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Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt

Titel: Wenn der Tod mit süßen Armen dich umfängt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Lyons
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reichen. Wenn es sein muss, können die Erwachsenen alle über diesen Weg hier nach draußen gelangen, nur die Kinder …«
    »Keine Sorge, Itzel«, versicherte Caitlyn. »Wir werden rechtzeitig mit Hilfe zurück sein.«
    Jake ließ von der Wand ab und überlegte kurz. Irgendetwas stimmte hier nicht. »Sie sagten doch, dass der Tempel teilweise eingestürzt ist, als es das Erdbeben gab. Und dass Sie damals diese Knochen und Kleider gefunden haben. War das hier?«
    »Nein. Am Berghang unterhalb des Tempels.«
    »Haben Sie alles geborgen?«, fragte Caitlyn, während sie sich auf den Weg zurück in die eingestürzte Kammer unter der Kirche machten. »Das könnten wichtige Beweismittel sein.«
    Jake sah sie kopfschüttelnd an, denn das war es nicht, worauf er hinauswollte. Sie kramte in ihrem Rucksack, holte alles hervor, was ihnen auf ihrer Reise nützlich sein konnte, und verstaute die Sachen in den Jackentaschen: Reisepass, ein Messer, das Handy und ihr Portemonnaie. Dann zog sie ihre Kleidungsstücke aus den Plastikbeuteln, in denen sie eingepackt waren.
    Er hatte ganz vergessen, wie penibel sie seit dem gemeinsamen Ausflug nach Toledo letzten Monat auf wasserdichte Aufbewahrung achtete. Dort hatten sie vergeblich im Schneeregen auf ein Taxi gewartet. Seitdem zog er sie jedes Mal, wenn sie für eine Reise packte, mit diesem Tütentick auf. Heute war ihre Vorliebe für wiederverschließbare Plastiktüten jedoch vielleicht ihre Rettung.
    Caitlyn pustete sämtliche Tüten auf, verschloss sie wieder und schuf so ein Kissen um die Waffen herum. Dann nahm sie einen Plastikwäschesack, stopfte die kleineren Beutel allesamt hinein und blies ihn auf wie einen Luftballon. Als sie damit fertig war, hatte sie tatsächlich eine Art Tütenfloß gezaubert. Er schüttelte ungläubig den Kopf. Gott, er liebte ihren Einfallsreichtum.
    »Wir haben die menschlichen Überreste zum Tempel gebracht«, antwortete Itzel. »Zu den anderen. Ich kann Sie dort hinführen. Nachdem wir Maria und meine Leute gerettet haben.«
    Sie hatte immer noch nicht verstanden, welche Gefahr drohte. »Nicht, wenn Alvarado vor uns dort ist«, sagte Jake.
    »Aber er wird doch sicher erst nach Maria suchen?«, fragte Itzel. »Adoptiert oder nicht, er würde seine Tochter doch nicht diesem Mann überlassen! Er wird sie doch sicher retten?«
    Caitlyn und Jake tauschten einen Blick aus, antworteten jedoch nicht.
    Jake fasste sich schließlich ein Herz und klärte sie auf. »Er kann die Beweise für diesen Massenmord nicht einfach rumliegen lassen. Jedenfalls nicht, wenn Carrera wirklich vorhat, die Welt über ihre gemeinsam verübten Verbrechen aufzuklären.«
    Itzel riss die Augen auf. »Sie glauben, dass der Oberst Maria opfern und den Tempel zerstören wird.«
    »Es spielt ohnehin keine Rolle«, sagte Caitlyn. Sie beugte sich vor, steckte die Hosenbeine in die Stiefel und schnürte die Schuhe noch etwas fester zu. »Wir können unsere Zeit nicht damit verschwenden, Hector nachzujagen. Wir müssen Maria retten und Hilfe holen.«
    »Nein. Es geht nicht nur darum, ihn davon abzuhalten, Beweise zu vernichten«, sagte Jake. Beide Frauen sahen ihn verwirrt an. »Wenn er den Tempel in die Luft jagt, werden die Trümmer den Fluss stauen.« Er deutete auf die hohe Wassermarke von der letzten Flut direkt über ihnen.
    Caitlyn folgte seinem Blick, wurde blass und kniff die Lippen zusammen. Dann wandte sie sich zu den in der Grotte versammelten Familien um. Als sie erkannte, dass es keinerlei höher gelegene Stelle gab, auf die sie sich retten könnten, weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen.
    »Die gesamte Höhle wird überflutet werden.« Sie starrte Jake eindringlich an. »Wir müssen ihn aufhalten.«
    Er nickte. »Und Carrera genauso.«
    »Wir haben keine Wahl. Sobald wir draußen sind, müssen wir uns trennen.«
    So wenig ihm die Vorstellung behagte, sie hatte recht. Beides würden sie nicht schaffen, wenn sie zusammenblieben, und da so viele Leben auf dem Spiel standen … Zum Teufel mit allen anderen. Er schnappte sich Caitlyn, zog sie an sich und küsste sie stürmisch, ohne sich auch nur einen Deut darum zu scheren, was irgendjemand davon halten könnte.
    »Ich will dich nicht gehen lassen«, murmelte er.
    Wie hübsch sie aussah, wenn sich diese zarte Röte über ihre Sommersprossen zog und ihre Pupillen sich weiteten. Herrlich, dass er in der Lage war, sie derartig aus der Fassung zu bringen.
    Allerdings währte dieser Zustand nicht lange. Sie umfasste sein Gesicht

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