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Wenn die Liebe dich findet

Wenn die Liebe dich findet

Titel: Wenn die Liebe dich findet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einen Köder zu suchen. Rafe und ich gingen mitten in der Nacht raus, um auf der Suche nach Würmern Steine umzudrehen. Aber jetzt …« Sie erschauderte leicht. »Nein, ich war schon ewig nicht mehr beim Fischen.«
    »Aber würden Sie es noch gern tun, wenn Sie keine Würmer sammeln müssten?«
    »Natürlich, es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht.«
    »Also wieder etwas, das Sie interessiert, von dem ich nichts wusste. Ich bin mir sicher, Kendall würde es nichts ausmachen, Köder für Sie zu suchen.«
    Er blickte wieder nach vorn. Sie glaubte ihn sagen zu hören, »Mir auch nicht«, aber wahrscheinlich hatte sie sich geirrt, denn er begann nun, ihr zu erklären, wie man mit einem Pferd umgeht, was man in verschiedenen Situationen tun muss, und drehte sich ab und zu zu ihr um, um sicherzugehen, dass sie ihm zuhörte.
    Schließlich fügte er hinzu: »Ich habe noch nie Reitunterricht gegeben, aber es ist letztlich nicht viel dabei. Sobald Sie wieder auf dem Pferd sitzen, fällt Ihnen sowieso alles wieder ein.«
    Er führte die beiden Pferde auf die Wiese in der Mitte der eingezäunten Reitbahn. Sie hatte eine glatte Oberfläche aus festgebackener Erde, war allerdings etwas schlammig vom letzten Regen. Sie kam Amanda wie eine richtige kleine Miniatur-Rennbahn vor. Devin reichte ihr erneut seine Hand. Sie starrte sie an. Und starrte. Und starrte. Das war der entscheidende Moment. Er hatte sie dazu herausgefordert. Wo war ihre Wut geblieben? Sie spürte keine Wut, denn die Angst überwältigte sie und nagelte sie an ihren Platz. Sie konnte sich nicht bewegen!

Kapitel 24
    S ie können die Augen jetzt wieder aufmachen!«
    Nein, konnte sie nicht, sie saß auf einem verdammten Pferd! Und nicht auf der braven Stute, sondern auf dem anderen Pferd mit dem normalen Sattel, und sie hockte seitlich auf Devins Schoß, während er um die Reitbahn ritt.
    »Sie können nicht fallen, ich halte Sie fest.«
    Diese Worte durchdrangen Amandas Panik. Sie fühlte seine starken Arme, die sie eng umschlungen hielten und in Sicherheit wiegten. Das war beruhigend, mehr als sie für möglich gehalten hätte. Aber trotzdem war die Angst nicht verschwunden, noch nicht ganz. Zumindest schien sie nicht mehr ganz so überwältigend wie zuvor.
    »Reden Sie mit mir!«, forderte Devin sie sanft auf. »Erzählen Sie mir, was in Ihnen vorgeht. Das hilft bestimmt.«
    Er schwieg, ritt nur Runde um Runde. Nach einer Weile fühlte Amanda sich so wohl, dass sie sich fast an ihn gekuschelt hätte! Aber dieses Gefühl von Sicherheit, das er ihr vermittelte, war eine Lüge. Sie ritt nicht selbst, sondern er. Wenn sie allein im Sattel säße, hätte sie schreckliche Angst, statt sich beschützt zu fühlen. Beschützt ? Ja, er sorgte dafür, dass sie sich so fühlte.
    Sie öffnete die Augen und blickte ihn an. Er starrte auf sie herunter, mit unergründlichem Gesichtsausdruck, und wartete immer noch, dass sie redete.
    Sie blickte wieder weg. »Es war nicht der Schmerz, als ich mir bei dem Sturz das Bein gebrochen habe. Ich erinnere mich, dass es schlimm war. Es war sogar nicht einmal der Schmerz, als die Knochen gerichtet wurden, der noch viel übler war. Ich weiß noch, dass ich geschrien habe, aber dann bin ich schon in Ohnmacht gefallen, noch bevor der Arzt fertig war.«
    »Wie alt waren Sie damals?«
    »Acht.«
    »Dann dürften Sie sich heute eigentlich nur noch vage daran erinnern. Warum ist das nicht so?«
    »Der Arzt sagte damals, dass ich vielleicht nie wieder richtig laufen könnte. Vier Monate lang habe ich mich jede Nacht in den Schlaf geweint.«
    »Aber Sie hinken nicht. Warum zum Teufel sollte ein Arzt einem Kind so etwas sagen?«
    »Hat er nicht. Ich bin früher aufgewacht, als sie erwartet hatten, und habe gehört, wie er es meinem Vater erklärte. Niemand hat es mir je erzählt, aber ich wusste davon und hatte monatelang riesige Angst.«
    »Sie hätten Sie sofort nach Ihrer Genesung wieder auf ein Pferd setzen müssen, statt die Angst so unnatürlich groß werden zu lassen.«
    Vernahm sie da etwa Ärger in seinem Ton? Aber er hatte keine Ahnung. Niemand hätte sie in jenem Jahr zu irgendetwas gedrängt. Das ganze Haus war in tiefster Trauer versunken gewesen.
    Mit dünner Stimme brachte Amanda hervor: »Ich habe in jenem Jahr meine Mutter verloren. Wir waren alle in großer Trauer.«
    »Das tut mir leid.«
    Sie fühlte, wie Devins Arme sich enger um sie schlossen, während er das sagte. Hatte seine Wange gerade ihren Kopf berührt? Sein

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