Wenn der Boss von Liebe träumt ... (German Edition)
mit seiner früheren Rückkehr zu überraschen. Während der fünf Tage in New York hatte er nämlich etwas ganz Unglaubliches festgestellt: Er war rettungslos verliebt! In Angie und Mickey.
Die Zuneigung zu dem Kleinen hatte sich während der letzten drei Monate langsam und stetig entwickelt. Der Kleine war ihm ans Herz gewachsen wie ein eigener Sohn.
Mit Angie war es etwas anderes. Die Gefühle für sie hatten ihn wie ein Tornado überrollt, heftig und unentrinnbar … Er hatte begriffen, dass er sie nicht nur für seinen Sohn wollte – und Mickey war so sehr sein Sohn, wie Geoff sein Bruder gewesen war –, sondern für sich selbst. Er wollt sie für immer in seinem Leben haben. Und sobald er sie wiedersah, würde er ihr das sagen.
Blieb nur noch die Frage, wie sie darüber dachte. Würde sie ihre Meinung ändern? Ihrer Ehe eine echte Chance geben? Den Ring als ein wahres Symbol tiefer Verbundenheit betrachten?
In diesem Moment klingelte sein Handy. Es war Pretorius St. John. „Hallo Pretorius. Wie geht’s?“
„Ehrlich gesagt nicht so gut.“
„Tut mir leid, das zu hören. Kann ich irgendwie helfen?“
„Ich fürchte, du bist es, der Hilfe braucht.“ Pretorius seufzte. „Hör zu, es gibt etwas, was du über deine ‚vollkommene‘ Ehefrau unbedingt wissen solltest. Dummerweise betrifft es auch meine frühere Assistentin Jett.“
10. KAPITEL
Angie stand vor dem Spiegel und strich mit zitternden Händen über ihr Brautkleid. Nie im Leben hatte sie etwas Schöneres gesehen. Sie sah darin … einfach atemberaubend aus. Zauberhaft. Wie eine Märchenprinzessin.
Das elfenbeinfarbene Kleid hatte eine hohe Taille im Empirestil und ein mit Swarovskisteinen besetztes Oberteil mit viereckigem Ausschnitt. Dank des fließenden Stoffes konnte sie in dem gerade geschnittenen Rockteil so bequem gehen, dass es sich fast anfühlte wie Schweben. Selbst die Schleppe behinderte die Bewegungen kaum.
Angie hatte einige Frisuren ausprobiert, bis sie ihre Locken zu einem losen Knoten hochsteckte und einige Strähnen das Gesicht einrahmen ließ. So passten die Haare am besten zu den klassischen Linien des Kleides.
„Jetzt fehlt nur noch ein Diadem“, sagte die Stimme eines Mannes hinter ihr.
Sie fuhr herum. „Lucius!“
„Überraschung!“
Warum musste er gerade in diesem Moment heimkommen? Nur eine Viertelstunde später und das Kleid wäre im Schrank sicher verstaut gewesen! „Du sollst mich doch vor der Hochzeit nicht in meinem Brautkleid sehen!“
Er lächelte. „In unserem Fall spielt das, glaube ich, keine Rolle.“ Sein ausgesprochen sanfter Tonfall gefiel ihr nicht. Er machte sie nervös. So klang Lucius „The Devil“ Devlin, bevor er sich gegen seine Konkurrenten durchsetzte …
Auch die Worte selbst gaben ihr zu denken. Spielte es für ihn keine Rolle, weil sie nicht aus Liebe heirateten? Wieso vergaß sie immer wieder, dass es keine echte Hochzeit war? Außerdem würde unter den gegebenen Umständen aus ihrer Ehe wohl kaum noch etwas werden …
Denn an diesem Morgen hatte sie das Ergebnis des DNA-Tests bekommen. Lucius war mit einer Wahrscheinlichkeit von neunundneunzig Komma neun neun Prozent Mickeys Vater. Damit war die Hochzeit zwischen ihnen ausgesprochen unwahrscheinlich geworden.
Noch immer konnte sie sich nicht vorstellen, wie Lisa die ersten Ergebnisse manipuliert hatte. Vielleicht waren nicht einmal die Labormitarbeiter echt gewesen. Oder sie hatte sich das falsche Ergebnis richtig etwas kosten lassen. Möglicherweise war es auch ganz einfach zu einer Verwechslung gekommen. – Jedenfalls war das jetzige Ergebnis Grund genug für Lucius, einen weiteren Test in Auftrag zu geben. Einen, der auch vor Gericht standhielt.
Das hieß … er musste nicht mehr heiraten. Das hieß weiter, dass sie in einem Brautkleid vor ihm stand, das sie nicht brauchte …
Aber noch wusste er von alldem nichts. „Stimmt“, bestätigte sie, ging auf ihn zu und streckte ihm die Arme zur Begrüßung entgegen. „Ich freue mich, dass du früher heimgekommen bist.“
„Wirklich?“, fragte er mit kaum verhohlener Bissigkeit.
Angie erschrak. Mitten im Raum blieb sie stehen und ließ die Arme sinken. Was bedeutete das? „Ich … ich muss mich umziehen“, flüsterte sie. Was ihr auch immer jetzt bevorstand – in einem Brautkleid konnte sie damit noch schlechter umgehen.
„Nein, bleib so.“
Sie erstarrte. „Lucius, was geht hier vor?“
„Sehr gute Frage. Vielleicht kannst du sie selbst
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