissen, was Sie wollen, ist das kein Grund zur Verzweiflung. Setzen Sie einfach Ihr Spürnäschen darauf an, und pflanzen Sie den Auftrag in Ihr Unterbewusstsein: Rausfinden, was mich happy macht! Zum Beispiel so:
Wunschbuch oder Lebensliste – die Zutatensammlung fürs Traumleben
Rica, die Freundin von mir, die jeden Tag aufschreibt, was sie toll fand, schleppt ihr Allzwecknotizbuch überall mit hin. Jedes Mal, wenn ihr etwas einfällt oder wenn ihr etwas begegnet, was sie in ihrem Leben einmal machen möchte, notiert sie das sofort. Da stehen dann so unterschiedliche Sachen wie »Urlaub in Tasmanien« (mit einem Artikel aus der Wochenendbeilage der Zeitung), »Reibekuchen aus Süßkartoffeln ausprobieren« (mit Rezept) oder »mit 80 Alten-WG in Südfrankreich«. Sie schwört darauf, dass sich diese Dinge früher oder später erfüllen –
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