Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)
hatten, als sie sollten. „Angie …“
Aber sie war noch nicht fertig. „Weißt du, ich habe tatsächlich überlegt, ob ich etwas mit Gabe Moretti anfangen soll“, hörte sie sich zu ihrer Überraschung sagen. Offenbar ging ihre Empörung mit ihr durch. „Und vielleicht wäre das gar keine so schlechte Idee. Vielleicht sollte ich noch schnell eine Affäre mit ihm haben, bevor ich dein Angebot annehme? Da hättest du doch sicher nichts dagegen. So schlimm wäre das doch nicht, oder? Deswegen würdest du bestimmt nicht den Kontakt mit ihm abbrechen. Und mit mir auch nicht. So ist es doch, Lucius?“
Eisiges Schweigen legte sich über den Raum. Oh Gott, hätte sie doch bloß ihren Mund gehalten! So Furcht einflößend wie jetzt war ihr Lucius „The Devil“ Devlin, der Teufel, noch nie vorgekommen. Die Augen funkelten wütend, und ins Gesicht hatten sich tiefe Furchen eingegraben. Eine Aura zutiefst männlicher Aggression umgab ihn.
Unwillkürlich wich Angie einen Schritt zurück. Sie sah zur Tür, aber zum Weglaufen war es zu spät. Sie konnte nur zusehen, wie er langsam näher kam – drohend wie ein Rachegott.
„Das eine kann ich dir sagen: wenn du auch nur in die Nähe von Gabe Moretti …“
In die Enge getrieben fragte sie: „Was dann? Willst du mich etwa entlassen? Aber wieso das denn, Lucius? Oh, einen Moment. Hat es vielleicht doch etwas damit zu tun, was zwischen uns ist? Wie würdest du dich fühlen, wenn ich mit einem anderen etwas anfangen würde, während du und ich noch über eine sexuelle Beziehung ‚verhandeln‘? Und wenn wir uns nicht einigen können – wie geht es dir dann damit, dass ich mit einem anderen schlafe?“
Ohne auch nur im Mindesten auf ihre Worte einzugehen, fragte er rundheraus: „Warum wolltest du etwas mit Gabe Moretti anfangen?“
„Das ist typisch Mann! Meine Argumente interessieren dich überhaupt nicht! Es geht dir einzig und allein darum, dein Revier abzustecken! Aber so lasse ich nicht mit mir umspringen. Rück mir nicht so auf die Pelle, Lucius Devlin!“
Zu ihrer Überraschung machte er tatsächlich einen Schritt zurück und gab ihr dadurch wenigstens wieder etwas Raum zum Atmen. „Wann hast du das beschlossen?“, fragte er. „Und warum?“
„Meine Gründe gehen nur mich etwas an. Und wann … Wenn du es genau wissen willst: In der Nacht, als du mich geküsst hast.“
In seiner Wange zuckte ein Muskel. „Weshalb?“
„Du bist mein Boss. Ich kann keine Affäre mit dir haben.“
„Er ist mein Konkurrent.“
„Manchmal. Eher selten. Und bald ist er dein Geschäftspartner.“ Sie bemühte sich, ruhig zu bleiben. „Und mein Konkurrent ist er nicht. Mein Geschäftspartner auch nicht. Und vor allen Dingen ist er nicht mein Boss.“
„Aber es wäre ein Interessenkonflikt.“
„Klammerst du dich da nicht an einen Strohhalm? Ich verrate nie etwas Geschäftliches, das weißt du genau. Auch Gabe würde ich niemals Insiderinformationen anvertrauen.“
Er drehte sich um und durchquerte das ganze Büro, ehe er sich ihr wieder zuwandte. Seine Wut war ihm noch immer anzumerken, aber er hatte zumindest einen Teil seiner berühmten Selbstkontrolle wieder. „Warum, Angie? Von allen Männern in Seattle – warum gerade ihn?“
Nun saß sie in der Zwickmühle. Sie konnte ihm die Wahrheit sagen und sich damit vor ihrem Chef und möglichem künftigen Verlobten demütigen. Oder sie blieb die Antwort schuldig und verlor damit beide Jobs – ihren jetzigen und den, den er ihr anbot. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie blinzelte, um sich nichts anmerken zu lassen.
Aber Lucius entging wieder mal nichts. Augenblicklich verschwand sein Ärger. „Jetzt weine doch nicht, Angie. Das ertrage ich nicht. Nicht bei dir. – Jetzt sag schon.“
„Es ist etwas rein Persönliches.“
Sie sah ihm dabei zu, wie er mit seinem brillanten Verstand verschiedene Möglichkeiten durchspielte. „Moretti hätte dir bei etwas helfen sollen.“
Angie machte sich nicht die Mühe, es zu leugnen. „Ja.“
„Und dazu wolltest du eine Affäre mit ihm eingehen?“
Sie biss sich auf die Lippe. „Ja.“
„Aber warum er …?“, fragte er wieder, und es klang wie Warum er – und nicht ich?
Sie wählte ihre Worte sorgsam, als sie antwortete: „Weil er und ich wissen, wie der Hase läuft. Dass es nicht für ewig ist. Und danach wären wir als Freunde auseinandergegangen, ohne irgendwelche Vorwürfe oder Szenen.“
Lucius’ Gesicht schien zu erstarren. Nun konnte sie nur
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