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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Vater?«
    Die Frage schockierte den Mann sichtlich. Die Verwirrung war nicht nur deutlich in seinem Gesichtsausdruck zu erkennen, sondern auch in seiner Stimme zu hören, die für einen so kranken Mann überraschend kräftig klang. »Warum sollte ich meinen Erben umbringen?«
    Jetzt war Devin schockiert, aber er erholte sich schnell. »Du bist wohl völlig verrückt geworden! Deinen Erben? Obwohl du mich nicht einmal kennst, mich auch nie kennenlernen wolltest?«
    »Du irrst dich. Ich ließ dich dein ganzes Leben lang beobachten. Ich habe sogar dein Internat aufgesucht und mit den Lehrern gesprochen, dich von Weitem im Auge behalten. Du hast mich schon immer fasziniert. Du bist sehr mutig.«
    »Lügner!«, schoss Devin hervor. »Du hättest dich doch zu erkennen gegeben, wenn das so wäre!«
    »Nein, der Zeitpunkt dafür war schon lange verstrichen. Ich habe mich früh entschlossen. Ich wollte nicht, dass du erfährst, was für ein Mann dich gezeugt hat. Ich verstehe auch, dass deine Mutter es nicht wollte. Aber wie hast du es jetzt erfahren, wo sie doch schon so lange tot ist?«
    Devins Wut war jetzt so groß, dass er beinahe daran erstickte. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Es ergab keinen Sinn. Wenn dieser Mann sich wirklich so für ihn interessierte, wie er behauptete, hätte er ihm doch irgendwann begegnen können, auch ohne seine Identität zu verraten. Aber das war nie geschehen.
    Devin wusste nicht, wie er es schaffte, einen ruhigen Ton anzuschlagen, als er antwortete: »Sie hat mir einen Brief hinterlassen. Ich habe ihn jetzt erst gefunden.«
    »Die süße Elaine, was hat sie sich nur dabei gedacht?«, äußerte Garth, ehrlich verwundert.
    »Sie dachte, dass du dich vielleicht irgendwann änderst und es sich lohnt, dich kennenzulernen.«
    »Das dumme Ding, sie hätte es besser wissen müssen! An die meisten Frauen, mit denen ich Affären hatte, erinnere ich mich nicht mehr, aber Elaine habe ich nie vergessen. Ich mochte sie auf meine eigene Art, deshalb habe ich mich wohl auch für dich interessiert – mehr als für meine ehelichen Kinder, um ehrlich zu sein.«
    Es tat sehr weh, das zu hören. Was sollte das, zum Teufel, wollte er das etwa glauben? Devin musste sich setzen, um seine Gefühle in den Griff zu bekommen, aber es stand kein Stuhl neben dem Bett. Hatte dieser Mann denn nie Besuch? Es schien jedenfalls, als wäre er schon länger ans Bett gefesselt.
    »Was fehlt dir?«, fragte er direkt. »Was ist mit deiner Gesundheit?«
    »Die bessere Frage wäre wohl eher, was ich nicht habe«, entgegnete Garth trocken. »Man kann nicht ein Leben wie das meine führen, ohne einen Preis dafür zu zahlen.«
    »Wirst du sterben?«
    »Allerdings. Alle fragen sich, warum ich meinen letzten Atemzug noch nicht getan habe. Dasselbe frage ich mich auch. Zu viele Huren, zu viele Krankheiten, all das fordert seinen Tribut. Aber es heißt, es sei die Schwindsucht, die mich umbringt.«
    Oh Gott, es lag keine Genugtuung darin, einen sterbenden Mann zu hassen! Dieses … Treffen verlief nicht wie erwartet, auch nicht wie erhofft. Doch Devin konnte zumindest noch etwas loswerden.
    »Ich habe dich mein Leben lang gehasst, auch wenn ich dachte, du seist jemand anders.«
    »Warum?«
    »Weil du mich verleugnet hast. Weil du nie für mich da warst. Weil du mich abgelehnt hast. Und weil du meine Mutter ruiniert hast!«
    Garth nickte. Er verzog sogar die Lippen zu so etwas wie einem Lächeln. »Gute Gründe, um mich zu hassen. Aber du hättest mich noch viel mehr gehasst, wenn du mich gekannt hättest. Deine Mutter jedoch hätte ihr Leben noch retten können, sie hätte immer noch einen guten Mann finden können, auch mit Kind. Sie war so schön. Und was hat sie stattdessen getan?«
    Devin ballte die Fäuste. »Sie ist von einem verheirateten Mann zum nächsten gegangen, ja, ich weiß. Ihr Pech in Sachen unglückliche Liebe ist entsetzlich.«
    »Unsinn! Wolseley hat sie verehrt. Er hätte seine Familie für sie verlassen, weißt du.« Als Devin ihn verwundert ansah, fuhr er fort: »Wusstest du das nicht? Es stimmt. Aber Elaine wollte nicht, dass er wegen ihr einen Skandal heraufbeschwor. Sie hat dich beschützt. So wie ich dich beschützt habe, indem ich dem Bedürfnis nicht nachgegeben habe, an deinem Leben teilzuhaben.«
    »Ich glaube dir nicht.«
    »Das spielt keine Rolle. Es war auch nur ein kurzer Moment des Wahnsinns, als ich darüber nachdachte, mich scheiden zu lassen und ein normales Leben mit dir und Elaine zu

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