Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)
für sie nicht dasselbe empfand wie sie für ihn. Wenn sie damit nicht leben konnte, sollte sie jetzt lieber gehen. Dann bestand zumindest die entfernte Möglichkeit, zu einer normalen Arbeitsbeziehung zurückzukehren.
Ihr blieb nur der Rückzug oder die Flucht nach vorn. Eine Wahl, die eigentlich keine war …
Sie brachte ein cooles Lächeln zustande. „Ich würde gerne den Rest deines Angebotes hören. Ich denke, mit Punkt eins sind wir durch. Am besten einigen wir uns auf eine Treueklausel.“
Wieder kam er ihr so nahe, dass sie unruhig wurde. Er beobachtete ihre Reaktion. „Finde ich akzeptabel.“
„Was ist dein nächster Punkt?“, fragte sie betont gelassen.
Er nahm einen großen Schluck aus seinem Glas.
Hungrig sah er sie an. Noch ehe er den Mund öffnete, wusste sie, was jetzt kam. „Punkt zwei. Sex.“
„Wieso überrascht mich das nicht?“
„Keine Ahnung, mich überrascht es dafür umso mehr.“ Er zog an einer lockigen Haarsträhne, die sich aus ihrer Hochsteckfrisur gelöst hatte. „Ich gehe davon aus, dass wir uns darüber einig sind. Und wenn du dich damit besser fühlst, dann verspreche ich dir, nicht mehr zu erwarten als diese rein körperliche Beziehung. Zufrieden?“
Nein! Das war ja genau das Gegenteil von dem, was sie wollte. „Ja. Sehr zufrieden“, log sie. Sie hätte heulen können! Wie hatte das nur passieren können? Lucius jedenfalls schien mit dieser Regelung in der Tat sehr zufrieden zu sein. Sex ohne Verpflichtung! Ein Männertraum.
Sie ging zur Sitzgruppe und zwang ihn damit, die Haarsträhne loszulassen. Sie setzte sich wieder, um etwas Distanz zu schaffen. Sie musste nachdenken. Wie konnte sie in dieser Situation noch das eine oder andere Zugeständnis erreichen? „Und wenn die Probezeit gut läuft, dann heiraten wir?“
„Unbedingt. Punkt drei: Ich will keine lange Probezeit.“ Er setzte sich ebenfalls. „Die Ridgeways sind schon in den Startlöchern, um das Sorgerecht zu beantragen.“
„So weit ist es schon?“, fragte sie besorgt.
„Ich vermute, sie haben einen Privatdetektiv beauftragt, der hinter die Sache mit Lisa gekommen ist. Sie haben mich bereits wissen lassen, dass sie Mickeys Wohl gefährdet sehen. Durch eine Kombination meines fragwürdigen Lebenswandels mit den Genen seiner habgierigen Mutter, wie sie sich ausdrücken.“
„Ja, so etwas haben sie erwähnt“, murmelte Angie. „Das hat mir gar nicht gefallen.“
Sie sahen einander an. „Mir auch nicht.“
„Was wird aus unserer Vereinbarung, wenn die Ridgeways das Sorgerecht bekommen?“
„Das, denke ich, ist Punkt vier. Wenn ich nichts dagegen tun kann, dass der Junge bei ihnen aufwächst, lösen wir unsere Ehe auf. Dann bekommst du zusätzlich zu deinem Gehalt eine Entschädigung.“ Er nannte ihr einen schwindelerregend hohen Betrag.
„Jetzt hör aber auf, Lucius, das ist ja schamlos!“
Er lächelte. „Ist es nicht. Etwas ungewöhnlich, das gebe ich zu, aber du bist es wert.“
„Ich weiß nicht, ob mir das gefällt.“
„Ich bezahle dich nicht für Sex, falls du das denkst. Sondern für deinen Zeitaufwand und die Unterbrechung deiner Karriere. Mit dem Geld kannst du Kurse besuchen, um deinen Marktwert zu erhalten oder sogar noch zu verbessern. Oder wenn es dir lieber ist, was ich mir allerdings nicht vorstellen kann, dann kannst du auch zu Hause bleiben und nichts tun. Wenn du das Geld geschickt anlegst, kannst du selbst entscheiden, welche Richtung du deinem weiteren Leben geben willst.“
„Und wenn man dir das Sorgerecht zuspricht? Was heißt das für unsere Ehe?“
„Ich rechne übrigens fest damit, es zu bekommen. Und das bringt uns zu Punkt fünf. Ich brauche die Garantie, dass du mindestens sechs Jahre lang bei mir bleibst. Dann kommt Mickey in die Schule, und wir können neu verhandeln.“
„Sehr gründlich durchdacht!“ Etwas zu gründlich …
„Wäre es dir lieber, wenn ich lüge?“, fragte er irritiert. „Soll ich dir zuliebe alles in buntes Papier mit rosa Schleifchen einwickeln?“
„Natürlich nicht.“ Ja, es waren die rosa Schleifchen der Liebe, die sie wollte. Aber wie dumm war sie, sich das überhaupt zu wünschen? Zu hoffen, dass Lucius sie eines Tages wirklich lieben würde!
Sie atmete tief ein. Nicht um alles in der Welt würde sie es sich nehmen lassen, wenigstens zu versuchen, seine Liebe zu erringen.
„So, wo waren wir?“, fragte er.
„Wir kommen zu Punkt sechs, wenn ich nicht irre.“
Lucius nickte.
„O.k., dann nennen wir den
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