Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wenn die Dunkelheit kommt

Wenn die Dunkelheit kommt

Titel: Wenn die Dunkelheit kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
Vom Netzwerk:
Gott einer der uralten, afrikanischen Religionen, oder der Geist eines Toten, der vor langer Zeit in die Hölle verbannt worden war. Es war nicht mit Sicherheit festzustellen, wer es war, und Lavelle hatte nicht die Macht, ihn zur Preisgabe" seines Namens zu zwingen. Wer immer es sein mochte, er würde ihm seine Fragen beantworten können.
    »Ich warte.«
    »Du weißt, womit ich mich hier beschäftige?«
    »Ich weisss esssss.«
    »Die Angelegenheit, die die Carramazza-Familie betrifft.«
    »Ich weisss essss.«
    Wenn Gott den Schlangen die Gabe der Sprache verlie hen hätte, dann hätte es so geklungen. »Du kennst den Kriminalbeamten, diesen Dawson?«
    »Ja.«
    »Wird er seine Vorgesetzten bitten, ihn von dem Fall ab zulösen?«
    »Niemalsss!«
    »Wird er weiter Nachforschungen über Voodoo anstel len?«
    »Dasss wird er.«
    »Ich habe ihn gewarnt.«
    »Er wird nicht aufhören.« In der Küche war es bitterkalt geworden, obwohl die
    Zentralheizung noch lief und heiße Luft aus den Heizkör pern spuckte. Die Luft schien dick und ölig zu sein. »Was kann ich tun, um Dawson in Schach zu halten?«
    »Du weissst esss!«
    »Sag es mir.«
    »Du weissst esss.« Lavelle leckte sich die Lippen, räusperte sich. »Du weissst esss.« Lavelle sagte: »Soll ich seine Kinder jetzt ermorden las sen, heute abend, ohne weiteren Aufschub?«

5
    Rebecca öffnete die Tür. Sie sagte: »Ich dachte mir irgendwie, daß du es bist.« Er stand fröstelnd auf dem Treppenabsatz. »Da draußen tobt ein richtiger Blizzard.« Sie trug einen weichen blauen Morgenrock und Haus
    schuhe. Ihr Haar war honiggelb. Sie sah großartig aus. Sie sagte kein Wort. Sie sah ihn nur an.
    Schließlich meinte er: »Wirklich, der Sturm des Jahrhunderts. Vielleicht sogar der Anfang einer neuen Eiszeit. Das Ende der Welt. Ich habe mir überlegt, mit wem ich am liebsten Zusammensein würde, wenn das wirklich das Ende der Welt wäre...«
    Fast hätte sie ihn angelächelt.
    Er fragte: »Kann ich reinkommen? Ich habe meine Stiefel schon ausgezogen, siehst du? Ich werde keine Spuren auf deinem Teppich hinterlassen. Und ich habe sehr guteManieren. Ich rülpse nie in der Öffentlichkeit und kratze mich auch nicht am Hintern - jedenfalls nicht mit Absicht.«
    Sie gab den Weg frei.
    Er trat ein.
    Sie schloß die Tür und sagte: »Ich wollte gerade etwas zu essen machen. Hast du Hunger?«
    »Was gibt es denn?«
    »Hereingeschneite Gäste dürfen nicht wählerisch sein.«
    Sie gingen in die Küche, und er hängte seinen Mantel über eine Stuhllehne.
    Sie sagte: »Roastbeef-Sandwiches und Suppe.«
    »Gute Idee.«
    »Du schneidest das Roastbeef auf.«
    »Sicher.«
    »Es liegt im Kühlschrank, in Plastikfolie. Im zweiten Fach, glaube ich. Paß auf!«
    »Warum? Ist es lebendig?«
    »Der Kühlschrank ist ziemlich vollgepackt. Wenn du die Sachen nicht vorsichtig rausnimmst, fällt dir wahrscheinlich alles entgegen.
    Er öffnete den Kühlschrank. Da drinnen herrschte tatsächlich ein Chaos, während ihre Wohnung bis in den letzten Winkel sauber, ordentlich und von fast spartanischer Schlichtheit war.
    Er fand das Roastbeef hinter einem Glas mit eingelegten Eiern, auf einem Apfelkuchen in der Backform, unter einem Paket Schweizer Käse, eingekeilt zwischen zwei Pfannen mit Resten auf der einen Seite und einem Krug mit Mixed Pickles und einer übriggebliebenen Hühnerbrust auf der anderen, vor drei Gläsern Marmelade.
    Eine Zeitlang arbeiteten sie schweigend.
    Er hatte geglaubt, wenn er sie einmal zu fassen bekam, würde es nicht schwer sein, über das zu reden, was letzte Nacht zwischen ihnen geschehen war. Aber jetzt war er verlegen. Er wußte nicht, wie er anfangen, was er als erstes sagen wollte. Alles, was ihm einfiel, fand er entweder abgedroschen, oder es war zu abrupt oder einfach blöd.
    Das Schweigen dehnte sich.
    Sie legte Sets, Geschirr und Besteck auf den Tisch.
    Er schnitt erst das Rindfleisch und dann eine große Tomate in Scheiben. Sie öffnete zwei Dosen Suppe. Er wandte sich zu Rebecca, um sie zu fragen, wie sie ihr  Sandwich haben wollte.
    Sie stand mit dem Rücken zu ihm am Herd und rührte die Suppe im Topf um. Ihr Haar schimmerte golden auf dem dunkelblauen Morgenrock.
    Jack überlief ein Schauer des Begehrens. Er konstatierte voll Staunen, wieviel anders sie jetzt war, im Vergleich zu vor nur einer Stunde im Büro, als er sie zuletzt gesehen hatte. Nicht mehr die Eisjungfrau. Nicht mehr die Wikingerin.
    Ehe er sich selbst bewußt wurde, was er tat, trat er von

Weitere Kostenlose Bücher