Wenn die Liebe dich findet
gewandelt, obwohl das Gegenteil der Fall war. Aber wenigstens wusste Devin jetzt, wer sein Feind war.
Kapitel 51
I ch muss dringend mit Ihnen reden, Raphael, haben Sie einen Moment Zeit?«, fragte Devin.
Amandas Bruder ging hinaus und schloss die Vordertür hinter sich. Verständlicherweise sah Rafe etwas verwirrt drein, da Devin den Butler nach ihm geschickt hatte und Devin sein Pferd am Zügel hielt.
»Wollen Sie nicht hereinkommen? Ich nehme das Pferd.«
»Nein, ich will Amanda noch nicht sehen.«
»Und warum nicht? Sie benimmt sich verdammt merkwürdig in den letzten Tagen, seit Sie verschwunden sind.« Dann grinste Raphael. »Hat sie Sehnsucht nach Ihnen?«
Angesichts Raphaels vollkommener Kehrtwende, was Devin betraf – er hatte sogar angedeutet, dass Devin um seine Schwester werben sollte! –, musste dieser ihm jetzt einen doppelten Schlag versetzen. Der einfachste Weg bestand darin, zu sagen: »Ich bin auf dem Weg nach London, um meinem Vater gegenüberzutreten.«
»Ich dachte, Ihr Vater sei tot.«
»Mein richtiger Vater.«
Raphaels Augen weiteten sich, um sich gleich darauf zu dünnen Schlitzen zu verengen. »Ich verstehe. Verdammt noch mal! Hätten Sie das nicht schon an jenem Tag sagen können, als ich Sie wegen Mandy ermutigt habe?«
»Ich habe doch gesagt, sie kann etwas Besseres haben als mich.«
»Ja, das haben Sie, aber das heißt überhaupt nichts. Dass Sie ein Bastard sind, bedeutet jedoch einiges.«
Devin zuckte zusammen. »Bis zu dieser Woche wusste ich nicht einmal, wer mein Vater ist.«
»Wer ist es?«
»Das sage ich lieber nicht.«
Frustriert fragte Raphael: »Warum reden wir überhaupt darüber?«
»Weil ich zwar weiß, dass ich nicht gut genug für Amanda bin und ihre Familie nur blamieren würde, aber das ändert nichts daran, dass ich mich in sie verliebt habe.«
Raphael schnaubte verächtlich. »Klar, Sie und halb London! Und worauf wollen Sie jetzt hinaus?«
»Ich habe sie kompromittiert. Ich werde sie heiraten, wenn Sie es für richtig halten, aber ich bin …«
Der Faustschlag traf Devins Unterkiefer und schleuderte seinen Kopf zur Seite. Beim nächsten Schlag, mitten ins Gesicht, fiel er nach hinten und bekam keine Luft mehr. Raphael packte ihn an den Haaren und hob seinen Kopf für den dritten Schlag, der auf seiner Wange landete.
Danach schnauzte er Devin an: »Warum wehrst du dich nicht?!«
Es dauerte einen Moment, bis Devin sich aufgerichtet hatte und wieder atmen konnte. »Weil ich deshalb hergekommen bin. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr ich von Schuldgefühlen geplagt werde.«
Raphael wich zurück. »Ich gebe dir also nur, was du willst? Zur Hölle noch mal!«
»Es hätte nicht passieren dürfen! Ich habe Exter in ihrem Zimmer gesehen, er drohte ihr, sie sich mit Gewalt zu nehmen. Ich konnte ihn überwältigen, aber unsere Gefühle waren völlig außer Kontrolle nach diesem Zwischenfall – es ist einfach passiert, Rafe!«
»Ich will die verdammten Details gar nicht hören! Guter Gott, ich kann kaum glauben, dass ich dich noch nicht umgebracht habe! Hau ab, Baldwin, und komm niemals wieder!«
»Das kann ich nicht versprechen. Ich habe Amanda wehgetan. Ich muss das in Ordnung bringen, bevor ich mich empfehle.«
»Spar dir die Mühe, ich werde ihr sagen, dass du ein verdammter Bastard bist.«
»Das habe ich ihr schon gesagt. Es hat ihr Mitgefühl geweckt, deshalb denkt sie vielleicht, dass sie auch in mich verliebt ist. Ich muss ihr helfen, den Unterschied zu erkennen.«
»Das Einzige, was passiert, wenn du noch ein Mal hierher zurückkommst, ist, dass ich dich abknalle. Komm niemals wieder in die Nähe meiner Schwester!«
Raphael bahnte sich einen Weg durch die Gäste, auf der Suche nach Amanda. Und wieder einmal war sie nirgends zu sehen. Er erblickte stattdessen seine Frau und ging auf sie zu.
»Versteckt sie sich immer noch in ihrem Zimmer?«
»Falls du von Mandy sprichst: ja. Und warum bist du so … so verärgert darüber?«
Er seufzte. »Ich dachte, ich verberge es ganz gut.«
Ophelia tätschelte seine Wange. »Schon, schon, aber nicht vor mir. Also – warum?«
»Sie wird nie einen Mann finden, wenn sie ihren Hintern nicht hier herunterbewegt. Weißt du, warum sie sich verbarrikadiert?«
»Sie will nicht darüber reden, was auch immer es ist. Aber du stehst ihr näher als wir anderen. Warum fragst du sie nicht?«
Er murmelte: »Weil sie mir gestern fast den Kopf abgerissen hätte, als ich sie gefragt habe. Sie ist nicht
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