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Wenn der Wetterhahn kräht

Wenn der Wetterhahn kräht

Titel: Wenn der Wetterhahn kräht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Wagen demoliert wurde, als Sie das letzte Mal hier waren, stimmt’s?«
    »Ich habe gesagt, daß wir gesehen
haben, wie die Männer gerade dabei waren, den Wagen zu demolieren«, verbesserte
Cronkite. »Sie hatten die Türen abgerissen, haben die Fenster mit Schlagstöcken
eingeschlagen und das Dach und die Kotflügel verbeult. Der Kofferraum war
aufgerissen, die Haube war los, die Kühlerhaube haben sie auch aufgebrochen. Sie
waren gerade dabei, die Drähte rauszureißen.«
    »Ach ja? Was Sie nicht sagen!« Olson
stieß den jungen Reporter vorwärts. »Na dann sehen Sie sich das da vorne mal
ganz genau an!«
    Vor ihnen stand ein grüner 1974er
Plymouth Sedan, nicht gerade in Bestzustand, aber mit intakten Türen und
Fenstern, unverbeulter Karosserie, die Kofferraumhaube war unbeschädigt und die
Kühlerhaube ordnungsgemäß geschlossen. Die Aufschrift Gemeinde- und
Sprengel-Anzeiger für Balaclava auf Türen und dem Kofferraum war deutlich
lesbar.
    »Das ist nicht mein Wagen!« rief
Cronkite. »Das ist völlig unmöglich!«
    »Ach ja? Haben Sie vielleicht zufällig
Schlüssel und Papiere bei sich?«
    »Allerdings. Sie können es gern selbst
probieren.«
    »Was ich auch verdammt noch mal tun
werde.« Der Polizeichef nahm die Schlüssel, die Cronkite ihm zuwarf und
überreichte sie dem Leiter des SEK. »Hier, Munch, probieren Sie mal. Sie haben
ja gehört, was er gesagt hat. Seien Sie vorsichtig, es könnten ein paar Stangen
Dynamit an der Zündung hängen.«
    »Klar, Chief, und auf dem Fahrersitz
lauem wahrscheinlich zwei ausgehungerte Alligatoren.«
    Brüllend vor Lachen eilten die Männer
zum Wagen. Peter und Cronkite folgten ihnen. Inzwischen war Peter absolut
sicher, daß sowohl die Nummernschilder als auch die Seriennummer richtig waren,
was sich auch als zutreffend herausstellte. Er wußte auch, daß der Schlüssel
passen würde, was ebenfalls zutraf. Als Cronkite immer noch darauf bestand, daß
dies unmöglich sein Dienstwagen sein könne, drückte Peter seinen Arm.
    »Am besten, Sie lassen die Sache auf
sich beruhen, Swope. Scheint ganz so, als habe Olson hier einen eindeutigen
Beweis in der Hand.«
    »Aber sehen Sie denn nicht?«
    »Selbstverständlich sehe ich. Sehen Sie
denn nicht?«
    Swope starrte Peter einen Augenblick
lang entgeistert an. Dann begann er merkwürdigerweise zu grinsen. »Ach so, das
meinen Sie! Und ob ich das sehe! Aber was machen wir jetzt?«
    »Hmja, da Polizeichef Olson so
freundlich war, uns einzuladen, mit ihm herzufahren, denke ich, es wäre
vielleicht angebracht, daß ich mich revanchiere und ihn einlade, mit mir nach
Balaclava Junction zurückzufahren. Sie können uns in Ihrem — eh — Dienstwagen
folgen, Swope.«
    »Warum zum Teufel sollte ich wohl mit
Ihnen zurückfahren wollen?« knurrte Olson.
    Peter schaute sich vorsichtig um, als wolle
er sichergehen, daß die Männer vom SEK außer Hörweite waren. »Ich dachte nur,
wir könnten uns auf der Heimfahrt vielleicht ein wenig über ein paar gemeinsame
Bekannte unterhalten.«
    »Beispielsweise?«
    »Roland Childe und seine vier Trolle
beispielsweise. Ich vermute, Sie haben heute noch keinen Blick in die Zeitung
geworfen.«
     
     

Kapitel
21
     
     
     
     
     
     
    I ch warne Sie, Shandy, noch mal locken
Sie mich nicht in eine Falle.«
    Die Tatsache, daß Olson bereits auf dem
Beifahrersitz in Shandys Wagen saß, reichte Peter als Bestätigung, daß Olson
schon längst in der Falle saß. Er sagte daher nur: »Lesen Sie doch selbst.«
    Peter reichte Olson den Sprengel-Anzeyger, der auf dem Rücksitz gelegen hatte. Nachdem er einen Blick auf die Schlagzeilen
geworfen hatte, sah Olson einem Menschen, den gerade der Blitz getroffen hat,
ziemlich ähnlich. Er las den Artikel kommentarlos zu Ende, doch sein Gesicht
war puterrot, als er fertig war.
    »Was soll der Quatsch? Schon wieder
eins von diesen Joumalistenmärchen? Die haben doch bestimmt keine Beweise in
der Hand, oder?«
    »Nur wenn Sie die Aussagen von drei
Augenzeugen, von denen zwei beinahe umgebracht worden wären, sowie die
Tatsache, daß die Bande die gestohlenen Wetterfahnen bei sich hatte, als sie
das Boot in ihre Gewalt brachte, für irrelevant halten. Vielleicht interessiert
Sie auch, daß die Männer sich Zyanidkapseln in den Mund steckten, als man sie
verhören wollte, mit Ausnahme von Roland Childe allerdings. Seine Kapsel
entpuppte sich als Zitronenbonbon.«
    »Das ist doch wirklich — «, Olson konnte
sich gerade noch beherrschen und mußte noch einmal

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