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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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eine Haarsträhne aus dem Gesicht, fuhr mit den Fingern über ihre Sommersprossen und schließlich über die Konturen ihrer Lippen.
    „Was soll das?“, schnappte sie und schlug seine Hand beiseite. Beinahe im selben Moment spürte sie das Brennen in ihrem Gesicht und erst jetzt wurde ihr klar, dass er viel betrunkener war, als sie angenommen hatte. Seine Augen waren glasig, seine Bewegungen fahrig und aus der Nähe roch sie den schalen Alkoholgeruch, wenn er atmete und sprach. Für einen Moment meinte sie, eine andere Farbe als Blau in seinen Augen aufblitzen zu sehen, doch er senkte den Kopf zu schnell, um es richtig zu erkennen. Seine Lippen drückten sich nass und heiß auf ihre und seine Zunge suchte sich gewaltsam einen Weg in ihren Mund. Kimberly biss zu und riss den Kopf zur Seite.
    Frankie fluchte und spuckte Blut und Speichel aus. „Bis jetzt hat sich noch nie eine Frau gegen mich gewehrt. Also halt still und lass mich machen. Danach wirst du dich für mich entscheiden, du wirst sehen. Ich bin wirklich gut.“ Er berührte wieder ihr Gesicht, wanderte tiefer, über ihre Arme, ihr Schlüsselbein, verharrte über ihrer Brust.
    „Hast du sie noch alle?“, brüllte Kimberly.
    „Du gehörst mir, verstanden? Tyler hat kein Recht auf dich, du hast von Anfang an mir gehört. Er nimmt dich mir nicht weg, niemals.“ Seine Berührungen wurden härter, gröber und Kimberly schrie erschrocken auf. Ihre Zähne stießen gegeneinander, als er seinen Mund auf ihren presste und sie schmeckte Blut. Seine Zunge stieß wie ein fetter Wurm gegen ihre Lippen, die sie eisern zusammenpresste. Sie wollte den Kopf erneut wegdrehen, aber er hielt sie fest und der Alkoholgeruch raubte ihr den Atem. Wie viele Flaschen Rum hatte er getrunken?
    „Wir können die Ewigkeit zusammen verbringen“, rief er. „Wir können uns ein Schiff kaufen, ein eigenes. Das wolltest du doch immer, nicht, Kimy? Ein eigenes Schiff?“ Er lachte spöttisch. „Wenn du artig bist, lasse ich dich vielleicht sogar mal Captain spielen. Klingt das nicht gut? Wir gründen unsere eigene Familie. Und das Schiff soll Engelfisch heißen, findest du nicht auch?“
    Das war nicht Frankie. Das war nicht der Mann, den sie kannte und wie einen Bruder liebte. Das hier war ein Monster, nicht besser als die Marionetten-Männer und sie wusste, dass sein Verhalten nicht dem Alkohol zu verschulden war. Was auch immer der Dämon mit ihm gemacht hatte, sie hasste es. Sie hasste ihn dafür, dass er ihr nicht nur Gavin, sondern jetzt auch noch Frankie genommen hatte.
    Als er sie auf den Boden drücken wollte, trat sie ihm zwischen die Beine, fischte ihren Säbel aus einem Busch und rannte los. Das Fluchen und Stöhnen in ihrem Rücken verschmolz mit dem Dschungel und wurde nach und nach von anderen Geräuschen überdeckt.
    Erst, als sie aus dem Grün hervorbrach und auf den Strand taumelte, spürte sie, wie sehr ihr Herz raste. Und sie fühlte das Brennen in ihren Augen und die Tränen, die sie kaum noch zurückhalten konnte. Aber vor allem spürte sie Wut in sich. Sie rannte hinunter ans Wasser, rannte so schnell, wie ihre Beine sie tragen konnten und stürzte sich in die Fluten. Kleine Wellen umfingen sie in einer sanften Umarmung und versprachen, sie fortzutragen, weit weg von all dem Grauen auf dieser Insel – der Insel, die sie einst ihr zu Hause genannt hatte.
    Warum nur lief alles so schief? Warum geschah das alles ihr?
    „Tyler.“ Ihre Stimme war brüchig, zittrig, erfüllt von ihrer Anspannung. Ihr Schrei, ihr Rufen und Flehen war nur ein leises Flüstern, das ihre Lippen kaum verließ. Wie lange würde sie noch die Kraft finden, gegen all das anzukämpfen? Die Wellen schafften es nicht, sie aufzufangen, nicht so wie sonst. Sie spürte, wie sie aus ihrer Umarmung glitt und fiel, fiel, fiel. Ihr Herz raste und erst, als sie nach Luft schnappte, bemerkte sie, dass sie den Atem angehalten hatte. Die zitternden Hände ballte sie zu Fäusten und grub sie in den weichen, nassen Sand unter sich im Wasser, um etwas zu spüren, um sich an etwas festzuhalten. Etwas Realem.
    Langsam öffnete sie die Augen. Sie wollte nicht zulassen, dass ihre Angst sie verschluckte und in der Dunkelheit gefangen hielt. Nur noch ihr Gesicht war an der Oberfläche und ließ sich vom Mond bescheinen. Bei Nacht wirkte der Strand geisterhaft, als hätte sich ein Schleier aus dem Jenseits über das Meer und den Sand gelegt und ließ alles milchig und silbern wirken. Es gelang ihr immer noch nicht,

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