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Wenn die Eltern alt werden

Wenn die Eltern alt werden

Titel: Wenn die Eltern alt werden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Dietrich
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Wartezeit gilt bereits als erfüllt, wenn der Tod des Ehegatten wegen eines Arbeitsunfalls oder während des Wehr- oder Zivildienstes eingetreten ist. Für Berufsanfänger gilt die Wartezeit ebenfalls als erfüllt. Als Berufsanfänger in diesem Sinne gelten alle Versicherten, die innerhalb der ersten sechs Jahre nach Ende der Ausbildung gestorben sind und innerhalb der letzten zwei Jahren ein Jahr Pflichtbeiträge geleistet haben.
    Unterschieden wird zwischen der »großen« und der »kleinen« Witwenrente. Die große Witwenrente gibt es, wenn
der Rentenempfänger das 45. Lebensjahr vollendet hat,
ein waisenrentenberechtigtes Kind unter 18 Jahren erzogen wird,
für ein behindertes Kind gesorgt werden muss oder
die Witwe/der Witwer vermindert erwerbsfähig ist.
    Die große Witwenrente beträgt nach dem alten Hinterbliebenenrecht (siehe unten) 60 Prozent der Rente wegen voller Erwerbsminderung des verstorbenen Ehegatten. Wer die oben genannten Voraussetzungen nicht erfüllt, hat aber immer noch Anspruch auf die »kleine Witwenrente«. Hier gibt es 25 Prozent der Rente wegen voller Erwerbsminderung des verstorbenen Ehegatten. Sie fallen unter das alte Hinterbliebenenrecht, wenn Sievor dem 1. Januar 2002 geheiratet haben und der ältere Partner von Ihnen am 1. Januar 2002 bereits 40 Jahre alt war oder wenn Ihr Ehepartner vor dem 1. Januar 2002 verstorben ist.
Neues Hinterbliebenenrecht
    2002 wurde ein neues Hinterbliebenenrecht eingeführt, das diejenigen Eheleute betrifft, die 1962 oder danach geboren sind und ab 2002 verheiratet sind. Hier wird zusätzlich verlangt, dass die Ehe mindestens ein Jahr bestanden haben muss. Die kleine Witwenrente wird auf zwei Jahre befristet, die große Witwenrente beträgt nur noch 55 statt 60 Prozent. Zum Ausgleich wird ein Zuschlag wegen Kindererziehung geleistet. Außerdem kann ein sogenanntes Rentensplitting durchgeführt werden, das zum Ausschluss der Witwenrente führen kann. Ab 2012 wird die für die große Witwenrente maßgebliche Altersgrenze des Rentenempfängers von 45 Jahren schrittweise bis zum Jahr 2029 auf 47 Jahre angehoben.
Private Rentenversicherung
    Die WISO-Redaktion erreichten in den letzten Jahren immer wieder Briefe von Zuschauern mit nur einem Thema: Protest gegen immer weniger Monatsrente aus der abgeschlossenen privaten Rentenversicherung! Tenor: Damals hatte der Vertreter doch ganz andere Höhen versprochen und zunächst kamen sie ja auch! Schmerzlich, aber ganz legal! Denn die Privatrente besteht gewöhnlich aus einem garantierten Anteil und einem nicht garantierten aus der Überschussbeteiligung. Und eben dieser wurde nicht selten um 20 Prozent oder im Extremfall sogar ganz gekürzt.
    Wer dennoch sicher ist, dass er übervorteilt wurde, sollte zu einem Fachanwalt gehen und die Berechnung überprüfen lassen. Der Vorgang zeigt überdeutlich, dass man vollmundigen Vertreterversprechungen gerade bei Versicherungen mit gesundem Misstrauen begegnen sollte.
    Eine private Rentenversicherung ist ein reiner Sparvorgang beziehungsweise eine einmalige Kapitalanlage, an deren Ende die Auszahlung der »Versicherungssumme« plus einer möglichen Überschussbeteiligung steht. Das kann als monatliche Rente erfolgen oder – falls ein Kapitalwahlrecht vereinbart wurde – auch als Einmalzahlung.
    Die private Rentenversicherung kann man auch – wenn sofort oder zu einem vereinbarten Zeitpunkt eine monatliche Rente gezahlt wird – alsWette auf ein langes Leben ansehen. Denn je länger Sie leben, desto länger kassieren Sie. Bei frühem Tod dagegen haben Sie möglicherweise viel Geld ohne Gegenleistung eingezahlt.
Beitragsrückgewähr und Garantiezeit
    Immerhin ist bei den meisten Unternehmen die sogenannte Beitragsrückgewähr üblich: Bei Tod vor Vertragsende werden die bis dahin eingezahlten Beiträge plus eventueller Überschüsse an die Erben ausgezahlt, bei Kündigung immerhin noch ein Teil. Erkundigen Sie sich, ob die Beitragsrückgewähr Vertragsbestandteil ist! Wer nichts hinterlassen will und dies dem Unternehmen mitteilt, bekommt im Gegenzug von der Gesellschaft üblicherweise eine höhere Rente ausgezahlt (Vertrag ohne Beitragsrückgewähr).
    Für die Zeit der Rentenzahlung gibt es meist eine Garantiezeit, beispielsweise fünf oder zehn Jahre. Das heißt, für eine Reihe von Jahren wird die Rente in jedem Fall gezahlt. Ist der Rentenempfänger vorher verstorben, geht die garantierte Rente an die Erben. Allerdings kann der Kunde auf diese Garantiezeit auch

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