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Wenn die Demokratie zusammenbricht

Titel: Wenn die Demokratie zusammenbricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Karsten , Karel Beckman
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immer erfolgreich.« Da in einer Demokratie die Menschen ermutigt werden, sich wie Schmarotzer zu benehmen, und die Politiker sich mehr wie Pächter als wie Grundbesitzer verhalten, da sie nur auf Zeit im Amt sind, sollte dieses Ergebnis niemanden überraschen. Jemand, der etwas mietet oder leiht hat weit weniger Anreiz, vorsichtig damit umzugehen und langfristig zu denken als ein Eigentümer.

Warum es immer schlimmer wird
    Theoretisch könnten die Menschen für ein anderes, weniger bürokratisches und weniger verschwenderisches System stimmen. Praktisch ist es nicht wahrscheinlich, dass dies geschieht, da es zu viele Menschen gibt, die ein begründetes Interesse am Erhalt des Systems erlangt haben. Und wenn der Staat langsam anwächst, wächst diese Gruppe mit ihm. Und wie der große österreichische Ökonom Ludwig von Mises dargelegt hat, wird sich insbesondere die Bürokratie gegen jede Art von Veränderung mit Zähnen und Klauen wehren. »Der Bürokrat ist nicht nur ein Angestellter des Staates«, schrieb Mises. »Unter einer demokratischen Verfassung ist er gleichzeitig Wähler und als solcher ein Teil des Souveräns, seines Arbeitgebers. Er befindet sich in einer eigenartigen Situation: Er ist sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. Und sein finanzielles Interesse als Arbeitnehmer überragt sein Interesse als Arbeitgeber, da er viel mehr öffentliche Gelder erhält, als er selber beisteuert. Dieses doppelte Verhältnis wird umso bedeutender, je mehr Menschen sich auf der Gehaltsliste des Staates befinden. Der Bürokrat als Wähler ist mehr auf eine Lohnerhöhung aus als darauf, den Haushalt ausgeglichen zu erhalten. Sein Hauptanliegen ist es, die Gehaltszahlungen aufzublähen.«
    Regierungen geben das Geld von jemand anderem für jemand anderen aus. Daher haben Sie keinen Grund, auf Qualität oder Kosten zu achten.
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    Der Ökonom Milton Friedman unterschied zwischen vier Arten von Geldausgeben. Die erste ist, wenn Sie Ihr Geld für sich selbst ausgeben. Sie haben einen Anreiz, auf Qualität zu achten und mit den Ausgaben effizient zu sein. So wird Geld im Allgemeinen im privaten Bereich ausgegeben. Die zweite Art ist das Geldausgeben für jemand anderen, zum Beispiel, wenn Sie jemanden zum Essen einladen. Sie achten sicher auf den ausgegebenen Betrag, sind aber weniger an der Qualität interessiert. Die dritte Art ist, wenn Sie das Geld von jemand anderem für sich selbst ausgeben, wenn Sie also auf Firmenkosten essen gehen. Sie werden einen geringen Anreiz verspüren, sparsam zu sein, aber Sie werden bestrebt sein, das richtige Essen auszuwählen. Die vierte Art ist, das Geld von jemand anderem für jemand anderen auszugeben. Dann haben Sie keinen Grund, auf Qualität oder Kosten zu achten. Auf diese Art gibt im Allgemeinen die Regierung Ihr Steuergeld aus.
    Politiker werden für die Maßnahmen, die sie getroffen haben, selten verantwortlich gemacht, und das erweist sich auf lange Sicht als schädlich. Sie werden geehrt für ihre guten Absichten und die anfänglich positiven Ergebnisse ihrer Programme. Die auf lange Sicht negativen Folgen (zum Beispiel Schulden, die zurückgezahlt werden müssen) werden ihre Nachfolger zu verantworten haben. Umgekehrt haben Politiker einen geringen Anreiz, an Programmen zu arbeiten, die zu Ergebnissen führen, nachdem sie außer Amtes sind, weil diese zukünftigen Führern angerechnet werden.
    Somit geben demokratische Regierungen unweigerlich mehr Geld aus, als sie einnehmen. Sie lösen dieses Problem durch Steuererhöhungen, oder noch besser – da Steuern dazu tendieren, von den Leuten, die sie bezahlen müssen, übelgenommen zu werden – durch das Leihen oder einfach das Drucken von Geld. (Man beachte, dass sie dazu neigen, das Geld von bevorzugten Banken zu leihen, denen dann von der Regierung ausgeholfen wird, wenn sie sich zu sehr verschulden.) Selten kürzen sie ihren eigenen Haushalt. Wenn sie von »Einschränkungen« sprechen, meinen sie gewöhnlich ein langsameres Wachstum der Ausgaben.
    Gelddrucken führt natürlich zu Inflation, was eine stetige Abnahme des Werts der Ersparnisse der Menschen bedeutet. Geld zu leihen verursacht einen Anstieg der Staatsschulden und führt zu Zinszahlungen kommender Generationen. Gegenwärtig sind die öffentlichen Schulden fast aller Demokratien auf der Welt so hoch geworden, dass es

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