Wenn die Eltern alt werden
Anlieferung: Wird frei Haus geliefert? Wie steht es um Lieferfristen und Mängelbeseitigung?
Bis zu einem Höchstbetrag von 31 Euro monatlich rechnen die Pflegekassen direkt mit den Sanitätshäusern oder Lieferanten ab. Alles, was darüber hinausgeht, wird Ihnen in Rechnung gestellt. Natürlich kann es sein, dass Sie eigene Quellen auftun. Sie können also durchaus selber Lieferanten finden, die Ihnen einen besseren Preis bieten. Das kann auch Ihre Drogerie am Ort sein. In diesem Fall müssen Sie aber den kompletten Betrag vorstrecken. Gegen Vorlage der Rechnung erstattet die Pflegekasse Ihnen 31 Euro. Meist ist es auch unkompliziert, auf ein Mal eine größere Menge zu kaufen, um Rabatte zu erhalten. Die Pflegekasse erstattet dann pro Monat des Versorgungszeitraums 31 Euro.
Finanzierungshilfen
Bei großen und teuren Anschaffungsvorhaben wie einem Treppenlift sollte man auch staatliche Finanzierungshilfen ausloten. Wie zum Beispiel bei der KfW, der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Mit dem Programm »Altersgerecht Umbauen« fördert die Bank Projekte, die Pflegebedürftigen helfen sollen, in ihren eigenen vier Wänden weiter zu leben. Die KfW gewährt sowohl Haus- oder Wohnungseigentümern als auch Mietern Kredite bis zu 50 000 Euro, die maximale Kreditlaufzeit beträgt 30 Jahre. Die Abwicklung des Kredits läuft über Ihre Hausbank.
Sind Sie oder Ihr Angehöriger pflegebedürftig aufgrund eines Berufsunfalls und könnte die Berufsfähigkeit durch einen Treppenlift oder einen Umbau anderer Art aufrechtzuerhalten sein, sollten Sie die Berufsgenossenschaft auf die Möglichkeit einer Finanzierung ansprechen.
Erkundigen Sie sich in jedem Fall vor einem solchen Vorhaben genau bei einem für derartige Projekte zuständigen Mitarbeiter. Den Antrag auf Zuschüsse oder Kostenübernahme müssen Sie jeweils immer vorab stellen. Im Nachhinein übernimmt keine der genannten Stellen die Kosten oder zahlt Ihnen Geld zurück.
Pflegesachleistungen
Pflegestützpunkt
Sie pflegen Ihre Mutter in ihrer Wohnung, doch die Belastung wird einfach zu groß. Bestimmte Hilfestellungen können Sie mangels Kraft nicht mehr leisten oder aber Sie können nicht so oft bei ihr sein, wie es für eine sorgsame Pflege nötig wäre. In diesem Fall können Sie sogenannte Pflegesachleistungen beantragen. Hinter dem sperrigen Wort verbirgt sichschlicht, dass Sie die Hilfe professioneller Pflegedienste in Anspruch nehmen oder eine Pflegekraft einstellen. Das können Sie in Kombination mit der eigenen Pflege tun oder aber ausschließlich. Sie haben einen Anspruch auf eine ausführliche Beratung bei Ihrer Pflegekasse. Sie sollte Sie darüber beraten, welche Leistungsangebote es in Ihrem Wohnort gibt, wer Pflegedienste anbietet und wo Sie Hilfsmittel erhalten können. In einigen Regionen gibt es sogenannte Pflegestützpunkte, die alle Leistungsangebote aller Anbieter und Träger kurativer, präventiver, rehabilitativer, medizinischer und sozialer Leistungen und Maßnahmen zusammenführen. Auch über ehrenamtlich tätige Einzelpersonen oder Organisationen sowie kirchliche Einrichtungen sollte der Pflegestützpunkt Sie informieren. Derzeit gibt es diese Pflegestützpunkte flächendeckend nur in Rheinland-Pfalz. Fragen Sie Ihre Pflegekasse, wo der nächste Pflegestützpunkt ist.
An Pflegesachleistungen leistet die Pflegekasse folgende Beträge
ab dem 1. 1. 2012 monatlich bis zu:
Pflegestufe I: 450 Euro
Pflegestufe II: 1100 Euro
Pflegestufe III: 1550 Euro In besonderen Härtefällen bis zu 1918 Euro.
Ambulante Pflegedienste
Sie haben sich entschieden: Sie möchten zusätzlich zu Ihrer eigenen Pflegetätigkeit die Unterstützung eines Pflegedienstes in Anspruch nehmen oder den Dienst komplett mit der Pflege Ihres Angehörigen beauftragen. Vielleicht wohnen Sie für eine regelmäßige dauerhafte Pflegetätigkeit einfach zu weit weg oder Sie können Ihre Arbeitsstelle nicht oft und lange genug verlassen. Auf jeden Fall stehen Sie nun vor der Frage, wie Sie den besten Pflegedienst oder die beste Fachkraft für Ihren Angehörigen finden.
Ihre Pflegekasse wird Ihnen sicher eine Liste aller Pflegedienste in Ihrer Region aushändigen können und wird Ihnen auch beratend zur Seite stehen. Den besten Pflegedienst findet man übrigens am ehesten über Mundpropaganda. Wer gut pflegt – das spricht sich herum.
Der Preis allein entscheidet sicher nicht über die Qualität. Wichtiger ist das Personal. Hat der Dienst einen festen Personalstamm? Kontinuität spricht nicht
Weitere Kostenlose Bücher