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Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition)

Titel: Wenn dein dunkles Herz mich ruft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary C Brooks
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schlug mit jedem Moment, in dem Tyler nicht zurückkam, schneller. War etwas passiert? Hatte man ihn geschnappt oder war er einfach nur weggelaufen? Hatten die Dämonen ihn geholt? Kimberly schluckte schwer, aber der Kloß in ihrer Kehle saß fest.
    „Ty, bitte. Wenn du hier bist, zeig dich!“
    Hinter ihr raschelte und knackte es wieder, lauter dieses Mal. Sie hörte einen dickeren Ast zerbrechen, hörte nackte Füße, die durch Blätter liefen. Im grünen Zwielicht konnte sie eine männliche Gestalt erkennen, die rasch näher kam, und sie konnte sie atmen hören.
    Kimberly atmete tief ein und ließ die Erleichterung durch ihren Körper strömen. „Mach das nie wieder!“, flüsterte sie und lief auf ihn zu. Als sie sein Gesicht erkennen konnte, war es bereits zu spät.
    „Himmel, Kim, ich habe dich überall gesucht.“ Feste Arme schlossen sich um ihren Körper, raubten ihr die Luft – oder war das ihre Angst? „Dir geht es gut, oder? Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Es tut mir so leid. Was da eben passiert ist…“
    „Lass mich sofort los“, zischte sie und drückte gegen seinen Brustkorb, versuchte, ihn von sich zu schieben. Sein Griff lockerte sich langsam, sodass sie aus seinen Armen hinweg tauchen und Abstand zwischen ihn und sich bringen konnte.
    „Bitte, Kim. Gib mir eine Chance, es wiedergutzumachen.“
    Sie stieß ein schnaubendes Lachen aus. „Wie viele Chancen willst du denn noch, Frankie? Ich dachte eigentlich, ich hätte mich klar ausgedrückt. Geh zum Teufel!“
    Sie drehte sich wütend um und suchte den Pfad, der zurück an den Strand führte, denn vielleicht würde sie Tyler dort finden. Finger schlossen sich grob um ihr Handgelenk und zogen sie zurück. Kimberlys Hand schnellte vor, bevor sie darüber nachdenken konnte und hinterließ einen roten Abdruck auf Frankies Wange. „Muss ich noch deutlicher werden?“ Die Wut brannte in ihrem Magen und sie spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Das war Frankie, den sie gerade geschlagen hatte. Frankie! Ein Teil von ihr wollte nicht daran glauben, dass er ein Verräter war, wollte vergessen, was passiert war. Aber der größere, zornige Teil von ihr hätte dieser Ohrfeige am liebsten noch weitere folgen lassen, so lange, bis sie ihre Hände nicht mehr heben konnte. Stattdessen ballte sie sie zu Fäusten und versuchte, sich loszureißen, doch Frankie hielt sie noch immer fest. Ihre Hand prickelte bereits, so sehr umklammerten seine Finger ihr Handgelenk.
    „Lass – sofort – los.“ Unter den Fingern ihrer freien Hand spürte sie den Griff ihres Säbels, aber er erkannte, was sie vorhatte, bevor sie die Waffe ziehen konnte. Mit einer schnellen Handbewegung schlug er ihren Arm beiseite, zog den Säbel und warf ihn hinter sich ins Dickicht.
    „Und was dann? Wo willst du dann hin, wenn du mir nicht mehr vertraust? Mir, der Crew, dem Captain – deiner Familie. Willst du dich hier verstecken? Warten, bis wir ohne dich abfahren und du so dem ganzen Wahnsinn entkommen kannst?“
    Kimberly starrte ihn wortlos an, ließ sich nicht anmerken, dass sie diesen Plan vor nicht allzu langer Zeit wirklich in Erwägung gezogen hatte.
    „Wenn du gerade an Tyler denkst … vergiss ihn. Er wird dir nicht helfen, er ist zu sehr mit seinen eigenen Sorgen beschäftigt. Du kennst ihn doch gar nicht.“
    „Aber dich schon?“, spottete sie.
    „Das kann nicht dein Ernst sein. Du vertraust lieber ihm als mir? Als der Crew? Erinnerst du dich nicht mehr, wie du anfangs von ihm gedacht hast?“
    „Da wusste ich noch nicht, dass in Wirklichkeit du der Verräter bist.“
    „Verräter. In letzter Zeit benutzt du dieses Wort ziemlich oft. Wen habe ich denn verraten?“
    Kimberly musterte ihn einen Moment lang, wütend, dass er es nicht erkannte. „Mich, Frankie. Du hast mich verraten.“
    „Jetzt übertreib mal nicht. Ich habe dich nie als hysterisches Weib kennen gelernt, also fang jetzt nicht damit an. Das passt nicht zu dir.“
    „Na und? So hast du früher auch nie mit mir gesprochen.“
    „Meine Güte, Kim, als hartes Piratenweib hast du mir besser gefallen. Der Kerl hat dich ja richtig gefühlsduselig gemacht. Aber ich bin besser als er. Glaub mir. Du musst mir nur eine Chance geben.“
    Noch einmal versuchte sie, sich loszureißen, aber er war viel stärker als sie und zog sie an sich. Sie roch seinen Schweiß, roch den Rum, der ihm aus jeder Pore kroch. Zum ersten Mal in ihrem Leben ließ sein Geruch sie würgen.
    Frankie hob die freie Hand und strich ihr

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