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Wenn der Wetterhahn kräht

Wenn der Wetterhahn kräht

Titel: Wenn der Wetterhahn kräht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Fichtenwaldsängers zu hören, aber das war auch
schon alles.
    »Sture Mistkerle«, knurrte Olson.
»Denen zeigen wir es. Gib dem Ding Saft, Bert!«
    Peter erstarrte, aber nicht vor Angst.
»Gleich ist es soweit, Swope! Wir sind kurz vor dem Ziel.«
    Cronkite warf Peter einen verwirrten
Blick zu, machte aber erst gar nicht den Versuch zu antworten. Man hätte ihn
ohnehin nicht gehört, denn Chief Olson stellte gerade auf beeindruckende Weise
unter Beweis, daß er ein Naturtalent im Umgang mit Megaphonen war.
    »Raus mit euch, ihr Scheißkerle, ihr
seid umzingelt! Werft die Waffen weg und kommt mit erhobenen Händen raus! Falls
nicht, wird es euch noch verdammt leid tun!«
    Der Wagen fuhr nun. Inzwischen konnten
sie Woeful Ridge genau sehen, sie fuhren gerade die natürliche Brustwehr hoch,
die Peter bei ihrem letzten Besuch aufgefallen war. Der Wagen hatte entweder
Reifen mit Spikes, dachte Peter, oder Ketten wie ein Militärpanzer. Swope hielt
seine Kamera ans Fenster gepreßt, um im richtigen Moment auf den Auslöser
drücken zu können.
    Doch der richtige Moment ließ auf sich
warten. Die Männer vom SEK hockten in Angriffsstellung, doch es gab nichts, das
sie angreifen konnten. Kein einziger Überlebenskämpfer ließ sich blicken.
    »Die verstecken sich, die verdammten
Schisser«, zischte Olson. Er brüllte erneut in sein Mikrofon. »Kommt endlich
raus, ihr gottverdammten feigen Schweine, sonst machen wir euch Beine!«
    Endlose Sekunden verstrichen, doch nichts
passierte.
    »Jetzt reicht’s mir aber! Seid ihr
soweit. SEK? Holt sie euch! Seid ihr soweit, Bürgerwehr? Feuer eins!«
    Unter wildem Geheul stürmten die Männer
vom SEK los. Von allen Seiten waren Schüsse zu hören. Als Olson sich umdrehte,
grinste er wie ein Honigkuchenpferd.
    »Kein Grund zur Aufregung, Professor.
Eins bedeutet, daß sie in die Luft schießen.«
    »Vielen Dank für die Aufklärung«,
antwortete Peter höflich. »Der — eh — Feind zeigt wenig Reaktionen.«
    »Die werden schon noch Reaktionen
zeigen, da machen Sie sich man keine Sorgen. Denen bleibt gar nichts anderes
übrig.«
    Olson dröhnte noch einige weitere Sätze
ins Megaphon, die ein prüder Drucker als einen ganzen Absatz von Pünktchen
wiedergegeben hätte. Doch es regte sich immer noch nichts. Nach einer Weile
begann das SEK auf den Wagen zuzumarschieren. Wutschnaubend riß Olson die Tür
auf und streckte den Kopf heraus.
    »Was zum Teufel ist los mit euch
Hosenscheißern? Warum kommt ihr wieder zurück?«
    »Wir können niemanden finden«, winselte
der Leiter des SEK. »Weit und breit nichts zu sehen.«
    »Seid ihr bescheuert? Schickt mir mal
den Captain der Bürgerwehr!«
    »Die können auch niemanden finden. Ich
habe ihn schon gefragt.«
    Olson fuhr auf seinem Sitz herum und
starrte die beiden Männer auf dem Rücksitz wutentbrannt an. »Swope, sind Sie
sicher, daß wir an der richtigen Stelle sind?«
    »Natürlich bin ich sicher!
Menschenskind, es gibt doch schließlich nur ein Woeful Ridge hier! Wir haben
zuerst auch nichts gesehen, bis der Kerl uns in dem Knarrenlager erwischt hat.
Danach kamen sie von allen Seiten angeschwärmt und haben meinen Dienstwagen
zertrümmert. Ich habe Ihnen doch alles haarklein erzählt. Die müssen ein
unterirdisches Versteck oder so was haben.«
    »Ja, oder so was.« Olson war
stinksauer. »Na dann los, ihr zwei Helden. Führt mich zu eurem verdammten
Knarrenlager, aber pronto, wenn ich bitten darf.«
    »Sie meinen, so wie wir sind?«
stammelte Cronkite. »Ohne Schutzkleidung oder so?«
    »Ohne Schutzkleidung oder so«, äffte
ihn der Polizeichef nach. »Okay, Munch, gib Kleinbubi hier deine
Kampfausrüstung. Aber du mußt ihm die Knöpfe zumachen und die süßen kleinen
Schuhriemen für ihn zubinden, er ist nämlich noch nicht groß genug, um es
selbst zu machen. Vielleicht möchten Sie ja vorher noch schnell nach Hause
laufen und sich Ihren Teddybär zur Verstärkung holen, Swope. Jetzt mach schon,
du jämmerliche kleine Qualle, wir haben nicht den ganzen Nachmittag Zeit.
Teufel noch mal, wenn ich keine Angst habe, braucht ihr auch keine zu haben,
oder? Bringen wir die verdammte Farce hinter uns.«
    »Hervorragende Idee«, sagte Peter. »Ich
werde Sie gern begleiten, Chief Olson, sobald Ihr Fahrer die Freundlichkeit
besitzt, den Knopf zu drücken, der diese vermaledeite Tür öffnet. Ah, vielen
Dank. Sind Sie soweit, Swope?«
    »Klar, Professor, von mir aus kann’s
losgehen.«
    Cronkite verschmähte die
Schutzkleidung, die der

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