Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)
Monaten bemühen wir uns schon. Aber wir finden einfach nicht das Passende für ihn.“
Jett seufzte frustriert. „Er ist wirklich schwer zufriedenzustellen. Reihenweise haben wir Frauen für ihn ausgesucht – aber keine ist ihm recht. Im Vertrauen, ich glaube, es liegt an ihm. Kaum drehen wir ihm den Rücken zu, verändert er heimlich die Parameter.“
Vorsichtig sah Angie zu seiner Tür, aber das Stimmengemurmel aus dem Büro blieb unverändert. „Und was sind das genau für Parameter?“
„Ach, nur Kleinigkeiten“, scherzte Jett. „Er will eine Mutter für Mickey, das ist für ihn der wichtigste Punkt. Man sollte meinen, das reicht, oder?“
„Ja, finde ich auch.“
„Aber weit gefehlt. Außerdem soll die Frau eine Spitzenköchin sein und seine Kunden und Freunde unterhalten können. Am besten sollte sie aus dem Stegreif eine Party mit Gourmetessen ausrichten können, so ungefähr.“
Angie hörte Papier rascheln. Offenbar las Jett etwas von einem Formblatt ab. „Sie soll Niveau haben und muss einen eleganten Haushalt führen können. Ich bin mir nicht sicher, ob sie das Haus auch selbst einrichten und gestalten soll; die Frage muss ich noch klären. Sie muss intelligent und attraktiv sein. Und dann ist da noch dieses Sexthema … Pretorius hat es ausdrücklich angestrichen.“
„Oh Gott“, sagte Angie schwach. „Das kann ja nicht klappen.“
Jett lachte. „Vielleicht wäre ein Roboter besser! Sie kennen wahrscheinlich auch keine Frau, die infrage kommt, oder? Ich glaube, so jemanden gibt es gar nicht.“
Plötzlich kam Angie eine Idee, die so ungeheuerlich war, dass sie kurz den Atem anhielt. Sie dachte fieberhaft nach. Ja, wenn das klappte, dann würde Mickey eine Mutter und Lucius leichter das Sorgerecht für ihn bekommen.
Und für sie selbst bedeutete es die Verwirklichung ihrer kühnsten Träume.
Sie sah die Chance vor sich, sie brauchte sie nur zur ergreifen. Aber war es wirklich eine Chance? Nein, es war wohl doch eher ein gewaltiges Wagnis, das sie ihren Job kosten konnte. Aber andrerseits … wenn Lucius heiratete, war es damit ohnehin vorbei.
„Sind Sie noch dran?“, fragte Jett.
„Ja. Ich habe nachgedacht. Was, wenn ich weiß, wer die vollkommene Frau für ihn ist?“
„Machen Sie Witze? Die kochen kann, den Haushalt führen, Partys ausrichten und das Baby versorgen? Alles in einer Person?“
„Na ja, nicht wirklich.“ Sie betrachtete Mickey. „Wir müssten die Parameter ein bisschen ändern. Am Kochen und Putzen hapert es etwas.“ Noch. „Die Sache mit den Gästen dürfte kein Problem sein. Und vor allem liebt sie den Kleinen, auch wenn sie noch nicht viel Erfahrung im Umgang mit Kindern hat.“
„Na, herzlichen Dank!“, sagte Jett ironisch. „Wer ist diese offensichtlich gänzlich ungeeignete Frau, und wieso sollte ich sie auswählen?“
Angie hüstelte. „Die Frau … bin ich. Und ganz so ungeeignet bin ich nicht. Im Gegenteil, ich bin die perfekte Wahl.“
Den Rest der Woche regnete es ununterbrochen. Erst am Freitag vertrieb die Sonne Sturm und Wolken. Am späten Nachmittag saß Lucius an seinem Schreibtisch, der in goldenes Licht getaucht war.
Ungläubig starrte er auf den Computerausdruck, der vor ihm lag. Wieder und wieder hatte der Computer denselben Namen ausgespuckt.
„Wie kann das sein, Pretorius?“, fragte er ins Telefon. „Sag mir das bitte. Wie?“
„Keine Ahnung. Ich bin genauso erstaunt wie du.“
„Soll das heißen, du weißt nicht, wie dein Programm arbeitet?“
„Möglich, dass es an der letzten Parameteränderung liegt. Jedenfalls ist sie deine perfekte Ehefrau.“
Die Buchstaben ihres Namens tanzten vor seinen Augen. Angelique Colter. Angelique Colter. Seine erstklassige Assistentin. Angelique „Angie“ Colter. „Wieso hat das Programm ausgerechnet sie ausgesucht?“
„Das kann ich nur vermuten.“
„Na bestens!“, spottete Lucius. „Etwas genauer wüsste ich es schon gern.“
Pretorius legte los: „Es besteht die Möglichkeit, dass das neue Programm, das für die Ehefrau, auf das alte, also das Sekretärinnen-Programm, zugegriffen hat. So wie es aussieht, ist Ms Colter die beste Kandidatin. Für beides.“
„Beides?“
„Genau. Du hast also die Wahl, ob du sie als Assistentin oder Ehefrau willst.“
Sehr zu seiner Überraschung fühlte sich Lucius bei Pretorius’ Worten wie von einer mannshohen Welle hochgehoben. „Ich komme wieder auf dich zu“, sagte er kurz angebunden und legte auf.
Vor seinem
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