Wenn die Eltern alt werden
verknüpft, was die Sache meist zu teuer werden lässt. Besser ist es, nur das Risiko, zum Pflegefall zu werden, zu versichern. Den eingesparten Rest legt man besser selbst an.
Im Gegensatz zur zuvor genannten Pflegerentenversicherung fällt bei der selbstständigen Pflegerentenversicherung der Ansparvorgang weg und sie ist darum billiger. Sie zahlt eine festgelegte Rente bei Pflegebedürftigkeit – in voller Höhe allerdings erst ab Pflegestufe III. Nach Meinung des Bundes der Versicherten ist aber auch diese Lösung zu teuer.
Pflegekostenversicherung
Die Pflegekostenversicherung übernimmt, wie schon der Name sagt, Pflegekosten, die von der Pflegekasse nicht übernommen werden. Diese Kosten müssen Sie mit Rechnungen nachweisen. Aber nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz und/oder Höchstbetrag. Vorteil: Damit ist die Erstattung unabhängig von Preissteigerungen. Beispiel: Die Kosten eines Heimplatzes für Ihren Vater betragen in der Pflegestufe II etwa 3000 Euro. Von der Pflegekasse werden für vollstationäre Pflege 1279 Euro gezahlt. Ihr Vater hat eine Pflegekostenversicherung mit 100 Prozent Auszahlung abgeschlossen. Damit würde sie ebenfalls 1279 Euro zahlen, macht zusammen 2558 Euro. Die Differenz, nämlich 442 Euro, müssten Sie selbst tragen. Gegen höhere Beiträge sind auch Versicherungen, die 150 oder 200 Prozent der Pflegekassensätze zahlen, abschließbar.
Pflegetagegeldversicherung
Die Pflegetagegeldversicherung zahlt einen vereinbarten Tagessatz, unabhängig von den tatsächlich entstandenen Kosten. Das hört sich einfach an, doch die Bedingungen der einzelnen Versicherer sind unterschiedlich.Der volle Tagessatz wird erst ab Pflegestufe III gezahlt, in den Stufen I und II sind es Teilbeträge. In Pflegestufe I sollten es schon 30 Prozent sein, in Pflegestufe II 60 Prozent. Die werden jedoch von manchen Anbietern auf den vollen Satz aufgestockt, wenn Heimpflege erforderlich ist. Einige Versicherer binden die Zahlungen an den Einsatz von Pflegepersonal, andere zahlen auch, wenn man selbst zu Hause pflegt. Es lohnt sich also, das Kleingedruckte zu lesen! Denken Sie bei den Pflegetagegeldtarifen daran, dass die Kosten im Laufe der Jahre steigen werden. Hier könnte eine Dynamik, welche die Inflation berücksichtigt, ausnahmsweise einmal sinnvoll sein.
Was eine Pflegetagegeldversicherung kostet
Für eine Leistung von 50 Euro pro Tag in Pflegestufe III muss ein 65-jähriger Mann im Schnitt 100 Euro im Monat zahlen, eine 65-jährige Frau etwa 125 Euro. Wer früher einsteigt, zahlt weniger. Allerdings: Man sollte sicher sein, dass man die Beiträge auch über einen langen Zeitraum zahlen kann. Wer die Beiträge nicht mehr zahlen kann und vorzeitig aussteigt, hat umsonst gezahlt!
Das unabhängige Analysehaus Morgen & Morgen hat im April 2012 Pflegetagegeldversicherungen daraufhin untersucht, ob bei Demenz gezahlt wird. Ergebnis: Mehr als Hälfte der Anbieter (59 Prozent) leistet nicht. Und auch wenn geleistet werde, sei das zu wenig, so die Analysten. Am besten schnitt hier noch die Deutsche Familienversicherung ab. Besser sei es, bei den Pflegerentenanbietern mit Leistungen bei Demenz bestellt. Allerdings seien diese teurer.
Jeder zweite Deutsche fürchtet, später einmal pflegebedürftig zu werden. Also hat jeder Zweite eine Zusatzversicherung? Weit gefehlt: Nicht einmal 2 Prozent haben für diesen Fall privat vorgesorgt. Wenn man vorsorgen will, sollte man nicht zu lange mit dem Abschluss warten, denn es wird eine Gesundheitsprüfung verlangt. Zudem gibt es meist eine Wartezeit von drei Jahren, bis gezahlt wird.
Außerdem werden mit zunehmendem Alter die Zusatzversicherungen teurer, egal wie der Tarif ausgestaltet ist. Oder man wird gar nicht mehr angenommen, weil man zu alt ist.
An eine Pflegezusatzversicherung sollte man aber erst denken, wenn wichtige Versicherungen wie Privathaftpflicht oder auch eine Unfallversicherung unter Dach und Fach sind.
Zahnzusatzversicherung
Seit 2005 bekommen gesetzlich Versicherte nur noch einen festen Zuschuss für Zahnersatz. Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach den Kosten, die für medizinisch notwendige Maßnahmen anfallen würden, egal was der Patient oder der Zahnarzt gerne hätte. Wer also statt der billigen Brücke lieber ein teures Implantat möchte, muss selbst tief in die Tasche greifen und zuzahlen.
Auch wenn der Patient keine Extras will, muss er sich mit 35 bis 50 Prozent an den Kosten beteiligen, je nachdem, wie oft er in den zehn Jahren
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