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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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entgegen und starrte ihn entgeistert an. „Du … du hast nicht begriffen, du…“
    „Okay, okay, Kim, ist gut. Ist gut. Ich tu ihm nichts. In Ordnung?“
    Sie atmete tief durch und schluckte ihre Angst herunter. Das war Tyler. Sie vertraute ihm. Oder nicht? Sie zitterte immer noch und bemerkte, dass sich ihre Finger um den Griff ihres Säbels verkrampft hatten. Mit einem langsamen Atemzug löste sie die Umklammerung und spürte, wie mit der Anspannung auch die Kraft aus ihrem Körper wich. Sie schwankte und taumelte einen Schritt zur Seite und dieses Mal war es wirklich nicht das Wasser, das sie auffing, sondern Tyler. Und obwohl sie immer noch zweifelte, immer noch nicht wusste, ob sie wirklich richtig entschieden hatte, ließ sie es geschehen. Machte einen weiteren Schritt auf ihn zu und weg von der Crew.
    Und als ihr Herz schneller zu schlagen begann, eher vor Freude als vor Angst, als jede Faser ihres Körpers danach strebte, ihn zu berühren und damit das Gefühl der Bedrohung endgültig verdrängte, als alles in ihr sich danach verzehrte, sich in seine Umarmung fallen zu lassen, erkannte sie es. Dass sie richtig entscheiden hatte und dass sie nur noch zulassen musste, dass es geschah. Für ihre Crew gab es keine Rettung mehr. Für sie und Tyler vielleicht schon.
    Also tat sie, was ihr Körper forderte. Sie presste sich so eng an ihn, wie sie konnte, verdrängte jeden Tropfen Wasser, der zwischen ihnen stand. Schlang ihre Arme um ihn und zog ihn näher an sich, spürte, wie er auf die Bewegung reagierte. Ihr Herz schlug noch ein wenig schneller. Während er ihr das Gesicht zuwandte und sie aus großen, hungrigen und zugleich fragenden Augen ansah, beschleunigte sich ihr Atem. Noch nie hatte sie den Bernstein so lodernd, so weich und warm und wunderschön gesehen.
    Kimberly konnte sehen, dass seine Lippen bebten, dass er versuchte, sich unter Kontrolle zu halten, zu warten, bis sie einen Schritt weiterging. Sie konnte sein Herz neben ihrem schlagen fühlen und wie es immer schneller wurde, je länger sie einfach nur dastanden und sich ansahen. Tylers Atem strich über ihr Gesicht und einen Moment lang schloss sie die Augen, ließ den Geruch nach Kokosnuss und Meer durch sich hindurchströmen und erfüllen.
    Als sie sie wieder aufschlug, wusste sie, dass sie ebenso glühten wie die seinen.
    Und irgendwann, nach einer Ewigkeit, die nicht viele Sekunden gedauert haben konnte, schloss sie die letzte Lücke zwischen ihnen, bis sich ihre Lippen berührten und miteinander verschmolzen.
    Sie ließen sich fallen. Und das Meer breitete seine Arme aus und hieß sie willkommen, fing sie in einer schützenden, sanften Umarmung auf.

Neue Pläne

    Ihre Kleider waren noch nass und verklebt vom Sand, als sie die anderen hörten. Die Sonne ging gerade über dem Meer auf und noch vor wenigen Augenblicken hatten sie zusammengelegen und den Anblick genossen.
    Kimberly war sich mehr als sicher, dass ihre Entscheidung die richtige gewesen war.
    Nun versteckten sie sich so gut es am Strand eben ging hinter einer nahe liegenden, vom Sturm abgerissenen Palme und beobachteten die Männer der Holy Devil zwischen den Wedeln hindurch. Sie trugen fertige Ersatzteile zum Schiff, um zumindest schon einmal die zerborstenen Planken zu ersetzen. Der neue Mast war aber noch nicht dabei.
    Kimberly fluchte. Ihre Tasche war noch an Bord und sie musste sie unbedingt holen, bevor das Schiff sich auf den Weg nach Europa machte. Kurz flackerte in ihr die Frage auf, was geschehen war, dass sie sich nicht mehr auf ihr eigenes Schiff wagte, aber sie wischte sie beiseite. Sie kannte die Antwort, auch wenn der Teil, der ihre Familie vermisste, sie noch nicht akzeptiert hatte.
    Kurz spielte sie mit dem Gedanken, auch den Stein mitzunehmen, aber der Captain würde nicht in See stechen, ehe er ihn wiedergeholt hatte. Wenn sie eine Chance haben wollte, unbemerkt zu entkommen, musste sie ihn dort lassen. Ihr das Amulett wichtig, Dolch und Blüten hatte sie bereits bei sich. Mehr brauchte sie nicht. Auch wenn sie theoretisch neue Blüten holen konnte, fürchtete sie doch, dass sie den Weg nicht mehr finden würde. Und gleichzeitig wollte sie nicht, dass sie der Crew in die Hände fielen. Je weniger davon wussten, desto besser.
    Tyler griff nach ihrer Hand und flocht seine Finger um ihre. Ich bin da, sagten sie, und erst jetzt bemerkte Kimberly, dass sie den Atem angehalten hatte. Langsam und kontrolliert stieß sie ihn aus. Wenn sie Glück hatte, würde die Crew

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